Frankfurt. Der VfL Bochum hat mit einer starken Auswärtspartie einen Punkt bei Eintracht Frankfurt geholt. Bernardo war wieder Bochums Bester.

Mit einem mutigen Auftritt holte der VfL Bochumverdient ein 1:1 bei Eintracht Frankfurt. Beide Teams liegen viele Chancen liegen – und Broschinski wird immer wertvoller. Die Einzelkritik.

Manuel Riemann: In der ersten Halbzeit als Fußballer gefragt, musste er im zweiten Abschnitt das eine oder andere Wort an seine Vorderleute richten. Meist vergab die Eintracht ihre Topchancen selbst, aber wenn er als Schnapper gefragt war, griff er sicher zu. Note: 2,5

Tim Oermann: Der 20-Jährige hat sich festgespielt, zeigte defensiv wieder eine gute Leistung, über seine Seite brannte nicht viel an. Holte sich nach taktischem Foul die Gelbe Karte ab, bügelte mit viel Einsatz zwei Schlotterbeck-Fehler aus, durfte sich von Riemann dafür zu Recht feiern lassen. Offensiv kam noch nicht viel vom Talent. Note: 3

Ivan Ordets: Wenn es brannte im Strafraum, war Ordets oft der bestens ausgebildete Feuerwehrmann. Und löschte rustikal. Machte damit sein Tempodefizit gegen Marmoush und Co. oft wett. Am 0:1, als die VfL-Defensive nach Plan aufgerückt war und Broschinskis Fehlpass zum Konter führte, traf ihn keine Schuld. Hatte Glück, dass Pacho nach seinem Luftloch nicht einnetzte in Frankfurts Druckphase. Note: 3

Keven Schlotterbeck: Der linke Innenverteidiger übernahm für Erhan Masovic und gab gleich wieder die Kommandos von hinten heraus. Der 26-Jährige zeigte im ersten Durchgang eine starke Leistung gegen Chaibi und Co., im zweiten Durchgang hatte er zweimal Riesenglück, als er Ekitike laufen ließ. Note: 3,5

Keven Schlotterbeck und Anthony Losilla spielten gut gegen Frankfurt.
Keven Schlotterbeck und Anthony Losilla spielten gut gegen Frankfurt. © Getty Images | Helge Prang

Bernardo: Selbstbewusstsein, fußballerische Klasse und Zweikampfstärke haben beim VfL einen Namen. Bernardo. Der Brasilianer behielt in kniffligsten Duellen stets die Ruhe, spielte den Ball unter Bedrängnis sauber raus oder klärte im Fünfmeterraum per Grätsche das sichere Eintracht-Tor von Chaibi weg. Bügelte zudem Ballverluste wie den von Bero (37.) mit seinem Tempo aus und schaltete sich offensiv ein. War im zweiten Durchgang beim zunehmenden Frankfurter Druck aber nicht mehr jedes Mal zur Stelle, Ekitike nutzte seinen Ballverlust nicht. Note: 2

Losilla und Osterhage ordnen das Bochumer Mittelfeld

Anthony Losilla: War sofort präsent im Zentrum, zeigte mit Klasse-Diagonalball auf Bero Übersicht, kümmerte sich mit ums hohe Pressing. Schwamm dann im zweiten Durchgang in Frankfurts Druckphase mit, stopfte aber wieder und weiter Löcher. Wichtig, um sich wieder zu befreien. Note: 3

Patrick Osterhage: Der 24-Jährige holte sich die Bälle im Aufbau aus der Tiefe, war in der ersten Halbzeit defensiv wie offensiv erneut sehr präsent, mit viel Dynamik trieb er das Spiel voran. Nahm eine Stöger-Ecke stark volley, der Ball flog aber übers Tor. Im zweiten Durchgang nicht mehr so auffällig, aber weiterhin zweikampfstark. Note: 2,5

Kevin Stöger: Auch der Österreicher attackierte früh und beherzt, die Klasse des Eintracht-Zentrums mit Skhiri, mit Götze kam lange nur bei Umschaltmomenten richtig zur Geltung. Offensiv zeigte der Österreicher einige geniale Momente mit seinen Pässen in die Tiefe, bereitete mehrere Chancen vor, suchte immer wieder Asano und fand ihn mitunter auch. Wie in Minute 65, als Asano scheiterte. Hätte selbst das 2:1 machen können (26.), verfehlte aber aus elf Metern das Tor. Note: 2,5

Ließ eine gute Möglichkeit liegen: Takuma Asano.
Ließ eine gute Möglichkeit liegen: Takuma Asano. © Getty Images | Helge Prang

Matus Bero: Er rückte auf die linke offensive Halbposition, lief hervorragend an, suchte die Tiefe, gönnte sich aber auch ein paar leichte Fehler – und wird kein Torjäger mehr. Sein Schuss zum möglichen 1:0 ging weit vorbei, sah auch kurz vor Schluss im Fünfmeterraum unglücklich aus. Sah seine fünfte Gelbe Karte und fehlt gegen den FC Bayern gesperrt. Note: 3,5

VfL Bochum: Asano vergibt große Chance zur Führung

Takuma Asano (bis 72.): Der Japaner kam für Antwi-Adjei in die Startelf, übernahm die rechte Seite, war unermüdlich unterwegs. Sein Anlaufen war exzellent, seine Tiefenläufe ein Faktor. Wie in Minute 26, als er letztlich Stöger bediente. Manko: Auch Asano wird kein Torjäger mehr. Nach Broschinkis Pass hätte er das 2:1 machen müssen, schoss weit drüber, danach scheiterte er an Torwart Grahl. Note: 3

Moritz Broschinski: „Er ist einer, der immer aufs Tor schießen will“, sagte Trainer Letsch schon vor einem Jahr. Jetzt darf der 23-Jährige das in der Bundesliga zeigen. Er tanzte Koch aus, zog ab aus 18 Metern, und weil Pacho abfälschte, erzielte er sein zweites Saisontor im zweiten Spiel in Folge. Bediente mustergültig Asano, der das 2:1 liegen ließ (59.). Als Anläufer machte der 23-Jährige unermüdlich richtig Druck auf die Eintracht-Kette und Torwart Grahl. Negativ waren ein, zwei zu leichte Ballverluste, wie vor dem 0:1, als er mit seinem Fehlpass auf Götze das 0:1 einleitete. Sorgte dann wieder mit für Entlastung, prüfte erneut Grahl. Note: 2,5

Eingewechselt: Christopher Antwi-Adjei (72.), ohne Note

Reserve: Niclas Thiede – Maximilian Wittek, Cristian Gamboa, Erhan Masovic, Philipp Förster, Moritz Kwarteng, Lukas Daschner, Goncalo Paciencia

Nicht im Kader: Andreas Luthe, Danilo Soares, Noah Loosli, Felix Passlack, Agon Elezi, Moritz Römling, Philipp Hofmann (alle nicht berücksichtigt), Mo Tolba, Michael Esser (beide verletzt)