MSV Duisburg -
VfL Bochum 1:1 (1:1)

„Bedrückend und beklemmend“, so Dirk Michalowski, sei der Besuch an der Stelle gewesen, an der vor wenigen Tagen 21 Menschen gestorben waren und wo die Loveparade nun zu einem Trauermarsch wurde. Etwa 1000 Fans, darunter 150 Bochumer, schätzt der Fan-Beauftragte des VfL Bochum, gedachten vor dem Testspiel in Duisburg der Opfer. Später wurde zwar, wie geplant, gespielt, aber ohne das übliche Tamtam drumherum. Es blieb sehr ruhig an der Wedau.

Obwohl aus Bochumer Sicht ein Spieler, der gerade erst ins Rampenlicht rückte, richtig Freude machte. Tae-Se Jong, dessen aus Japan mitgebrachter Fußballer-Namen Chong Tese ist, bewies bei seinem Einstand viel Übersicht und Ballgefühl. Der Koreaner wusste häufig auch ohne Blickkontakt, wo er seine Nebenleute finden konnte und wie er sie einzusetzen hatte. Tese ist ganz offensichtlich ein spielender Stürmer, der auch einfädeln und den Ball verteilen kann. So nach nur wenigen Minuten bei einem blitzsauberen und von Kevin Vogt eingeleiteten Konter, an dessen Ende Slawo Freier, der sich stark verbessert zeigte, mal wieder an seiner wohl größten Schwäche scheiterte: Er bekam frei stehend den Ball nicht vorbei an Torhüter David Yelldell.

Ein weiteres schönes Anspiel von Tese führte zum 0:1. Olivier Veigneau brachte Freier zu Fall, Tese traf vom Punkt - sein erstes Tor für den VfL Bochum. Dabei blieb es nicht lange, denn Patrick Fabian und Mergim Mavraj gingen gegen Srdjan Baljak nur halbherzig zu Werke, und der ehemalige Mainzer lupfte den Ball zum 1:1 über Philipp Heerwagen hinweg in die Maschen.

Danach gab es noch ein paar halbe Möglichkeiten für Tese und Freier, und nach dem Seitenwechsel, als Friedhelm Funkel sein Personal kräftig durchmischte, erzielte Dennis Grote einen Treffer, dem wegen einer Abseitsstellung die Anerkennung verwehrt blieb. Ingesamt jedoch verflachte die ohnehin tempoarme Partie, die der MSV am Ende sogar hätte gewinnen können. Fabian tauchte nach einer Flanke ab, aber Olcay Sahan zielte nicht genau genug mit dem Kopf. Und als Daniel Reiche es kurz vor Schluss ebenfalls mit dem Kopf versuchte, parierte Heerwagen.

Das waren Szenen, die Friedhelm Funkel nicht gefallen konnten, ebenso wenig wie die komplette Partie. „Ich bin zwar nicht beunruhigt, aber wir haben noch viel Arbeit vor uns“, merkte der VfL-Trainer kritisch an.