Bochum. .

Nein, Thomas Ernst möchte sich nicht zu Jong Tae-Se äußern. Der Sportvorstand des VfL Bochum bleibt lieber im Allgemeinen, wenn er sagt, das man ja „in einem Jahr nicht wieder einen Umbruch starten will“. Soll sagen: Ein Spieler von der Qualität des 26-jährigen Stürmers würde den Verantwortlichen des VfL hervorragend in den Kram passen.

Jeder konnte sich bei der 1:2-Niederlage Nordkoreas gegen Brasilien von diesen Qualitäten überzeugen. Jong Tae-Se, in Japan aufgewachsen, wohl auch diskriminiert als Kind nordkoreanischer Eltern, hatte als Einzelkämpfer im Angriff einen enorm starken Auftritt. Schnell, ballsicher, auch gut in der Ballbehauptung selbst gegen die brasilianischen Stars trumpfte er etwa 80 Minuten lang auf, ehe die Kräfte schwanden.

Bis 2011 ist Jong Tae-Se, der bislang den koreanischen Teil der „Achse des Bösen“ nur als Fußballspieler erlebt hat, an den J. League-Klub Kawasaki Frontale gebunden. Dass die Japaner nun offen von einem Bochumer Interesse sprechen, bedeutet nichts Gutes für einen Zweitligisten: Das Bieterverfahren ist eröffnet.