Bochum. Lukas Daschner kam ablösefrei von St. Pauli zum VfL Bochum. Er steht vor seiner ersten Erstligasaison. Diese Rolle könnte er beim VfL spielen.
Mit dem FC St. Pauli hat Lukas Daschner in der vergangenen Zweitligasaison einen Rekord nach dem anderen aufgestellt. Das Team von Trainer Fabian Hürzeler schaffte mit Beginn der Rückrunde zehn Siege in Reihe. Damit brachte sich Pauli ins Aufstiegsrennen, auch dank der Tore und Vorlagen von Lukas Daschner. Am Ende landete Pauli auf Platz fünf, verpasste den Aufstieg. Daschner aber vollzog ihn. Er wechselte ablösefrei zum VfL Bochum, absolvierte am Mittwoch das erste Training im Ruhrstadion vor 1500 Zuschauern. Beim VfL Bochum muss er sich erneut beweisen und seine Rolle finden.
VfL Bochum: Lukas Daschner war Paulis bester Torschütze und Vorbereiter
Bei Pauli war Daschner unter Fabian Hürzeler gesetzt. Er spielte in der zweiten Saisonhälfte als Mittelstürmer in einem 3-4-2-1-System. Mit neun Toren und sieben Vorbereitungen war er Paulis bester Torschütze und auch Vorbereiter. Seit 2020 hatte der gebürtige Duisburger beim Hamburger Kiezklub gespielt.
„Durch meine Verletzung im zweiten Jahr wurde ich ein bisschen ausgebremst und musste hart arbeiten, um zurückzukommen“, sagte er am Mittwoch nach dem Start in die Vorbereitung in einer Medienrunde. Bei einem Trainingsunfall hatte er sich im August 2020 am linken Knie verletzt, stand FC St. Pauli mehrere Wochen nicht zur Verfügung. Bei einer Untersuchung waren bei Daschner Schäden am Kapsel- und Band-Apparat des Knies festgestellt worden.
Daschner hatte bisher nur wenige Berührungspunkte mit dem VfL Bochum
Die drei Jahre beim FC St. Pauli hätten ihm „echt gut getan von der Weiterentwicklung und Erfahrung. Ich war das erste Mal weg von Familie und Freunden. Es war eine extrem wichtige und prägende Zeit für mich“. Er freue sich aber, wieder im Ruhrgebiet zu spielen. Auch wenn er mit dem VfL vorher weniger Berührungspunkte hatte.
Persönlich kannte er bisher nur den Bochumer Physio-Therapeuten Maik Liesbrock, von den Spielern nur einen weiteren Zugang. „Ich habe die komplette Jugend gegen Felix Passlack gespielt, er in Dortmund, ich in Duisburg.“
Daschner wechselte in der Jugend von Heimatverein Hamborn über den FC Schalke 04, wo er drei Jahre spielte, mit 15 Jahren zum MSV Duisburg. Dort spielte er für die U17 und die U19 und kam schließlich 56 Mal für die Profis zum Einsatz. Dann wechselte er zum FC St. Pauli und kam mit etwas Startschwierigkeiten immer besser in Tritt. Nun will er beim VfL Bochum den nächsten Schritt gehen.
Beim VfL Bochum muss sich Daschner einem härteren Konkurrenzkampf stellen
„Für mich war der wichtigste Punkt, so hoch wie möglich zu spielen“, sagte er. Gegen Ende der vergangenen Saison war länger unklar, ob Bochum den Klassenerhalt, St. Pauli aber vielleicht noch den Aufstieg schaffen würde. Es bestand auch die Möglichkeit, dass Pauli auf- und Bochum absteigt. Dann wäre Daschner wohl bei St. Pauli geblieben.
„Durch den Klassenerhalt von Bochum musste ich nicht mehr lange überlegen“, sagte er. „Obwohl ich mich auf St. Pauli sehr wohl gefühlt habe und ein super Umfeld hatte.“ In Bochum sei alles neu. „Vor 1500 Fans habe ich noch nie trainiert“, sagte er. Er sei gespannt, was ihn noch alles erwarte. „Ich bin voller Energie.“ Die wird er brauchen.
Er muss sich beim VfL Bochum einem anderen, deutlich schweren Konkurrenzkampf stellen. Helfen kann ihm, dass er variabel einsetzbar ist, nicht nur wie beispielsweise Philipp Hofmann, auf eine Position festgelegt ist. Dass er bereit ist, jede Position zu spielen, ist zunächst aber nur eine grundlegende Voraussetzung, um es ins Team zu schaffen.
Daschner hat beim VfL Bochum die Wunschnummer 13 bekommen
Beim FC St. Pauli spielte er im offensiven Mittelfeld und als Mittelstürmer. Er ist laufstark, lief bei St. Pauli die Gegner intensiv an und konnte in Umschaltsituationen in die Tiefe kommen. Übermäßig schnell ist er aber nicht. Mit einem Topspeed von 32,46 km/h belegte er in der 2. Bundesliga Platz 268.
Daschner hat klare Vorstellungen, wo er beim VfL Bochum spielen möchte. „Wer mich ein bisschen kennt weiß“, sagte er, „dass meine angestammte Position im Mittelfeld ist.“ Dort habe ihn VfL-Trainer Thomas Letsch in den Vertragsgesprächen auch gesehen.
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Jetzt aber heißt es auch für Daschner zunächst, verletzungsfrei durch die Vorbereitung zu kommen und beim Bundesligisten anzukommen. Positiv war für ihn, dass seine Wunschnummer frei war. Daschner wird mit der Rückennummer 13 auflaufen. Wenn er das tut, wird das dann auch immer einen Gruß an den Bruder beinhalten.
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„Mit der 13 habe ich bei Duisburg angefangen, wegen meines Bruders“, sagte er. „Der hat auch Fußball gespielt, hat sich dann aber verletzt und ist dann nicht mehr so zurückgekommen. Viele sehen sie ein bisschen als Pechzahl, ich bin mit ihr bisher ganz gut gefahren.“