Bochum. .

Es war der letzte Test vor dem Ernstfall, die „Generalprobe“ vor dem Pokalspiel in Offenbach, wie Friedhelm Funkel sagte. Nach dem 1:1 gegen den spanischen Erstligisten Real Sociedad San Sebastian richtet sich die Aufmerksamkeit auf Offenbach. Und dabei sind „die Ergebnisse“ der zehn Testspiele, sagt Funkel, „kein Maßstab“.

Mit diesen Worten reagierte der VfL-Trainer auf eine Vorbereitung ohne Niederlage. Auch die zwei Unentschieden und der eine Sieg gegen zwei spanische und einen italienischen Erstligisten verleiteten Funkel nicht zur Unvorsichtigkeit: „Die ersten 30 Minuten gegen San Sebastian waren richtig gut, da waren die Spieler ballsicher und aggressiv. So müssen wir aber in Offenbach über weite Strecken spielen, dann sind wir ein Stück weiter.“

Vielleicht auch eine Runde weiter, was viel wert wäre. Selten war ein Erfolg zum Einstand so wichtig wie in diesem Jahr, um nach einer absoluten Frustsaison die nicht wenigen Skeptiker davon zu überzeugen, es doch noch einmal mit dem VfL zu probieren.

Dass immer noch nicht klar ist, ob Anthar Yahia bleiben wird oder nicht, kommentiert der 56-Jährige so: „Ich klage nicht darüber, sondern nehme die Situation, wie sie ist.“ Sollte der Innenverteidiger aber kurz vor dem Ende der Transferperiode den VfL verlassen und den Bochumern damit kaum noch eine Chance lassen, darauf zu reagieren, gibt Funkel zu, „wäre das eine unglückliche Konstellation“.

Bis auf „drei, vier Positionen“ hat sich der VfL-Trainer auf die Startaufstellung für Offenbach festgelegt. Offen dürfte noch sein, ob er mit Mahir Saglik beginnt und in diesem Fall Giovanni Federico auf die rechte Seite ausweichen müsste (Funkel: „Er kann Beides, das ist ja das Schöne“), oder ob Federico zentral versetzt hinter Chong Tese spielen wird. Auch über die Besetzung des linken Flügels dürfte Funkel noch nachdenken sowie über die Position des Rechtsverteidigers.

Gegen San Sebastian probierte Funkel, wie schon gegen Palermo, die Variante mit Tese und Saglik aus. Und der Koreaner, der in den letzten drei Partien jeweils einen Treffer erzielt hatte, blieb auf Kurs. Bereits nach wenigen Sekunden war Tese nach einer Ecke von Dennis Grote mit dem Kopf zur Stelle und erzielte das 1:0.

Pechvogel Yahia

Der VfL kontrollierte die Partie in der Anfangsphase, kam aber nicht zu weiteren Treffern. Später übernahmen die Spanier das Kommando und prüften Philipp Heerwagen im VfL-Tor mehrmals. Der Schlussmann hatte schließlich das Glück des Tüchtigen, als Paco Sutils Freistoß ans Lattenkreuz krachte.

Zahlreiche Wechsel wirkten sich mit zunehmender Spieldauer negativ auf die Qualität aus, und Pechvogel Yahia wurde erst wegen eines angeblichen Schubsers mit dem Elfmeter-Pfiff bestraft, wenig später musste er, erst zur Halbzeit eingewechselt, wegen muskulärer Probleme passen. Zuvor hatte Pietro vom Punkt zum 1:1-Endstand getroffen. Endstand deshalb, weil noch einmal, bei Borja Vigueras Schuss, das Aluminium den Bochumern zur Seite stand.

VfL Bochum: Heerwagen - Pfertzel (62. Concha), Maltritz, Mavraj (46.Yahia/68. Fabian), Bönig - Federico (46. Freier), Dabrowski (62. Toski), Maric, Grote (65. Prokoph) - Saglik (68. Dedic), Tese (77. Rzatkowski)

Tore: 1:0 (2.) Tese, 1:1 Pietro (57./Foulelfmeter)