Bochum. .

Franco Foda will seinen Vertrag beim österreichischen Pokalsieger Sturm Graz wohl erfüllen. Bisher habe es keine konkreten Anfragen gegeben, also auch nicht vom VfL Bochum, sagte Foda am Dienstag.

Der Andrang war groß bei der Telefonstunde der „Kleinen Zeitung“ am Dienstag. Die Grazer Tageszeitung hatte Franco Foda zu Gast, den Trainer des Pokalsiegers in Österreich. Und fast alle Graz-Fans wollten nur eines wissen: Bleibt Foda, bei der Mehrheit des Volks beliebt und vom Verein wie Umfeld geschätzt, in Graz?

Er wolle, sagte der deutsche Ex-Nationalspieler, grundsätzlich seinen Vertrag (bis 2012) erfüllen, zumal Graz nun in der Europa-League-Qualifikation vorspielt. Ein Hintertürchen ließ sich der 44-Jährige, der eine Ausstiegsklausel besitzen soll, aber offen: Im Fußball könne immer alles sehr schnell gehen, so Foda, und: „Wenn es ein tolles Angebot aus der 1. Bundesliga gibt, müsste ich mir das gründlich überlegen.“ Eine konkrete Anfrage habe es aber noch nicht gegeben. Nicht vom Hamburger SV, nicht von einem Erstligisten aus einer europäischen Topliga.

Und nicht vom VfL Bochum. Dem Zweitligisten.

Auch Oliver Kreuzer, der Sportdirektor des Tabellenvierten, rechnet nicht (mehr) mit einem Wechsel Fodas, dies sage ihm sein „Bauchgefühl“. Kreuzer hatte vor dem Saisonfinale des noch gesagt, Berlin und Bochum hätten Interesse. Damals aber konnte der VfL noch auf den Klassenerhalt hoffen - und Graz war noch nicht Pokalsieger. Dann nämlich, so Insider, wären Fodas Tage gezählt gewesen.

Pech für den VfL? Vielleicht. Foda ist seit 2001 bei Sturm, übernahm den finanziell am Boden liegenden Klub als Cheftrainer vor vier Jahren, holte trotz weiterhin schwieriger Bedingungen - Graz plant für 2010/11 mit einem Gesamtetat von 9 Mio Euro (VfL: 22 Mio) - nun den Cup. Er gilt als diszipliniert, akribisch, umgänglich. Und: „Er ist kein Risiko-Typ“, so ein Experte. Was gegen einen Neuaufbau in schwieriger 2.-Liga-Situation spricht.

Ab heute hat Foda Urlaub, Trainingsauftakt in Graz aber ist schon in drei Wochen, am 9. Juni.

Wer kommt zum VfL? Wie berichtet, sind die Kandidaten Ede Becker, Markus Babbel (Berlin) aus dem Rennen, auch mit Friedhelm Funkel hat laut „Ruhr Nachrichten“ bis Montag noch niemand gesprochen.

Fakt ist nur: Die Saison 2009/10 ist beendet. Dariusz Wosz bat am Dienstag letztmals zum Training, der für heute vorgesehene Laktattest wurde mangels (gesunder) Spieler abgesagt. Ein Wiedersehen gibt es am 28. Juni - für die, die bleiben wollen. Oder müssen.