Der langjährige Co-Trainer soll der Nachwuchsabteilung neue Impulse geben.
„Wir vergeben hier keine Posten, um jemandem eine Gefälligkeit zu erweisen. Es gibt viel zu tun”, rechtfertigte Sportvorstand Thomas Ernst die Benennung Frank Heinemanns zum neuen Leiter der Nachwuchsabteilung. Seit seinem elften Lebensjahr ist Heinemann nun schon ununterbrochen ein Teil des VfL Bochum, und mit seinem neuen Posten wird der 45-jährige auch weiterhin seine berufliche Laufbahn an der Castroper Straße bestreiten.
Nach langem Hick-Hack und vielen Spekulationen wurde nun doch ein Platz für den „ewigen Bochumer” beim VfL gefunden. Laut Sportvorstand Thomas Ernst soll Heinemann in seiner Funktion „die Nachwuchsleitung mit neuen Impulsen ergänzen und als Koordinator den Vorsitz einnehmen”. Um die soziale Verantwortung soll sie sich nun vermehrt gekümmert werden, ebenso wie um die „totale Identifikation” von Spielern und Trainern mit dem Verein.
Dem Argument, dass die Nachwuchsabteilung mit nunmehr vier Führungskräften überbesetzt sei, hält Heinemann entgegen, dass 194 Spieler, 100 Betreuer und bald noch 100 Personen der Frauenabteilung des TuS Harpen zu koordinieren seien. „Bei 400 Leuten sind vier Häuptlinge nicht zu viel. So können wir uns intensiver und professioneller um die einzelnen Bereiche kümmern”, sagt er.
Neben Heinemann gehören Timo Saviano, Geschäftsführer, Alexander Richter, Ausbildungsleiter, und Jürgen Heipertz, Sportlicher Leiter, zu den „Häuptlingen” in der VfL-Nachwuchsabteilung. Dass der neue Jugendleiter in der Rangordnung nun vor Jürgen Heipertz steht, sei grundsätzlich kein Problem, da die Leitung als Team auftreten soll, auch wenn, so Thomas Ernst, beim bisherigen Nachwuchsleiter eine gewisse Enttäuschung nicht von der Hand zu weisen sei.
„Das ist eine menschliche Reaktion, wenn man 15 Jahre die Abteilung mitgestaltet hat. Der Jugendfußball hat sich aber weiterentwickelt. Den neuen Anforderungen müssen wir gerecht werden”, erklärt Ernst den Versuch, die Nachwuchsabteilung auf breitere Füße zu stellen: „Durch die geschaffenen Freiräume können sich neue Perspektiven ergeben.” Und auch Heinemann sieht in der Zusammenarbeit keine Schwierigkeiten, immerhin sei er als langjähriger Co-Trainer Teamarbeit gewöhnt und kenne Heipertz außerdem nun seit gut 30 Jahren.
Zuletzt ist auch der finanzielle Aspekt nicht unwesentlich. So könne der VfL die Summe aus dem Fördertopf der UEFA mit dem neuen Nachwuchskonzept und dem zusätzlichen Lizenztrainer steigern - nur ein „positiver Nebeneffekt”, wird angemerkt.