Die Ende Juni auslaufenden Verträge des sportlichen Nachwuchsleiters Jürgen Heipertz und U 23-Trainers Nico Michaty werden - ebenso wie der von Frank Heinemann - nicht verlängert. Während Michaty seine Arbeit mit der zweiten Mannschaft bis zum Saisonende fortsetzt, wurd e Heipertz mit sofortiger Wirkung freigestellt - beide reagierten geschockt.
Vor allem für Heipertz hat das Vorgehen einen bitteren Nachgeschmack. „Das sieht so aus, als ob etwas vorgefallen wäre – das ist es aber nicht“, sagte der 52-Jährige. Tatsächlich sind die Verträge ja nicht gekündigt. Noch am Vortag habe er Jugendspieler angeworben und gestern habe er ganz normal seinen Dienst angetreten, bevor ihn Sportvorstand Thomas Ernst in sein Büro bestellte. Das Gespräch selbst sei, so Heipertz frustriert, „äußerst unpersönlich“ abgelaufen. „Für mich war das nach 16 Jahren im Verein schon ein starkes Stück. Mir wurde nur gesagt, dass ich aufgrund der Umstrukturierung mit sofortiger Wirkung gehen muss und meine persönlichen Sachen vom Tisch räumen soll“, so Heipertz.
Folglich lieh er sich drei Tüten aus dem Fanshop, gab die Schlüssel für den Dienstwagen ab und machte sich auf den Weg nach Hause, berichtete Heipertz. „Es gab Absprachen, dass die Verträge von Frank Heinemann, Timo Saviano, Alexander Richter und mir en bloc verlängert werden. Die Art und Weise der Trennung ist enttäuschend und niveaulos. Das ist ganz schlechter Stil“, ärgerte sich Heipertz.
Auch Michaty fiel nach dem „knappen Gespräch“ mit Ernst aus allen Wolken. „Völlig überrascht und sehr betroffen“ sei er gewesen. Eine Trennung habe sich „gar nicht abgezeichnet“ – im Gegenteil: „Ich hatte positive Signale für eine Verlängerung bekommen. Die ganze Sache muss ich jetzt erstmal verarbeiten. Ich bin seit 1997 hier, war immer absolut loyal. Menschlich bin ich tief enttäuscht.“ Besonders ärgert den Trainer der VfL-Reserve, dass seine Leistungen nicht entsprechend gewürdigt würden: „In den letzten Jahren haben wir unsere Ziele immer erreicht. Ich weiß nicht, wieso das keine Rolle gespielt hat. Ich hätte meine erfolgreiche Arbeit hier gerne fortgesetzt.“
Die Entscheidung ist für Michaty deswegen „nicht nachvollziehbar“, weil auch die Zusammenarbeit mit Friedhelm Funkel bisher „ganz hervorragend“ gewesen sei. Weder Heipertz noch Michaty haben sich über ihre Zukunft Gedanken gemacht, für Michaty aber steht fest: „Bis zum Vertragsende werde ich weiter alles geben.“