Bochum. .

Von einer raschen Entscheidung in der Trainerfrage ist beim VfL Bochum nicht mehr auszugehen. Gefragt ist ein Mann mit Erfahrung. Die einfachste Lösung wäre Peter Neururer. Es wäre der Weg des geringsten Widerstands.

Der VfL Bochum hat die Rolläden geschlossen. Fanshop und Geschäftsstelle sind erst am Montag wieder geöffnet, Nieselregen aus einem schmutzig-grauen Himmel tröpfelt auf die zwölf Spieler, die am Mittwoch auf dem Trainingsplatz der angeordneten Pflicht nachkommen. Es sieht aus wie Nachsitzen. Was für ein Zustand, was für ein Bild.

Man kann nicht mehr davon ausgehen, dass es eine rasche Entscheidung in der Trainerfrage geben wird. Zwar tagte am Mittwoch der Aufsichtsrat, doch gebranntes Kind scheut das Feuer. Außerdem hatte der Vorstand mit Heiko Herrlich einen Schuss frei, der zum Rohrkrepierer wurde, jetzt reden wieder andere mit.

Man darf getrost unterstellen, dass nach der aktuellen und noch nicht verarbeiteten Erfahrung Leute wie beispielsweise Andre Schubert mit ganz spitzen Fingern angefasst werden würden in Bochum. Schubert ist 38, wie Herrlich, hat in Paderborn erst die Nachwuchsabteilung geleitet, war dann dort Manager und ist schließlich als Trainer mit den Profis in die Zweite Liga aufgestiegen. Die Saison beschloss der Aufsteiger als Fünfter.

Nein, Schubert wird der neue Mann nicht heißen. Erfahrung ist wieder gefragt. Aber warum ist dann noch keine Entscheidung gefallen? Gibt es etwa Meinungsverschiedenheiten? Sie sind doch alle frei für neue Aufgaben, angefangen bei Peter Neururer (55), über Jürgen Röber (56), Edmund Becker (53) und Klaus Toppmöller (58), bis hin zu Friedhelm Funkel (56). Eine lange Liste gereifter 50er . Wie man eine Mannschaft anzupacken hat, das sollten diese Herren wissen.

Neururer wäre die einfachste Lösung. Er stünde sofort und für immer im medialen Mittelpunkt, die Führungsebene könnte in Deckung gehen und die selbst geschlagenen Wunden lecken. Frieden würde herrschen auf allen Fluren, eine Art Wiedervereinigungs-Szenario. Mauerfall in Bochum. Aber auch der Weg des geringsten Widerstandes.

Was wäre es nicht? Die erhoffte Veränderung, das Aufbrechen der Strukturen.