Bochum.
VfL-Trainer Friedhelm Funkel ist mit seiner Defensive noch nicht zufrieden und hätte gerne noch einen defensiven Mittelfeldspieler. Anthar Yahia ist angeschlagen.
Über die Defensivleistung des VfL Bochum, oder besser gesagt: das, was nicht geleistet wurde, ist viel diskutiert worden. Die Innenverteidigung wackelte bedenklich, die Außenverteidiger suchten ihr Heil lieber in der Offensive, und dem defensiven Mittelfeld gelang es über weite Strecken nicht, den Münchener Angriff entscheidend in seiner Entfaltung zu stören. Gegen Aue soll alles besser werden. Die Frage ist nur: wie? Denn die personellen Alternativen sind rar.
Sorgen um die Hintermannschaft
Auch Friedhelm Funkel weiß um die Sorgen, die seine Hintermannschaft plagen. Insgesamt müsse man „schneller Umschalten, mit Blick auf Ball und Gegner“, sagt der VfL-Trainer. Dabei zielt er nicht nur auf die Viererkette, „die es am Montag nicht leicht hatte.“ Das Defensivverhalten müsse in allen Mannschaftsteilen besser werden. Veränderungen in der Elf, die sich gegen 1860 München den Sieg erkämpfte, sind dabei nicht ausgeschlossen. Vor allem, weil Funkel genau hinschauen möchte, wie der ein oder andere Spieler den Einsatz verkraftet hat: „Es ist nicht einfach, wenn man den Rhythmus noch nicht gefunden hat.“
Viele Möglichkeiten zur Defensiv-Rotation hat Funkel nicht. Philipp Bönig ist nach seiner Verletzung noch lange nicht so weit. Und auch der nun doch verbliebene Anthar Yahia – nach dem 1860-Spiel für viele mehr denn je ein Hoffnungsträger in der Abwehr – plagen Oberschenkelprobleme. Einsatz ungewiss.
Bleiben für die Innenverteidigung noch Marc Pfertzel, zuletzt in der Vorbereitung gegen Getafe in der Zentrale aktiv, und Jungprofi Patrick Fabian, der bislang nicht besonders großes Vertrauen genoss, geschweige denn viel Einsatzzeit bekam. Ähnlich ist die Situation bei den Schweden Matthias Concha und Andreas Johansson. Kaum in Frage kommen Kevin Vogt und Philipp Semlits, die zuletzt für die U 23 in der Regionalliga aufliefen, wenn auch im Falle von Vogt auf der ungewohnten Position des Innenverteidigers.
Funkel „will einen Transfer nicht ausschließen“
Funkel macht indes keinen Hehl daraus, dass er gerne noch externe Unterstützung hätte: „Ich will einen Transfer nicht ausschließen. gerade ein erfahrener Spieler im defensiven Mittelfeld würde uns gut zu Gesicht stehen.“ Klar ist aber auch, dass dafür mindestens ein Spieler verkauft werden müsste, und mehr als „lose Anfragen“, so Sportvorstand Thomas Ernst, für Johansson, Concha, Zlatko Dedic und Mimoun Azaouagh gibt es immer noch nicht.
Die Statistik spricht jedenfalls für die Bochumer. Zweimal traf der VfL in der 2. Bundesliga bislang auf den FC Erzgebirge Aue, beide Partien gingen mit 1:0 an Bochum. Im DFB-Pokal (2002) siegten die Blau-Weißen mit 3:1. Auch Funkel hat bislang nur gute Erfahrungen gegen Aue gemacht. In der Saison 2004/05 siegte er mit der Eintracht Frankfurt daheim 2:0 und auswärts gar 5:0. Zu hohe Ansprüche will der Trainer deswegen aber nicht stellen. „Wenn zumindest die Null am Freitag steht, dann wären wir schon einen kleinen Schritt weiter“, sagt Funkel.