Bochum. Der VfL Bochum kann es noch! Gegen den VfL Wolfsburg feiern die Bochumer den ersten Heimsieg der Saison und schlagen die Gäste mit 3:1.

Es war ein ekstatischer Jubel, der ausbrach: Christopher Antwi-Adjei schoss den VfL Bochum gegen den VfL Wolfsburg zum ersten Heimsieg der Saison. Mit 3:1 schlug die Mannschaft von Trainer Thomas Letsch die Gäste aus Niedersachsen nach einer beeindruckend starken Leistung im Samstagsspiel bei eisigen Temperaturen.

Letsch überraschte vor dem Spiel mit der Personalie Matus Bero. Der Slowake, der sich im Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach verletzte, rückte nicht nur wieder in den Kader, sondern für Lukas Daschner in die Startelf. Ansonsten vertraute der Trainer, der unter der Woche seinen Vertrag bis 2026 verlängerte, der Mannschaft, die auch in Heidenheim auf dem Platz stand. Es sollte sich als guter Kniff herausstellen. Mit Bero im Team presste der VfL Bochum stark gegen die Gäste und lief weit vorn an - wie schon zu Beginn dieser Saison praktiziert.

Anders als in der ersten Saisonphase funktionierte es gegen Wolfsburg allerdings sehr gut, wenngleich die erste Chance des Spiels die Gäste durch Lovro Majer hatten. Bochum ließ sich aber nicht beirren und machte ein richtig gutes Heimspiel und hätte fast in der 14. Minute jubeln können, nachdem Wolfsburg-Keeper Koen Casteels einen Rückpass erst kurz vor der Linie ins Aus schlagen konnte. Kurz darauf scheiterte Takuma Asano an Casteels.

Osterhage glänzt und triff zur Führung

Keine Chance hatte der Wolfsburger Torhüter dann in der 19. Minute: Ein Einwurf auf der linken Seite, Bogenlampen-Flanke von Stöger ins Zentrum, wo Masovic auf Patrick Osterhage ablegte. Der ließ Mattias Svanberg ins Leere grätschen und zog ins linke untere Eck zur Führung ab. „Wie er vor dem Tor mit dem Ball die Ruhe bewahrt: top“, lobte VfL-Sportvorstand Patrick Fabian Osterhage in der Halbzeitpause bei Sky. Der 23-Jährige war nicht nur aufgrund seines Tors der beste Spieler auf dem Platz. „Er ist ein sehr fleißiger Spieler, das sieht man auch an seiner Entwicklung, war zuletzt schon viel präsenter und auffälliger gewesen“, befand auch Fabian.

Osterhage bejubelt seinen Führungstreffer
Osterhage bejubelt seinen Führungstreffer © dpa | David Inderlied

Die Bochumer machten nach der Führung weiter, verteidigten intensiv und ließen die Wolfsburger kaum ins Spiel kommen und setzten offensive Akzente. Exemplarisch war der Ballgewinn in der 24. Minute von Bero, den Stöger direkt als Gegenangriff einleitete und Asano schickte. Doch sein Schuss war einfache Beute für Casteels. In der 38. Minute scheiterte Anthony Losilla mit einem feinen Volleyschuss am Pfosten. Nur Sekunden später konnte Ridle Baku nur knapp vor Asano klären.

Wolfsburger Anschlusstreffer kurz vor der Pause

Doch der VfL Bochum machte etwas aus der anschließenden Ecke. Stöger zirkelte die Ecke perfekt auf den Kopf von Bernardo, der wuchtig zum 2:0 einköpfte (39.). Der verdiente Lohn für eine starke erste Halbzeit. Allerdings machte eine Unkonzentriertheit das Spiel dann doch noch wieder spannend. Erhan Masovic kam im Zentrum zu spät, Keven Schlotterbeck ließ Svanberg laufen und dieser lief allein auf Riemann zu und erzielte den Anschlusstreffer kurz vor der Pause. „Der Anschlusstreffer kurz vor der Pause hätte nicht sein müssen. Das war unnötig“, befand Fabian.

Nach der Pause zog sich der VfL Bochum etwas zurück und ließ Wolfsburg mehr am Spiel teilnehmen. Doch die Mannschaft von Trainer Letsch blieb dabei konzentriert und aggressiv in den Zweikämpfen gegen nun deutlich bessere Gäste. Nach gut einer Stunde stellte Letsch dann um, brachte mit Maximilian Wittek einen defensiv orientierten Spieler für einen guten Kevin Stöger. Zudem ersetzte Moritz Broschinski einen wirkungslosen Philipp Hofmann.

Antwi-Adjei macht Heimsieg klar

Kurze Verwirrung gab es dann in der 65. Minute, als Schiedsrichter Robert Schröder plötzlich ans Ohr griff, nachdem er von Timo Gerach aus dem Kölner Keller einen Hinweis auf ein Handspiel von Bernardo bekam. Zurecht gab es allerdings keinen Elfmeter für Wolfsburg. Aber es war noch einmal ein Hallo-Wach-Effekt für den VfL, der wieder etwas aktiver wurde. Nach einer schönen Flanke von Wittek scheiterte Asano aber wieder einmal beim Abschluss.

Geschlagen: Wolfsburg-Keeper Koen Casteels.
Geschlagen: Wolfsburg-Keeper Koen Casteels. © Ralf Ibing /firo Sportphoto | Ralf Ibing

Auf der anderen Seite war es Manuel Riemann, der mit starken Fußabwehren den Ausgleich durch Jonas Wind (76.) und Yannick Gerhardt (78.) verhinderte. Nun fehlte die Entlastung. Losilla erkannte die Zeichen und peitschte seine Mitspieler noch einmal auf, sich nun dagegenzustemmen für den ersten Heimsieg der Saison. Mit Erfolg. Einen langen Ball von Riemann verlängerte der eingewechselte Moritz Kwarteng für den ebenfalls eingewechselten Christian Antwi-Adjei, der vor Casteels cool blieb und zum 3:1 einschob. Die Dämme brachen nun.