Bochum. Der VfL Bochum liefert über weite Strecken gegen den VfB Stuttgart eine schwache Leistung ab. Die Einzelkritik nach der 2:3-Niederlage.

Manuel Riemann: Falls jemand nach der Schrecksekunde im Abschlusstraining Zweifel hatte, dass Riemann am Sonntag im Tor stehen würde, gab es spätestens eine Stunde vor Anpfiff die Beruhigung: Natürlich stand er im Tor – beziehungsweise oft genug auch weit davor an der Mittellinie. Als Torwart konnte er sich selten auszeichnen. Zweimal war er machtlos, beim dritten Gegentor sah er nicht gut aus, unterlief Millots Flanke. Stark dagegen gegen Vagnoman und kurz vor Schluss gegen Silas. Note: 4

Danilo Soares: Er hatte im Hinspiel gegen Stuttgart einen ganz bitteren Tag, und auch diesmal war es mindestens unglücklich, wie er unfreiwillig das 0:1 durch Ito „vorbereitete“. In der Folge gewann er zwar gleich mehrere wichtige Zweikämpfe im eigenen Strafraum, verlor dann aber vorm 1:2 Guirassy aus den Augen und vorm 1:3 das Kopfballduell gegen Vagnoman. Note: 5

Erhan Masovic: Hatte mit Guirassy alle Hände voll zu tun, hielt meist gut dagegen. Nach der Pause aber auch nicht immer auf der Höhe und gewann insgesamt weniger Zweikämpfe als Nebenmann Ordets. Note: 4,5

Ivan Ordets: Dass er in Hälfte eins die meisten Ballkontakte beim VfL hatte, sagt viel: Defensiv war er sicher, aber ein Spielmacher kann er nicht sein. In der in der zweiten Hälfte wackeligen Abwehr war er noch der stabilste. Note: 4

Konstantinos Stafylidis (bis 66.): Eine knappe Stunde lang mit einem defensiv soliden und offensiv unauffälligen Auftritt – dann fielen gleich zwei Gegentore über seine rechte Abwehrseite, mindestens Millots Flanke vor dem 1:3 hätte er verhindern müssen. Danach kam Holtmann für ihn als offensivere Option. Note: 4,5

Anthony Losilla (bis 88.): Er gewann in der ersten Hälfte fast alle Zweikämpfe, stabilisierte das Bochumer Spiel – nach der Pause gelang ihm das nicht mehr so gut. Behielt aber im gegnerischen Sechzehner kurz vor Schluss die Ruhe, als er vorm 2:3 auf Förster durchsteckte. Note: 4

Patrick Osterhage (bis 45.): Selten konnte er mit seinen Zweikämpfen so Akzente setzen wie kurz vor der Pause mit seiner Grätsche an der Trainerbank. Und mit dem Ball am Fuß wirkte er eher zaghaft – folgerichtig blieb er zur zweiten Hälfte draußen. Note: 4,5

Kevin Stöger (bis 78.): Spielte eine schwache erste Halbzeit, in der er kaum Zweikämpfe gewann und in der ihm nach vorne wenig gelang. Er kam mit etwas mehr Schwung aus der Pause, verwandelte eiskalt zum 1:1 vom Punkt – die Akzente setzten aber auch nach dem Seitenwechsel andere. Note: 4.

Christopher Antwi-Adjei: Er war wieder der auffälligste in der Bochumer Offensive. Er probierte es immer wieder mit Tempo, hatte am Ende seiner langen Sprints aber oft keinen Weg vorbei am Gegenspieler – und manchmal auch kein Glück mit Schiedsrichter Felix Brych. Nach der Pause unauffälliger, da er hinten rechts verteidigen musste – nach Losillas Auswechslung sogar ein paar Minuten als Kapitän. Note: 4

Takuma Asamo: Hatte die ersten beiden VfL-Chancen, beide Male fehlte ihm die Durchschlagskraft, den Ball auch gefährlich aufs Tor zu bringen. Viel unterwegs, wenig auffällig. Note: 4,5

Philipp Hofmann: Ein Stürmer wie er muss auch gefüttert werden – so wie bei Försters Halbfeldflanke (67.) oder noch besser wie vorm 2:3, als Hofmann den Ball nur noch über die Linie drücken musste. Zuvor gelang das dem VfL zu selten. Seine Kopfballverlängerungen und -ablagen landeten diesmal oft beim Gegner. Note: 4

Philipp Förster war einer der auffälligeren Bochumer Spieler.
Philipp Förster war einer der auffälligeren Bochumer Spieler. © Udo Kreikenbohm

Philipp Förster (ab 46.): Holte nach der Einwechslung gegen seinen Ex-Klub den Elfmeter zum 1:1 heraus und sorgte kurzfristig für eine Verbesserung. Er durfte auch die Standards übernehmen, war damit aber auch nicht viel gefährlicher als die Kollegen zuvor. Seine erste gute Vorarbeit konnte Hofmann nicht nutzen, aus der zweiten wurde das 2:3. Note: 3.

Gerrit Holtmann (ab 66.): Kam für Stafylidis, sorgte für neuen Wind in der Offensive und gewann im Rückwärtsgang ein Laufduell gegen Silas. Ohne Note

Moritz Broschinski (ab 78.): Kam für Stöger. Ohne Note

Pierre Kunde (ab 88.): Kam für Losilla. Ohne Note

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