Bochum. Christopher Antwi-Adjei hat seinen Stammplatz beim VfL Bochum verloren. Zufrieden ist er nicht. „Ich sehe mich als Offensivspieler“, sagt er.

Bei Borussia Dortmund haben sie vorgesorgt. Weil Sebastian Haller voraussichtlich im Januar für die Elfenbeinküste beim Afrikacup spielt, wurde mit Niklas Füllkrug ein weiterer Stürmer verpflichtet. Die Verantwortlichen beim VfL Bochum haben in Sachen Afrikacup keine besonderen Planungen gemacht. Dabei könnte ein Spieler, der in der vergangenen Saison Stammspieler war und wichtige Tore erzielte, ebenfalls beim Turnier in der Elfenbeinküste dabei sein.

Um so einen Haller-Füllkrug-Reflex auszulösen, dafür müsste sich Christopher Antwi-Adjei wohl erst mal seinen Stammplatz im Bochumer Angriff zurückholen. Das größte Problem dabei: die Position des Außenangreifers, des Flügelstürmers, die er am liebsten spielt, gibt es derzeit im System von Trainer Thomas Letsch nicht. Da bildeten zuletzt jeweils Takuma Asano und Philipp Hofmann das Sturmduo.

Trainer Letsch lobt Antwi-Adjeis Einsatz im Testspiel gegen Truiden

Letsch sagt derzeit zwar immer, dass es auf jeder Position einen wirklich engen Konkurrenzkampf geben würde. „Wir reden hier von Nuancen.“ Antwi-Adjei lobte er nach dem 1:1 (0:0) im Test gegen den belgischen Erstligisten St. Truiden, sogar noch einmal ausdrücklich. „Er hat sich auch in der 85. Minute, als auch er bei hohen Temperaturen schon müde war, richtig reingehauen.“ Aber das System wird Letsch vorerst nicht umstellen.

Trainer Thomas Letsch setzte in der Vorsaison auf Stammkraft Christopher Antwi-Adjei. Im neuen System ist er derzeit Joker.
Trainer Thomas Letsch setzte in der Vorsaison auf Stammkraft Christopher Antwi-Adjei. Im neuen System ist er derzeit Joker. © dpa | David Inderlied

Er moderiert die Situation, von der er weiß, dass die Spieler, die hinten dran sind, damit nicht zufrieden sind, gewohnt souverän und verbindet es mit einem wichtigen Hinweis. „Jeder, der heute gespielt hat“, sagte er nach dem Test gegen die Belgier, „hat den Anspruch, in der ersten Elf zu stehen. Ärger, dass der eine oder andere gerade nicht so viel oder gar nicht spielt, darf es da nicht geben. Alle sollten froh sein, dass wir diese Auswahl haben. Es geht darum, unser gemeinsames Ziel zu erreichen und den Klassenerhalt zu schaffen.“

Antwi-Adjei: Nehme den Konkurrenzkampf an

Diesem Ziel ordnet sich Antwi-Adjei unter. Er sagt aber auch ganz klar, dass es für ihn nach der vergangenen Saison nun ungewohnt sei, nicht oder nur wenig zu spielen. „Ich mache aber trotzdem weiter, versuche mich im Training anzubieten und zu zeigen. Im Leben eines Fußballers ist es völlig normal, dass Konkurrenz da ist. Ich nehme den Konkurrenzkampf an.“

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Wobei er eben nicht in den direkten Konkurrenzkampf zu Maxi Wittek treten kann. Wittek ist der Schienenspieler, der Mann, der eine komplette Seite von oben bis unten und unten bis oben bespielen kann. Antwi-Adjei sagt dazu ganz klar: „Die Position als Schienenspieler ist nichts für mich. Natürlich kann man immer an seinen Stärken und Schwächen arbeiten. Aber ich sehe mich nicht als Schienenspieler, ich bin Offensivspieler und will auch offensiv eingesetzt werden.“

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Wenn er von der Bank komme und der Mannschaft mit frischer Energie helfen könne, sei das auch etwas Positives. „Aber auf längere Sicht möchte ich am liebsten von Beginn an auf dem Feld stehen.“

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Zurzeit kein Kontakt zur Nationalmannschaft von Ghana

Klappt das, könnte es auch mit einer Berufung zur Nationalmannschaft Ghanas klappen. Ghana spielte vergangene Woche in der Afrika-Cup-Qualifikation gegen Zentralafrika, gewann mit 2:1. Ghana führt damit nach dem sechsten Spieltag ungeschlagen mit drei Siegen und drei Remis die Tabelle der Qualifikationsgruppe E vor Angola an. Die Qualifikation für die Endrunde scheint realistisch, die beiden ersten Teams jeder Gruppe qualifizieren sich.

Dass Antwi-Adjei beim Turnier in der Elfenbeinküste dabei ist, dagegen nicht. Zuletzt habe es keinen Kontakt zum Trainer der Nationalmannschaft Ghanas gegeben, sagte Antwi-Adjei. „Aber das ist okay.“ Und natürlich würde er nicht nein sagen, wenn er für den Afrika-Cup nominiert werden würde.