Bochum. .

Der Serbe Milos Maric verlässt den Zweitligisten VfL Bochum nach nur einem Jahr und zieht zurück nach Belgien. Er wechselt zum Erstligisten Lierse SK.

Der VfL Bochum ist seinen ersten Spieler losgeworden: Der Serbe Milos Maric wechselt zum belgischen Erstligisten Lierse SK. Vertragsbeginn ist der 1. Januar 2011. Wie gewohnt, äußerte sich der VfL zur Höhe der Ablösesumme nicht - viel mehr als 100 000 Euro dürften es nicht sein. Wichtiger war nun, die Gehaltskosten einzusparen.

Maric war vor einem Jahr vom belgischen Klub AA Gent nach Bochum gewechselt, sein Vertrag lief bis 2013. Damals zahlte der VfL rund 400 000 Euro Ablöse. Im Sommer bot ein Klub rund 200 000 Euro , der VfL winkte ab - und ließ Maric nun dankend ziehen.

Ein mittlerweile überfälliger Schlusspunkt unter einem Kapitel, das sich vor einem Jahr noch so gut anließ. Maric galt als Stabilisator für die wackelige Defensive, als zentraler „Sechser“. Und er legte stark los: In Mönchengladbach, zum Jahresauftakt 2010, zeigte der 27-Jährige, warum der damalige Trainer Heiko Herrlich fortan nicht mehr auf ihn verzichten wollte. Mit Maric gelang eine Serie von sieben Spielen ohne Niederlage und nur fünf Gegentoren - der VfL feierte klammheimlich den Klassenerhalt.

Der Absturz ist bekannt.

Und auch Maric wurde immer schwächer, nach seiner Roten Karte gegen den BVB wegen einer Tätlichkeit fand der schweigsame und oft grimmig daherkommende Serbe nicht mehr in die Spur. Sein Abwärtstrend setzte sich nahtlos fort in der 2. Liga, zumal seine mangelhafte Integration in der Mannschaft erschwerend hinzu kam: Maric war ein Außenseiter. Und damit alles andere als ein Führungsspieler, den der VfL im Sommer noch für fast unverkäuflich erklärt hatte. Dabei hat der ja auch als gefährlicher Freistoß-Spezialist geholte Maric in 13 Erst- und acht Zweitliga-Einsätzen kein Tor erzielt.

Nach seinem blutleeren Auftritt bei Hertha BSC Berlin und dem - eher unbedeutenden - Partynacht-Affärchen strich Trainer Friedhelm Funkel ihn aus dem Kader.

Ob der VfL nun Spielraum hat für Neuzugänge, ist damit (noch) nicht gesagt: Die Bochumer wollen und müssen, auch aus finanziellen Gründen, den aufgeblähten Kader weiter verkleinern, Maric’ Position ist mit Dabrowski, Vogt und Johansson besetzt. Es müssen und sollen weitere Spieler gehen - etwa Mavraj, Dedic, Pfertzel, während Federico bleiben soll, wie Manager Thomas Ernst bekräftigte. Den „einen oder anderen“ Neuen, so Ernst, will man im Winter verpflichten. Gesucht werden vordringlich Außenverteidiger.