Neulich habe ich geträumt. Der VfL Bochum spielte gegen Schalke 04 - vor ausverkauftem Haus. Ich kann mich noch gut an die Bochumer Spieler erinnern, nur der Trainer blieb ein bisschen unscharf.
Jedenfalls sah ich Christian Fuchs und vor ihm Lewis Holtby. Den würde der VfL den Schalkern am Saisonende abkaufen, denn man hatte gut gewirtschaftet in Bochum. Für Lukas Schmitz, der neben Christoph Dabrowski zentral defensiv spielte, und Ilkay Gündogan musste man ja keine Ablöse bezahlen - und Ivo Ilicevic, der mit Gündogan und Holtby das offensive Mittelfeld der rasenden Zwerge bildete, war schon längst bezahlt. Vorne lauerte Marco Reus, der als 16-Jähriger vom BVB nicht nach Ahlen, sondern nach Bochum gewechselt war, auf den einen steilen Pass, der prompt kam. Der VfL führte mit 1:0, das Stadion bebte.
Doch allmählich bereitete die physische Überlegenheit der Schalker den Bochumern Probleme. Der VfL-Trainer, ein bisschen sah er, glaube ich, so aus wie Robin Dutt, reagierte und brachte Felix Bastians, der die Freiburger Offerte ausgeschlagen hatte und für kleines Geld gerne aus Bern in seine Heimatstadt Bochum zurückgekehrt war. Mit Bastians kam Mohamadou Idrissou, der dem VfL ablösefrei angeboten worden war; ein Angebot, das man nicht ausschlagen konnte. Und dann ersetzte der Typ, der wie Dutt ausschaute, auch noch Reus durch Chong Tese.
Jetzt hatte der VfL fünf, sechs kopfballstarke Spieler auf dem Rasen, Schalke wankte bei jeder Standardsituation - und hätte doch beinahe den Ausgleich erzielt. Aber Raphael Schäfer, den der VfL 2008 für nicht einmal die halbe Ablösesumme, die Daniel Fernandes gekostet hätte, von der Stuttgarter Reservebank geholt hatte, reagierte großartig.
Es blieb beim 1:0, die Massen jubelten, und kein Radioreporter vergaß darauf hinzuweisen, dass es sich um die jüngste Bochumer Mannschaft seit Jahrzehnten gehandelt habe. Ihr Marktwert lag bei etwa 30 Millionen Euro.
Dann wurde ich wach.