Bochum. . Mit einem Sieg im Spitzenspiel der 2. Bundesliga beim FC Augsburg würde der VfL Bochum auf Rang drei klettern. Die Konkurrenten MSV Duisburg, Energie Cottbus und Greuther Fürth patzten.

„Wir müssen auf uns schauen, die Ergebnisse der anderen können wir ohnehin nicht beeinflussen.“ Friedhelm Funkel war nach den Unentschieden der Konkurrenten Duisburg und Fürth keine Freude anzumerken, nicht mal klammheimliche.

Ein wenig später an diesem sonnigen, kalten und „schönen Wintertag“, wie der VfL-Trainer sagte, sollte es noch besser kommen für den VfL. Denn die „Pokalhelden“ von Energie Cottbus patzten mit der sonntäglichen Niederlage in Karlsruhe komplett. Doch auch davon wird sich Funkel nicht in seiner Konzentration auf die anstehende Partie in Augsburg hat stören lassen. Was er von dieser Begegnung hält, hat er nämlich klar formuliert: „Das ist unser schwerstes Auswärtsspiel der Rückrunde.“

Aber man kommt nicht drumherum, und es macht ja auch endlich wieder Spaß ins Positive zu spekulieren: Mit einem weiteren Erfolg, es wäre der siebte hintereinander, würde sich der VfL nämlich zu Wochenbeginn auf Rang drei vorschieben - punktgleich mit Augsburg, dem Zweiten, der auf diesem Weg allerdings eine sehr sperrige Hürde darstellt. Eine derartige Entwicklung dürfte selbst in den kühnsten Träumen der grundsätzlich zu Optimismus neigenden Menschen, deren Herz für den VfL schlägt, nicht für Aufregung gesorgt haben.

Denn nach dem 13. Spieltag, diesem peinlichen und eigentlich ja auch bodenlos desillusionierenden 1:4 gegen Ingolstadt, hatte der VfL einen Rückstand von satten 13 Punkten auf den damaligen Zweiten Hertha BSC. Die blau-weiße Welt sah damals düster aus.

VfL-Trainer Friedhelm Funkel (Foto: Stefan Arend / WAZ FotoPool)
VfL-Trainer Friedhelm Funkel (Foto: Stefan Arend / WAZ FotoPool) © WAZ

Dass nun die Bochumer Siegesserie zu einer Art Endlosschleife mutiert, ist nicht zu erwarten, aber die einst spürbare Verunsicherung hat sich offenbar längst verabschiedet aus der Kabine. Andreas Luthe zum Beispiel, der in den letzten Partien kaum noch geforderte Torhüter, weiß, dass am Montag „mehr auf mich zu kommt“ als zuletzt, doch er begreift das inzwischen als bloße Herausforderung, der man sich gewachsen fühlt: „Wir sind inzwischen gefestigt und packen das schon.“

Zwei Gegentore in den letzten sechs Spielen sind schließlich auch Resultat einer Art Stammbesetzung, die es so zu Saisonbeginn nicht gab. Seit dem Debakel gegen Ingolstadt standen aber immerhin acht Positionen nicht mehr in Frage, und seit der Rückkehr von Mimoun Azaouagh (Augsburgs Stürmer Michael Thurk: „Das ist ein richtiger Glücksfall. Ich hätte ihn lieber bei uns gesehen“) ins Profiteam sind es sogar neun. Und nichts deutet darauf hin, dass sich daran momentan etwas ändert. Warum auch, so lange es funktioniert?

Es gibt schließlich bei der Zusammenstellung des Aufgebots für Augsburg nur eine - erwartete - Änderung: Neuling Ümit Korkmaz ersetzt den verletzten Zlatko Dedic. Zurück bleiben müssen wieder - neben Matias Concha, Slawo Freier und Dedic - Roman Prokoph, Marc Rzatkowski, Oguzhan Kefkir und Philipp Semlits.

Aydin oder Tese?

Es geht also im Kern um die Frage, ob in der Spitze erneut Mirkan Aydin beginnen wird oder diesmal Chong Tese. Und es geht um die Flügelposition, die zuletzt Mahir Saglik und - später eingewechselt - Giovanni Federico bekleidet hatten. Mit Ümit Korkmaz steht eine viel versprechende Alternative zur Verfügung. Für weitere Personalrochaden dürfte Friedhelm Funkel derzeit keinen triftigen Grund erkennen. Eine Sichtweise, die er auch dem Kollegen Jos Luhukay unterstellt: „Thurk und Oehrl haben ihre Sache gut gemacht, ich glaube nicht an Rafael.“