Bochum. Der VfL Bochum hat ein knappes 1:0 gegen den VfB Stuttgart über die Zeit gebracht. Die Spieler feierten - und sprachen über lange Pause
Auch mit 37 Jahren kann man noch unbekannte Dinge als Fußball-Profi erleben. Wohl auch deshalb verlängerte Kapitän Anthony Losilla unter der Woche seinen Vertrag beim VfL Bochum um ein weiteres Jahr. Auf die Erfahrung am Samstagnachmittag - wobei Abend besser passt - hätte er aber verzichten können. Aufgrund der gut 45-minütigen Verzögerung in der Partie des VfL gegen den VfB Stuttgart endete die Partie erst um 18.11 Uhr - und somit deutlich später als sonst üblich bei Bundesliga-Spielen. „Das war das längste Spiel, das ich je gespielt habe. Es hat ewig gedauert“, sagte Losilla nach dem 1:0-Erfolg, den Sportdirektor Marc Lettau einen „leidenschaftlich erkämpften Sieg“ nannte.
Ein Treffer von Matus Bero in der 50. Minute brachte den VfL Bochum auf die Siegerstraße. Und mit gehörigen Leipzig-Vibes brachten die Hausherren die Partie ohne Gegentor über die Bühne. Keeper Manuel Riemann, der bald offenbar Andreas Luthe hinter sich weiß, hielt die Null. Was das mit Leipzig zu tun hat? In der Hinrunde holte der VfL Bochum bei RB ein 0:0, nachdem es in den Wochen zuvor alles andere als gut lief. Damals profitierten die Bochumer ebenso wie am Samstag gegen Stuttgart von der Abschlussschwäche der gegnerischen Akteure. Denn der VfB hatte durchaus gute Möglichkeiten. Etwa durch Waldemar Anton oder Angelo Stiller.
VfL Bochum: Schlotterbeck fehlt wohl auch gegen BVB
„Ich bin einfach nur glücklich, dass wir gewonnen haben“, sagte Losilla. Vor dem Hintergrund, dass die Bochumer in der Startelf insgesamt fünf Stammspieler ersetzen mussten und es in der vergangenen Woche zum wiederholten Male in dieser Saison einen Last-minute-Gegentreffer gab, durchaus eine verständliche Reaktion. Trotz der Ausfälle von Keven Schlotterbeck, der aufgrund von Muskelproblemen wohl auch gegen den BVB passen muss, und Kevin Stöger präsentierte sich der VfL griffig in den Zweikämpfen und ließ vor allem in der ersten Halbzeit wenig zu.
„Das spricht für uns“, sagte Losilla und hob die mannschaftliche Geschlossenheit und die Tiefe des Kaders hervor. „Jeder kämpft füreinander. So können wir jeden schlagen“, kündigte der Franzose an. Auch in der kommenden Woche im Auswärtsspiel bei Borussia Dortmund? „In Dortmund ist alles möglich.“
Zumal der Druck beim VfL Bochum erst einmal weg ist. Neun Punkte beträgt der Vorsprung auf einen direkten Abstiegsplatz. „Ich gucke froh und glücklich auf die Tabelle“, sagte Sportdirektor Lettau.