Aus und vorbei. Abstand vom Fußball. Und ab in den Urlaub - mit dem beruhigenden Wissen im Hinterkopf, auch in der kommenden Saison der höchsten deutschen Fußball-Liga anzugehören.

Das 1:1 in Köln, nun ja, es war eine Art Auslaufen mit Gegner. Mit einem läuferisch bemühten Joel Epalle und einem stark reagierenden Philipp Heerwagen als Hauptdarsteller auf Seiten des VfL Bochum.

Bochums Joel Epalle (l.) und Kölns Nemanja Vucicevic kämpfen um den Ball. Foto: ddp
Bochums Joel Epalle (l.) und Kölns Nemanja Vucicevic kämpfen um den Ball. Foto: ddp © ddp

Womit das letzte Saisonspiel bereits in die Zukunft wies. Als eine „schwierige Aufgabe und Herausforderung” bezeichnete Heerwagen den VfL, und es klang so, als mache es ihm jetzt erst so richtig Spaß, sich dieser Herausforderung zu stellen. Sportvorstand Thomas Ernst erinnerte daran, dass Heerwagen als „Nummer vier” in die Saison gegangen und nun, im Keller gestartet, recht schnell in der ersten Etage angekommen sei. Wie es nach der Sommerpause auf dieser Position weitergeht, darauf darf man gespannt sein.

Beendet ist das Engagement von Oliver Schröder und Vierttorhüter Andreas Lengsfeld beim VfL. Vermutlich wird statt des ehemaligen Regensburgers Andreas Luthe die neue Nummer vier im Tor, zumal die Local Player-Regel vier Profis vorsieht, die bereits drei Jahre lang für ihren aktuellen Arbeitgeber gespielt haben müssen, und zwar zwischen dem 15. und 21. Lebensjahr. Momentan trifft das auf Dennis Grote, Patrick Fabian, Slawo Freier, David Zajas und Dilaver Güclü zu. Ob es Grote weg zieht von Bochum, weiß man derzeit nicht. Die jüngere Vergangenheit war in seinem Fall geprägt von einem beständigen Hin und Her. Und die Zukunft der Regionalliga-Spieler Zajas und Güclü ist noch offen, beide werden demnächt die Altersgrenze der U 23 überschritten haben.

Überhaupt die Jugend. „Frisches Blut”, so Thomas Ernst, wolle man der Mannschaft zuführen. Damit dürfte in erster Linie die Offensive gemeint sein. „Stürmer, die treffen, kann man immer gebrauchen”, sagt Marcel Koller. Diego Klimowicz (34), der mit vier Treffern in elf Spielen die Erwartungen erfüllt hat, Marcin Mieciel (33) und Vahid Hashemian (32) schrammen gemeinsam so gerade an der 100-Jahre-Marke vorbei. Andererseits besitzen alle gültige Verträge. In Zeiten knapper werdender Gelder ein kostbares Gut für die Spieler.

Wahrscheinlich werden die Fans sich gedulden müssen, bevor sie drei, vier neue Akteure präsentiert bekommen. Erst müssen ja die, von denen man sich trennen möchte, von den Vorzügen eines Aufhebungsvertrages überzeugt werden. Zum Beispiel Mieciel. Der Pole möchte zwar weg, aber von einem ernsthaften Angebot für ihn weiß zurzeit niemand etwas.

Andererseits sind vielleicht nicht alle zufrieden in Bochum oder erhalten reizvolle Angebote von der besser gestellten Konkurrenz. Mergim Mavraj ist neben Stanislav Sestak und Christian Fuchs einer dieser Kandidaten. Alle drei aber, sagt man beim VfL Bochum mit Nachdruck, möchte man halten. Wo angesichts der Wirtschaftskrise und vermutlich leicht sinkender Erlöse die Schmerzgrenze liegt für die VfL-Verantwortlichen, ist schwer zu sagen.

Bleiben noch die ausgeliehenen Danny Fuchs und Ivo Ilicevic. Ob Fuchs in Kaiserslautern weitermachen darf, hängt vom künftigen Trainer der Pfälzer ab. Für Ilicevic wäre es ideal, wenn sich der 1. FC Nürnberg in der Relegation gegen Cottbus durchsetzen könnte und das Interesse an seiner Person neu entflammen würde. Dann bräuchte er nicht umzuziehen, und der VfL hätte ein Problem weniger.