Bochum. Der VfL Bochum sucht nach zwei Pleiten in Folge Ein- und Aufstellung. Nun geht es nach Leipzig. Lukas Daschner könnte von Änderungen profitieren.

Über den MSV Duisburg und den FC St. Pauli hat Lukas Daschner den Weg zum VfL Bochum und damit in die Bundesliga geschafft. Der Offensivspieler wartet allerdings noch auf seinen ersten Bundesliga-Startelf-Einsatz. Gegen RB Leipzig (Sa., 15.30 Uhr/Sky) könnte das nach den Niederlagen der Bochumer gegen Bayern München und Borussia Mönchengladbach das erste Mal der Fall sein.

Die Spiele von St. Pauli und des MSV Duisburg verfolgt Daschner weiterhin mit großen Interesse. „Ich drücke beiden die Daumen“, sagte er auf die entsprechende Frage nach den beiden Clubs. Beim MSV spielte er in der Jugend, schaffte es dann in die erste Mannschaft. Für St. Pauli spielte er von 2020 bis zum Sommer 2023. „Ich hätte nichts dagegen, wenn Duisburg es dann doch schafft, in der 3. Liga zu bleiben, auch wenn es derzeit schlecht läuft, und dass St. Pauli den Aufstieg in die Bundesliga schafft.“

Mehr News zum VfL Bochum

Dann könnte es zu einem Wiedersehen kommen. Dafür aber müsste a) St. Pauli aufsteigen und b) Bochum drinbleiben. Dass es mit dem neuerlichen Klassenerhalt der Bochumer klappt, davon sind die Fans nach dem 0:7 bei den Bayern und vor allem nach dem 1:3 gegen Gladbach nicht mehr komplett überzeugt.

„Wir bekommen die aktuelle Unzufriedenheit natürlich mit“, sagte Daschner. „Für uns ist wichtig, weiter zu arbeiten und uns auszusprechen. Was lief gut? Was lief nicht so gut? Das haben wir bereits gemacht, das werden wir weiterhin tun. Deshalb bin ich positiv gestimmt, dass wir in den nächsten Wochen auch wieder punkten.“ Wobei sich mit Blick auf die Spiel gegen Gladbach und Bayern dann doch die Frage stellt, was aus Sicht des Bochumer Teams gut lief?

Nach der Länderspielpause spielt der VfL Bochum beim SC Freiburg

Um da etwas zu finden, mussten auch Daschner und seine Mitspieler etwas weiter zurück gehen. „Wir haben uns darauf fokussiert, was wir vor diesen beiden Spielen gut gemacht haben, was davor gut lief. Da waren die Ergebnisse schon in die Richtung, wie wir sie uns vorstellen. Wir haben in Augsburg einen Punkt geholt, haben das auch daheim gegen Dortmund und Frankfurt, nominell stärkere Teams der Liga, gemacht. Obwohl wir natürlich unsere Heimspiele gewinnen wollen. Das hatten wir uns auch gegen Gladbach vorgenommen. Das ist uns dann nicht so gut gelungen. Gegen Mainz müssen wir uns wieder anders präsentieren.“ Das Spiel ist allerdings erst in vier Wochen.

Lukas Daschner (l.) kam gegen Gladbach nach dem Wechsel ins Spiel. Er belebte das Spiel des VfL Bochum.
Lukas Daschner (l.) kam gegen Gladbach nach dem Wechsel ins Spiel. Er belebte das Spiel des VfL Bochum. © FUNKE Foto Services | Udo Kreikenbohm

Daher sollten sich die Bochumer am besten auch schon gegen Leipzig an diesem Wochenende und nach der Länderspielpause beim SC Freiburg wieder anders präsentieren. Möglich scheint, dass Daschner in Leipzig bereits ab Minute eins zeigen kann, dass und wie er dem Team dabei helfen kann.

Trainer Letsch hat bereits gesagt, dass er nach dem 0:7 und dem 1:3 nicht bedenkenlos weiter auf die gleichen Spieler setzen könne. Daschner leitet daraus aber keine Startplatzgarantie für sich ab. „Ich erwarte jetzt nicht, dass ich spiele“, sagte er. „Ich habe da keinerlei Erwartungen. Ich versuche mich über das Training anzubieten, damit der Trainer mich mit Einsätzen belohnt. Ich habe bisher in der Bundesliga noch nicht in der Startelf gestanden. Ich habe keine Erwartungen, aber ich bin bereit. Ansprüche zu stellen, dafür bin ich der falsche. Ich versuche mein Ding zu machen, meine Aufgaben zu machen.“ Und seine Stärken einzubringen.

VfL Bochums Daschner: „Ich versuche jedes Bundesligaspiel zu genießen“

Dazu gehört, in den Zwischenräumen zu agieren, die Stürmer zu finden. So wie vor dem 1:3 gegen Gladbach Anthony Losilla. Auch wenn der Kapitän des VfL nominell kein Stürmer ist. „Das ist mein Spiel“, sagte Daschner. „Aber natürlich bin ich mir auch nicht zu schade, zurück zu arbeiten und Bälle wieder zu holen.“

Gegen Gladbach kam er nach dem Seitenwechsel, da stand es bereits 0:3. „Der Trainer hat mit uns in der Halbzeit gesprochen, sagte Daschner dazu. „Er hat gesagt, dass wir mit frischen Spielern frischen Wind ins Spiel bringen wollen. Ich denke, dass ist uns dreien ganz gut gelungen.“ Neben Daschner brachte Trainer Thomas Letsch auch Philipp Förster und Cristian Gamboa.

„Mit dem 1:3 haben wir eine gewisse Euphorie entfacht“, sagte Daschner. „Leider hat es dann nicht ganz gereicht. Wir haben in einigen Szenen zu überhastet abgeschlossen, Angriffe nicht vernünftig zu Ende gespielt. Dazu gab es dann das vermeintliche Handspiel, das nicht gepfiffen wurde, das Tor, das nach Foul gegen den Gladbacher Torwart zurückgenommen wurde.“ Es hätte besser laufen können für den VfL Bochum an diesem Tag und damit natürlich auch für Daschner.

VfL Bochum: Lukas Daschner will die Bundesliga genießen

Er ist neu in der Bundesliga. Den Schritt zum VfL Bochum hat er bewusst gemacht. „Die Bundesliga hat mich nicht überrascht“, sagt er nun mit Blick auf die vergangenen drei Monate und die ersten sechs Spieltage in der Bundesliga. „Ich denke, dass ich hier mithalten kann. Es war mein Ziel, irgendwann in der Bundesliga zu spielen. Deswegen freue ich mich auf jedes einzelne Spiel, versuche es zu genießen, meine Leistung abzurufen und dann schauen wir mal, wo die Reise hingeht.“