Brixen. Der VfL Bochum ist noch nicht in Bundesliga-Form. Samstag verlor der Revierklub das Testspiel gegen den italienischen Zweitligisten Parma Calcio.

Der VfL Bochum hat zwei Wochen vor dem Pflichtspiel-Start im DFB-Pokal bei Arminia Bielefeld noch viel Arbeit vor sich. Gegen den Serie-B-Klub Parma Calcio, in der Vorsaison Vierter der zweiten italienischen Liga, kassierte der VfL am vorletzten Tag seines Trainingslagers in Südtirol nach einer zähen Partie die vierte Testspiel-Niederlage in Folge – 0.1 (0:0).

VfL Bochum viel zu harmlos

Im Stadion in Brixen waren die Bochumer, bei denen nur die Verteidiger Ivan Ordets und Noah Loosli über die komplette Distanz spielten, defensiv lange Zeit weitgehend stabil. Im Spiel mit Ball dagegen haperte es noch gewaltig, zumal auch die Standards diesmal wirkungslos verpufften.

Die erste kleine Enttäuschung gab es vor dem Anpfiff: Gianluigi Buffon zählte nicht zum Kader von Parma. Die 45-jährige Torwart-Legende ist seit längerem nicht im Training, erklärte ein italienischer Journalist.

VfL-Trainer Thomas Letsch setzte auf eine nach den Trainingseindrücken erwartete Elf, wie gegen Spezia Calcio (3:4) im 3-5-2 formiert. Die Dreierkette von Torwart Riemann bildeten Erhan Masovic, Ivan Ordets und Noah Loosli, als Schienenspieler agierten Danilo Soares links und Felix Passlack rechts.

VfL Bochum gegen Parma Calcio: Das Testspiel im Live-Ticker zum Nachlesen

VfL Bochum - Parma 0:1

Das Mittelfeldzentrum bildeten Anthony Losilla als Sechser sowie Matus Bero und Lukas Daschner als Achter, die Doppelspitze Philipp Hofmann und Takuma Asano. Im Vergleich zum 3:4 (1:0, 3:1) gegen Spezia Calcio ersetzten Hofmann, Soares und Passlack in der Startelf Kevin Stöger, Christopher Antwi-Adjei und Cristian Gamboa.

Nicht zum Kader gehörten neben den Verletzten auch Gerrit Holtmann, der vor einem Wechsel zum türkischen Erstligisten Antalyaspor auf Leihbasis steht, sowie Talent Luis Hartwig, der den Klub in diesem Sommer wohl auch verlassen dürfte. Wechselkandidaten bleiben auch Moritz Römling, Jordi Osei-Tutu und der bereits für Vertragsgespräche freigestellte Jacek Goralski.

Zudem erhielt Torwart Michael Esser, der bisher alle Testspiele bestritten hat, eine Pause.

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Der vom VfL geplante Live-Stream fiel aus, weil die Agentur mit der Technik im Stau steckte. Viel verpassten die Daheimgebliebenen aber nicht. Die rund 600 Fans – darunter einige Ultras aus Parma sowie vom mit den VfL-Ultras verbandelten Klub Bologna – sahen in der ersten Halbzeit eine zähe Partie ohne viele Höhepunkte.

Defensiv stand Bochum weitgehend sicher, Bero und Losilla packten im Mittelfeld beherzt zu, eroberten Bälle. Außer zwei Distanzschüssen ließ der VfL nur eine Chance zu. Der quirlige Dennis Man tanzte den nicht überzeugenden Soares aus, Riemann aber parierte seinen Schuss. Auch Soares‘ Pendant auf rechts, Felix Passlack, setzte als Schienenspieler offensiv keine Impulse.

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Bochum fiel in Ballbesitz wenig ein. Riemanns lange Bälle erinnerten an die Vorjahre, sie fanden kaum Abnehmer. Dem Keeper fehlten hinten aber auch oft die Anspielstationen, die Abstände zwischen Abwehr und Mittelfeld/Außenbahn waren zu groß. Es fehlte auch Kevin Stöger, der gegen Spezia Calcio 80 Minuten gespielt hatte, als Ballverteiler.

Einmal nur erzeugte Bochum Gefahr: Daschner zog aus 18 Metern ab, den von Torwart Chichizola flach nach vorne gefausteten Ball hätte Takuma Asano im Nachschuss ins Netz schießen müssen. Doch er geriet harmlos, Chichizola parierte (31.).

Zur zweiten Halbzeit kamen weitgehend positionsgetreu Torwart Niklas Thiede für Riemann, Stöger für Daschner, Antwi-Adjei für Soares, Gamboa für Passlack und Simon Zoller für Asano. Stöger kurbelte das Spiel aus der Tiefe heraus an, es wurde ein paar Minuten etwas munterer, Bochum lief forscher und früher an.

Lukas Daschner (m.), Angreifer des VfL Bochum, wird von zwei Parma-Spielern bewacht.
Lukas Daschner (m.), Angreifer des VfL Bochum, wird von zwei Parma-Spielern bewacht. © ffs | Dennis Ewert

Chancen blieben weiter aus. Bochum überstand eine brenzlige Situation, Stögers auf den kurzen Pfosten getretene Ecke bereitete Parma etwas Probleme. Letsch wechselte: Patrick Osterhage kam für Losilla (60.), kurz darauf hätte es 1:0 für die nun leicht überlegenen Italiener stehen können. Nach einem Fehlpass von Torwart Thiede aber flog der Schuss von Bonny drüber (64.).

Letsch wechselte weiter, Belastungssteuerung hat noch oberste Priorität. Philipp Förster feierte sein Comeback, ersetzte Bero. Zudem kamen Jordi Osei-Tutu für Hofmann und der A-Jugendliche Niko Bozickovic für Masovic ins Spiel (70.).

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Wenig später unterlief Bozickovic ein vermeintliches Foul, der Schiedsrichter entschied auf Elfmeter. Fragwürdig. Und egal: Denn Cristian Ansaldi drosch den Ball in den mittlerweile dunklen Himmel über Brixen.

Parma durfte bei einsetzendem Regen dann doch noch jubeln. Tjas Begic ließ am VfL-Strafraum Osei-Tutu stehen, zog ab – drin (85.). Jetzt, nach den letzten Wechseln, wackelte auch die Abwehr.

VfL Bochum: Riemann (46. Thiede) – Loosli, Ordets, Masovic (70. Bozickovic) – Passlack (46. Gamboa), Soares (46. Antwi-Adjei) – Losilla (60. Osterhage), Bero (70. Förster), Daschner (46. Stöger) – Asano (46. Zoller), Hofmann (70. Osei-Tutu).