Bochum. Der VfL Bochum hat die vergangene Saison mit einem Gewinn in Höhe von 8 Millionen Euro abgeschlossen. Der Klub sieht sich auf einem guten Weg.
Ilja Kaenzig war anzumerken, dass ihm gefiel, was da hinter ihm auf der Leinwand zu sehen war. Der Geschäftsführer des Fußball-Bundesligisten VfL Bochum präsentierte am Dienstagabend im Ruhrcongress in Bochum vor 1035 Anwesenden die Wirtschaftszahlen bei der Mitgliederversammlung.
Auch Kaenzig verwies zunächst darauf, wie positiv der VfL Bochum wahrgenommen werde. „Wir bleiben weiter ambitioniert. Der VfL Bochum bereichert die Bundesliga. Deshalb dürfen oder müssen wir sogar mutig sein. Es gilt finanziell die Lücke zu schließen zu Clubs, ähnlicher historischer Größe, die uns in unseren Jahren in der 2. Bundesliga aber enteilt sind. Diese Lücke wollen wir in drei bis fünf Jahren schließen.“ Erst wenn diese Lücke geschlossen sei, fange die richtige Hochphase des VfL Bochum überhaupt an.
Der VfL Bochum scheint dabei auf einem guten Weg. In den vergangenen Spielzeiten hat er zum Beispiel die Erträge von 65 Millionen Euro auf 72,2 Millionen Euro gesteigert.
VfL Bochum mit 8 Millionen Euro Gewinn
Der zweite Klassenerhalt in Reihe, das nun dritte Jahr in der Bundesliga, spiegelt sich in weiteren Zahlen wider. Der VfL – hier und im folgenden also die wesentliche VfL Bochum GmbH & Co. KGaA, das ist die seit dem Jahr 2018 ausgegliederte Profiabteilung, – schloss die Saison 2022/23, die zweite Bundesliga-Saison nach zuvor elf Jahren Zweitklassigkeit, mit einem Gewinn in Höhe von 8 Millionen Euro ab.
Den Erträgen in Höhe von 86,810 Millionen Euro standen 2022/23 Aufwendungen in Höhe von 78,711 Millionen Euro gegenüber. Die Erträge werden in dieser Saison auf 71,362 Millionen Euro sinken bei Kosten in Höhe von 75,292 Millionen Euro.
VfL Bochum baut Verbindlichkeiten stetig ab
„Wir haben beim Spielbetrieb in diesem Jahr einen höheren Posten“, sagte Kaenzig. „Der Zuschuss der KGaA an den e.V. ist für die Professionalisierung des Talentwerkes und der Vision Frauenfußball im VfL erhöht worden. Das ausnahmsweise negative Ergebnis bei den Ausgaben für die Verwaltung im e.V. ist erklärbar mit den Kosten für die 175-Jahr-Feier und die Ausstellung im Stadtarchiv. Im nächsten Jahr wird da wieder ein kleiner Gewinn oder eine schwarze Null sein. Das Vereinsvermögen bleibt immer positiv.“ Da sei die Lage stabil.
Die Verbindlichkeiten baut der VfL Bochum kontinuierlich ab. Kaenzig: „Ohne die im Corona-Jahr notwendige Aufnahme bei der KfW-Bank wäre der VfL Bochum schon längst schuldenfrei. Allerspätestens 2030 wäre der VfL Bochum schuldenfrei.“ Kaenzig geht davon aus, dass das vorher passieren wird.
Lizenzspieleretat um vier Millionen Euro erhöht
Auch der Lizenzspieleretat hat sich in dieser Saison noch einmal um vier Millionen Euro auf rund 34,5 Millionen Euro erhöht. Wesentlich erhöhen könnte er sich, wenn der VfL Bochum einen großen Investor präsentieren würde. Seit knapp 2000 Tagen, also seit mehr als fünf Jahren, hat der Bundesligist keinen Investor präsentiert.
„Das liegt daran“, sagte Kaenzig, „dass wir den absolut richtigen strategischen Partner haben wollen, der mit uns eine Geschichte schreiben will, wie es in Mainz, Augsburg, Freiburg oder Union Berlin geklappt hat. Wenn es den nicht gibt, machen wir allein weiter. Ich finde, man sollte dankbar sein, dass wir bei der Suche, die weiterhin läuft, bisher keinen Fehler gemacht haben.“