Es war voll auf der Osttribüne - und zu eng an den Schnittstellen. Während in den oberen Bereichen, in den Ecken vergleichsweise viel Platz war, gab es an den Aufgängen kaum ein Durchkommen. Ein Problem, das manche Anhänger, die noch auf den Treppen vor den Eingängen standen und nicht willens oder in der Lage waren, sich „reinzuboxen“, zur Heimkehr bewog.
Ein Problem - viele Ursachen. 18 Uhr am Freitagabend ist und bleibt eine schwierige Anstoßzeit, auch für die Anreise. Berufstätige können es nur auf den letzten Drücker schaffen. Hinzu kam, dass um ca. 17.15 Uhr ein Zug am Hauptbahnhof ausfiel, die Ankunft von gut 150 Fans weiter verzögerte. Viele kamen erst kurz vor dem Anpfiff an - Stoßzeit.
Viele Besucher besetzten die - markierten - Treppenaufgänge auf der Osttribüne, die nicht zuletzt als Fluchtweg frei bleiben müssten. Vor dem Eingang staute es sich. Die Ordner verhielten sich so wortlos wie „passiv“, wie mehrere Anhänger berichteten, statt sich für eine geregelte Verteilung einzusetzen. Die Stadiondurchsagen, aufzurücken, verpufften.
Zu viele Karten aber wurden nicht verkauft, versicherte der VfL. Rund 12500 Stehplätze auf der Osttribüne (Blöcke N2, O, P, Q) seien zugelassen, in den Verkauf gingen - bei jedem Heimspiel - 1000 weniger, und verkauft waren gegen Düsseldorf „nur“ 10500 Ostkurven-Tickets. Insofern lässt der VfL die Kritik nicht gelten, dass man den Block N 1 wieder für Stehplätze benötige. Im Zuge des Umbaus der Haupttribüne - auch, aber nicht nur wegen der Frauen-Weltmeisterschaften - wurden dort im Sommer 2010 ca. 500 Sitzplätze (Preis: 27 Euro) installiert. Zuvor gab es im N1-Block ca. 1500 Stehplätze (11 Euro). Allerdings war die Osttribüne in der Saison 2009/10 nur zweimal ausverkauft: gegen Bayern und Hannover.