Bochum. Gegen den BVB geht es für den VfL Bochum weiter. Eine Rückkehr von Takuma Asano zum Derby ist möglich, aber nicht realistisch.

Der Start in die Rückrunde ist dem VfL Bochum deutlich besser gelungen, als der Start in die Hinrunde. Am ersten Spieltag gab es im vergangenen Jahr am 19. August ein ernüchterndes 0:5 beim VfB Stuttgart. Mit wenig Erwartungen ging es danach ins erste Heimspiel gegen Borussia Dortmund. Zum Start in die Rückrunde gab es nun einen 1:0-Erfolg gegen Stuttgart. Der sorgt dafür, dass die Bochumer zumindest mit deutlich mehr Selbstvertrauen in den zweiten Vergleich mit Dortmund gehen werden. Der Blick auf den ersten Vergleich mit Dortmund zeigt indes auch, welche personellen und taktischen Veränderung der VfL Bochum seitdem durchlaufen hat.

Mit einem 1:1 gegen Werder Bremen und dem 1:0-Sieg gegen Stuttgart war der Start ins neue Jahr und die zweite Saisonhälfte für den VfL Bochum vielversprechend. Im Vergleich zum Saisonstart präsentiert sich das Team inzwischen aber deutlich verändert.

VfL Bochum: Felix Passlack spielte im Hinspiel gegen den BVB

Der Blick auf die Aufstellung und die taktische Ausrichtung beim ersten Vergleich des VfL Bochum gegen Borussia Dortmund macht das mehr als deutlich. Beim 1:1 nach 1:0-Führung durch Kevin Stöger ließ Letsch mit der Dreierkette Erhan Masovic, Ivan Ordets und Bernardo spielen. Felix Passlack, frisch von Borussia Dortmund verpflichtet, bildete mit Maxi Wittek, nur wenige Tage zuvor von Vitesse Arnheim verpflichtet, das Schienenspieler-Außenverteidiger-Paar.

Szene aus dem Hinspiel: Der VfL Bochum kam am zweiten Spieltag in der Hinrunde im Ruhrstadion gegen  Borussia Dortmund zu einem 1:1. Felix Passlack (l.) und Ramy Bensebaini standen seinerzeit in der Startelf. Das wird diesmal nicht so sein. Bensebaini ist beim Afrikacup, Passlack ist derzeit kein Startelfkandidat.
Szene aus dem Hinspiel: Der VfL Bochum kam am zweiten Spieltag in der Hinrunde im Ruhrstadion gegen Borussia Dortmund zu einem 1:1. Felix Passlack (l.) und Ramy Bensebaini standen seinerzeit in der Startelf. Das wird diesmal nicht so sein. Bensebaini ist beim Afrikacup, Passlack ist derzeit kein Startelfkandidat. © FUNKE Foto Services | Udo Kreikenbohm

Im Mittelfeld vertraute Letsch Anthony Losilla, Stöger und Matus Bero, der damit sein erstes Pflichtspiel für Bochum machte. Ganz vorne beschäftigten Philipp Hofmann und Takuma Asano die Dortmunder Abwehr.

Letsch nutzte im Spielverlauf seine fünf Wechsel-Möglichkeiten komplett aus. Er brachte zu Beginn des zweiten Abschnitts Danilo Soares für Wittek und später dann noch Moritz Broschinski für Hofmann, Christopher Antwi-Adjei für Asano, Cristian Gamboa für Passlack und Patrick Osterhage für Stöger. Auf der Bank blieben als zweiter Torwart Niklas Thiede sowie die Feldspieler Keven Schlotterbeck und Lukas Daschner.

Anne Castroper - der Stadtwerke-Bochum-VfL-Talk von WAZ und Radio Bochum: Eisgekühlter Bommerlunder und was geht gegen Borussia Dortmund?

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    Im Vergleich zum Hinspiel wird es bei der Aufstellung des VfL Bochum mindestens vier Änderungen geben. Vor allem wird der VfL Bochum mit einer veränderten taktischen Ausrichtung ins Spiel gehen.

    Mit der Idee sein Team mit Dreierkette spielen zu lassen, war Letsch in die Saison gestartet. Am Schienenspieler-Duo Passlack/Wittek hielt er bis zum sechsten Spieltag und der Partie gegen Borussia Mönchengladbach fest. Beim 1:3 nach 0:3-Rückstand nahm er beide zur Halbzeit runter.

    Dreierkette ist beim VfL Bochum kein Thema mehr

    An der Dreierkette hielt Letsch dann bis zum zehnten Spieltag und dem Auswärtsspiel beim Aufsteiger SV Darmstadt fest. Da ließ er sein Team mit Viererkette - Gamboa, Masovic, Schlotterbeck, Bernardo - spielen. Bochum gelang mit dem 2:1 der erste Saisonsieg. Seitdem spielt Bochum mit Viererkette, kehrte aber in einigen Spielen zumindest zum Ende zu einer Dreier-, beziehungsweise Fünferkette zurück.

    Die Rückkehr zur Viererkette hat sich bei der Anzahl der Gegentore deutlich bemerkbar gemacht. Vom ersten bis zum einschließlich neunten Spieltag bekam Bochum 23 Gegentore. Vom zehnten bis zum 18. waren es dann nur noch elf. Bochum bekommt derzeit pro Spiel ein Gegentor, zu Beginn der Saison waren es 2,5 Tore pro Spiel. Wobei natürlich das Spiel gegen die Bayern noch kommt, da gab es im Hinspiel ein 0:7. Die zweite hohe Niederlage gab es beim 0:5 gegen Stuttgart.

    Im Rückspiel gegen Dortmund ist nun fest damit zu rechnen, dass Letsch mit der inzwischen wieder fest etablierten Viererkette spielen lassen wird. Die werden voraussichtlich Gamboa nach abgelaufener Sperre, Masovic, Ordets und Wittek bilden. Wittek kommt ins Team, weil diesmal Bernardo gesperrt ausfällt. Er sah gegen Stuttgart seine fünfte Gelbe Karte der Saison.

    Gegen Borussia Dortmund werden beim VfL Bochum Keven Schlotterbeck (l.) und Bernardo (M.) Torwart Manuel Riemann nicht unterstützen können.
    Gegen Borussia Dortmund werden beim VfL Bochum Keven Schlotterbeck (l.) und Bernardo (M.) Torwart Manuel Riemann nicht unterstützen können. © firo Sportphoto | Max Ellerbrake

    Ins Mittelfeld wird Stöger zurückkehren. Er hatte das Spiel gegen Stuttgart aufgrund eines Magen-Darm-Infektes verpasst. Philipp Förster, der gegen Stuttgart startete, rückt dadurch wieder auf die Bank. Weiter gesetzt im Mittelfeld sind Anthony Losilla und Patrick Osterhage.

    Komplett anders als im Hinspiel gegen Dortmund wird sich der VfL-Angriff präsentieren. Derzeit gesetzt sind Goncalo Paciencia und Christopher Antwi-Adjei. Philipp Hofmann ist momentan eher Edelreservist. Er kam gegen Stuttgart in der letzten Minute der regulären Spielzeit in die Partie. Asano spielt beim Asiencup.

    BVB gegen VfL Bochum: Wieder kein Schlotterbeck-Duell

    Sollte er allerdings mit Japan das dritte Gruppenspiel am Mittwoch gegen Indonesien verlieren, könnte er früher als gedacht zurückkehren und wäre dann am Sonntag zumindest ein Kandidat für den Spieltagskader. Wahrscheinlicher aber ist, dass sich Japan gegen Indonesien durchsetzt. Außerdem könnte Japan als einer der vier besten Gruppenbesten weiterkommen.

    Was es mit Sicherheit erneut nicht geben wird, ist das Bruderduell Keven Schlotterbeck gegen Nico Schlotterbeck. VfL-Innenverteidiger Keven Schlotterbeck fiel bereits für das Spiel gegen Stuttgart mit muskulären Problemen aus. Sie sind nach Aussagen von Letsch so gravierend, dass frühestens beim Heimspiel gegen den FC Augsburg am 3. Februar wieder mit ihm zu rechnen ist.