Bochum. Dem 0:5 gegen Stuttgart folgte beim VfL Bochum das 1:1 gegen den BVB. Nun geht es zum FC Augsburg. An den hat Trainer Letsch gute Erinnerungen.
Der VfL Bochum hat mit seinem ersten beiden Spielen in dieser Saison einen Satz eines Goethe-Gedichtes mal eben umgekehrt. Dem 0:5 in Stuttgart und dem „zu Tode betrübt“, folgte ein „himmelhochjauchzend“ nach dem gefühlten 1:1-Sieg gegen Dortmund. Maxi Wittek, der jüngste Zugang der Bochum, erlebte gleich die komplette Bandbreite der Bochumer Gefühlswelt, inklusive eines intensiven Austausches innerhalb der Mannschaft. Komplett überrascht war er davon aber nicht.
Wittek aber ist auch zu schon lange dabei, um bestimmte Szenarien nicht schon mitgemacht zu haben. Die Bundesliga ist zwar Neuland für ihn, in Deutschland war er bisher nur in der 2. Bundesliga aktiv. „Ich bin in meiner zehnten Saison als Profi“, sagte er an Dienstag nach der ersten Trainingseinheit.
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„Ich habe schon einiges miterlebt. Zwar nicht in der Bundesliga, aber dafür habe ich schon internationale Erfahrungen gesammelt. Ich habe auch etliche Spiele gegen sehr gute Teams in der niederländischen Liga absolviert. Von daher bringe ich auch schon Erfahrung mit. Aber natürlich ist es hier noch einmal etwas anderes.“
Vor allem bei den Spielen im Vonovia Ruhrstadion. „Ich habe gegen Bochum ja schon ein paar Mal gespielt. Daher kannte ich die Atmosphäre. Aber ein Derby in der Bundesliga gegen den BVB zu spielen, ist noch einmal etwas anderes. Man hat gemerkt, dass hier einiges geht mit den Fans im Rücken. Das ist dann ein Hexenkessel. Das pusht uns als Mannschaft extrem. Jetzt gilt es das auch dem Heimspiel in die Auswärtsspiele mitzunehmen und auswärts genauso gut auszusehen wie zuhause.“
Der erste Spieltag verlief für den VfL Bochum schlecht
Der erste Spieltag sei dagegen für alle alles andere als prickelnd. „In Stuttgart war das gar nichts von uns, das muss ganz klar so sagen. Wenn man sich am ersten Spieltag viel vornimmt und dann mit 0:5 verliert, dann gibt es natürlich Dinge, die man besprechen muss. Es gab eine lange Vorbereitung über sechs Wochen. Danach ist jeder fit, will Leistung bringen.“
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Wenn dann so wie gegen Stuttgart wenig klappe, müsse man Dinge ansprechen. „Aber ich denke“, sagte Wittek, „das hat jetzt gefruchtet. Ich denke, wir haben eine gute Reaktion und eine gute Partie gegen Dortmund gezeigt. Ich glaube, da wäre von den Chancen sogar noch ein bisschen mehr drin gewesen. Das war der Weg, den wir weitergehen müssen. Wenn wir so spielen, werden wir auch unsere Punkte holen.“
Eine Saisonprognose möchte er zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht abgeben. „Die Saison ist noch sehr jung. Jetzt schon über irgendwelche Platzierungen zu reden, wäre falsch. Als Mannschaft, als Verein müssen wir von Spiel zu Spiel schauen. Über allem steht der Klassenerhalt. Alles andere wäre größenwahnsinnig.“
Die eingewechselten Spieler überzeugten beim VfL Bochum
Dazu kommt, dass eben auch nicht vorhersehbar ist, ob oder wann sich vielleicht ein Spieler verletzt und dann für eine gewisse Zeit ausfällt. Wittek hätte es bereits nach dem Dortmund-Spiel treffen können. Nach 48 Minuten musste er runter.
Am Wochenende aber hatte er schon vorsichtig Entwarnung geben können. Am Dienstag stand er bereits wieder auf dem Trainingsplatz. „Ich merke schon noch ein wenig“, sagte er. „Aber es war keine strukturelle Verletzung. Es war ein Schlag in den angespannten Muskel, der hat sich dann ein wenig verhärtet.“
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Danilo Soares kam für ihn, machte seine Sache dann auch gut, wie Trainer Thomas Letsch befand. „Das Spiel gegen Dortmund hat gezeigt, dass wir nicht nur elf Spieler brauchen. Die fünf Spieler, die reingekommen sind, Danilo Soares, die beiden Stürmer Moritz Broschinski und Christopher Antwi-Adjei, Patrick Osterhage und auch Cristian Gamboa haben es alle gut gemacht. Da war richtig Feuer drin. Das gibt einem als Trainer ein ganz anderes Gefühl. Genau das brauchen wir. Es ist ein Fight in den Kader zu kommen.“
Wittek nimmt ihn an, er kennt Konkurrenzkampf. Derzeit scheint er, gerade nach der guten Leistung gegen Dortmund, zwar die Nase vorn zu haben. Doch auch er weiß, dass er keinen Stammplatz hat. „Kein Spieler ist gesetzt. Ich muss wie jeder andere Spieler Woche für Woche meine Leistung bringen. Und am Ende der Woche muss der Trainer dann entscheiden, wer auf dem Platz steht.“
Diesmal geht es zum FC Augsburg. Die Bochumer gehen mit guten Erinnerungen in das Spiel. In der vergangenen Saison feierte das Team dort einen wichtigen 1:0-Sieg. „Da haben wir es auswärts gut gemacht. Es war ein sehr enges Spiel“, sagte Letsch. „Aber das ist Vergangenheit. Der FC Augsburg hat eine Mannschaft, die extrem gut verstärkt wurde, deren Ziele sehr ambitioniert sind. Von daher wird es eine sehr große Herausforderung. Das ist aber jedes Spiel für uns. Aber das, was wir im eigenen Stadion gegen den BVB geschafft haben, das müssen wir auch in Augsburg auf den Platz bringen.“