Bochum. Es geht um Freizeiten in den 1980er- und 90er-Jahren. Ein Ermittlungsverfahren wurde noch nicht eingeleitet.
Der VfL Bochum hat einen anonymen Hinweis erhalten, dass es in den 1980er- und 90er-Jahren im Rahmen von Jugendfreizeiten des Clubs zu Übergriffen gekommen sein soll. Hans-Peter Villis, Vorstandsvorsitzender des VfL Bochum, wird dazu in einer entsprechenden Pressemitteilung zitiert, dass der Verein die im Raum stehenden Vorwürfe sehr ernste nehme, obwohl sie weit in der Vergangenheit liegen.
Der VfL Bochum habe umgehend verschiedene Maßnahmen für eine transparente Aufklärung ergriffen und handele so im Einklang mit seinem Leitbild und den Werten einer guten Unternehmensführung. Neben dem Austausch mit der Polizei und der Einleitung einer internen Untersuchung hat der Club nach eigener Aussage eine externe Hinweisstelle eingerichtet, an die sich Betroffene wenden können, selbstverständlich auch anonym.
Polizei hat den anonymen Hinweis weitergeleitet
Die Polizei Bochum bestätigte auf Nachfrage dieser Redaktion, dass ihr die Vorwürfe bekannt sind. „Der Polizei wurde über den VfL Bochum ein vage verfasster, anonymer Hinweis über mögliche Kindswohlgefährdungen übersandt, die mehrere Jahrzehnte zurückliegen sollen“, sagte Polizeisprecher Frank Lemanis.
Die Polizei habe den anonymen Hinweis an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet. Ein Ermittlungsverfahren sei nicht eingeleitet worden. „Die Erkenntnisse reichten der Staatsanwaltschaft Bochum nicht zur Einleitung eines Ermittlungsverfahrens.“ Sollten (...) neue Hinweise eingehen, werden Polizei und Staatsanwaltschaft die Ermittlungen umgehend wieder aufnehmen, so heißt es von der Polizei.
VfL Bochum hat präventives Kinderschutzkonzept
Der VfL Bochum weist in seiner Mitteilung darauf hin, dass Meldemöglichkeiten von Verdachtsfällen, unabhängig davon, wie lange sie zurückliegen, bereits im 2019 vorgestellten präventiven Kinderschutzkonzept des Klubs verankert sind. Diese Meldemöglichkeiten würden nun um den externe Hinweisstelle erweitert.
2022 hatte der VfL zudem als erster Fußball-Bundesligist und als erste Sportorganisation Deutschlands überhaupt eine Entsprechenserklärung zum Sports-Governance-Kodex abgegeben. Im gleichen Jahr wurde der VfL für seine Leistungen im Bereich „Governance“ mit dem „Responsible Sports Award“ ausgezeichnet.