Bochum. .

Die Kritik an der Wahl des Kern-Aufsichtsrates blieb eine reine Meinungsäußerung. Vorstand Ansgar Schwenken verdeutlichte, es sei ohnehin schwer genug, für den VfL Bochum fünf Kandidaten zu finden.

Es ist ja oft so im Leben, dass von einer früher geäußerten Fundamentalkritik nicht viel übrig bleibt, wenn man sich einmal gründlich mit den Detailfragen beschäftigt hat. Das scheint so auch bei der Initiative „Wir sind VfL“ der Fall zu sein. Die umarmende Offenheit von Vorstand Ansgar Schwenken und Ehrenratsmitglied Christoph Wieschemann tat am Donnerstag im „riff“ ihr Übriges.

Um mehr Demokratie, sprich Beteiligung der Mitglieder, geht und ging es den diesmal etwa 90 Leuten, die Satzung soll der passende Hebel dafür sein. Doch die einst in Frage gestellte Rolle des Wahlausschusses war bald kein Thema mehr, die DFL schreibt die Existenz eines solchen Gremiums sogar vor. Zudem erinnerte Wieschemann, Rechtsanwalt und Satzungsexperte, daran, dass es immer, auch ohne Erwähnung in der Satzung, ein „unentziehbares Mitgliedschaftsrecht“ gebe, nämlich das passive Wahlrecht. Heißt: Seine Kandidatur anmelden für eines der Vereinsgremien kann grundsätzlich jedes Mitglied, das die Kriterien erfüllt.

Verharren auf dem Status quo

Die Kritik aus der Versammlung („Wir kaufen die Katze im Sack“) an der en bloc-Wahl des Kern-Aufsichtsrates blieb eine reine Meinungsäußerung. Weil Schwenken, dem „als Demokraten“ die Einzelwahl lieber wäre, deutlich machte, dass es ohnehin schwer genug sei für einen Klub wie den VfL Bochum fünf Kandidaten zu finden. Müssten die auch noch eine Wahlniederlage befürchten oder eine mögliche Rufschädigung durch ein Nachwahl-Chaos, wie es in den 70er und 80er Jahren nicht selten war, würden sie sich gar nicht erst zur Verfügung stellen.

Ratlosigkeit machte sich breit, man verharrte auf dem Status quo. Weitere Vorschläge blieben aus. Dabei könnte man die Anzahl der en bloc zu wählenden Ratsmitglieder von fünf auf drei verringern, böte damit einer kleiner gewordenen Führungscrew einerseits ein ausreichend hohes Maß an Team-Sicherheit und den Mitgliedern andererseits die Möglichkeit, zwei Kandidaten aus ihrer Mitte zu wählen. Das wäre ein klassischer Kompromiss und eine Annäherung an die Ziele der Initiative.

Aber noch ist ja Zeit. Eine Überarbeitung der Satzung hat Ansgar Schwenken schließlich zugesagt.