Sinsheim. Der VfL Bochum kassiert bei der TSG Hoffenheim eine 1:3-Niederlage. Trainer Thomas Letsch verpasst anschließend die Pressekonferenz.
Der Freitagabend lief schon sportlich nicht gut für Thomas Letsch. Der Trainer des VfL Bochum sah eine verdiente 1:3 (0:2)-Niederlage seines Teams bei der TSG Hoffenheim. Nach dem Spiel erreichte ihn dann eine private Nachricht. Die führte dazu, dass er sofort das Stadion verließ und auch nicht an der Pressekonferenz teilnahm. Die Analyse zum Spiel machten dann Co-Trainer Markus Feldhoff und Sportdirektor Marc Lettau. „Thomas Letsch ist leider verhindert aus privaten Gründen. Gründe, die ihn auch zur sofortigen Abreise heute gezwungen haben“, sagte Lettau . Auf die genauen Gründe ging er nicht ein.
Co-Trainer Markus Feldhoff, der an Letschs Stelle bei der Pressekonferenz die Fragen der Journalisten beantwortete, berichtete: „Thomas hat nach dem Spiel eine Nachricht bekommen, die ihn gedrängt hat, sofort abzureisen.“
VfL Bochum: Andrej Kramaric nicht zu stoppen
Sie waren sich ziemlich einig, was die Bewertung des Spiels anging. Da hatten die Bochumer große Schwierigkeiten damit, dass die Hoffenheimer zu einen mit einer Viererkette verteidigten und dass Andrej Kramaric mit allen Freiheiten ausgestattet war und sie sehr geschickt und letztlich gewinnbringend nutzte.
„Die Hoffenheimer haben uns dazu gezwungen, etwas zu tun, was uns nicht gefällt“, sagte Feldhoff. „Wir hatten viel Ballbesitz, aber wir hatten ihn in ungefährlichen Räumen. Wir können mit unserem Spiel nicht zufrieden sein.“
VfL-Sportdirektor Lettau: Für 60 Prozent Ballbesitz können wir uns nichts kaufen
Das Team habe es nicht so gut hinbekommen, es zu verteidigen, wenn Kramaric mit dem Ball am Fuß auf die Abwehr zulief. „Da mussten wir dann mit einem Innenverteidiger raus, dahinter waren dann immer große Räume.“
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Genau so sah es Marc Lettau. „Für die Statistik, dass wir im ersten Abschnitt 60 Prozent Ballbesitz haben, können wir uns gar nichts kaufen. Die Hoffenheimer haben uns ein Spiel aufgezwungen, das uns überrascht und nicht gelegen hat.“
Das Team habe im letzten Drittel die nötige Konsequenz vermissen lassen. „Wir sind auch nicht richtig nachgerückt, waren bei den zweiten Bällen nicht da. Das hat dazu geführt, dass wir im ersten Abschnitt keine Torchance hatten. Im zweiten Abschnitt war es ein anderes Spiel, da hatten wir früh durch Takuma Asano die Chance zu verkürzen. Wer weiß, was dann möglich ist in so einem Spiel. Die Niederlage war sicher nicht unverdient aber ein Tor zu hoch.“
Dem VfL Bochum fehlt der Zugriff
Dass das Team nicht ins Spiel gekommen sei, habe aber nicht an der Griffigkeit gelegen, sondern daran, dass das Team im Spielaufbau zu aufgefächert war. „Dadurch sind wir nach Ballverlust nicht so in die Zweikämpfe gekommen und hatten dann keinen Zugriff mehr und sind nur noch hinterher gelaufen.“
VfL Bochum in Hoffenheim mit zu vielen Mängeln
Auch Patrick Osterhage musste das tun. Der Mittelfeldspieler hatte zuletzt überzeugt, gegen Hoffenheim zeigte auch er ein schwächeres Spiel. „Wir waren nicht effektiv vor dem Tor und auch hinten hat der letzte Schritt gefehlt, dazu kamen einfache Ballverluste. Dann liegst du 0:2 hinten und dann ist es schwierig, hier zurückzukommen. Wenn wir das 1:2 vielleicht machen, geht vielleicht noch was. Mit dem 0:3 ist es dann bitter. Wir hatten uns vorgenommen, wie gegen Wolfsburg aggressiv zu sein, vorne drauf zu gehen, sie nicht zur Entfaltung kommen zu lassen. Das hat nicht geklappt.“