Frankfurt. Asano trifft, ein wichtiger Punkt im Abstiegskampf für den VfL Bochum: Beim 1:1 bei Eintracht Frankfurt hat Stöger Pech und Heintz viel Glück.
Das Spiel des VfL Bochum bei Eintracht Frankfurt eröffnete den 26. Spieltag der Bundesliga. Die Bochumer hatten die Möglichkeit vorzulegen und die anderen vom Abstieg bedrohten Teams noch etwas mehr in die Bringschuld zu versetzen. Es klappt zumindest, nicht zu verlieren. Das 1:1 (1:1) bringt Bochum aber einen weiteren wichtigen Punkt im Abstiegskampf.
Wie erwartet ging der VfL Bochum mit nur einer personellen Änderung im Vergleich zu den vergangenen beiden Spielen in das Freitagabend-Flutlicht-Spiel. Für den Gelb gesperrten Danilo Soares rückte Dominique Heintz auf die Linksverteidiger-Position. Ansonsten ließ Trainer Thomas Letsch genau die Akteure auflaufen, die zuletzt den VfL zu zwei Siegen führten: Manuel Riemann im Tor. In der Viererkette neben Heintz blieben Konstantinos Stafylidis, Erhan Masovic und Ivan Ordets. Auf der Doppelsechs tauchten in der virtuellen Aufstellung vor dem Spiel Anthony Losilla und Patrick Osterhage auf, Kevin Stöger übernahm wieder den offensiveren Part. Takuma Asano und Christopher Antwi-Adjei besetzten die Flügel, Philipp Hofmann das Sturmzentrum.
Riemann gleich zur Stelle
Bei Frankfurter Ballbesitz wurde aus der Bochumer Vierer- dann im Spiel eine Dreierkette mit hohen Außen. Links Antwi-Adjei, rechts Stafylidis. Die Mannschaften hielten sich nicht lange zurück, wobei Frankfurt die deutlich aktivere Mannschaft war. Beide Teams versuchten sofort in den Zweikämpfen Zeichen zu setzen. Schiedsrichter Harm Osmers machte das dann auch. Nach vier Minuten zeigte er Frankfurts Rafael Borre die Gelbe Karte, eine Minute später verwarnte er Bochums Anthony Losilla.
Erst danach wurden die Teams vor den Toren auffällig. Borre prüfte Riemann zunächst aus kurzer Distanz. Danach war der Bochumer Torwart im Minutentakt als Schnapper gefragt. Frankfurt schien sich einzugrooven, das 1:0 nur eine Frage der Zeit. Das fiel dann auch, allerdings für Bochum. Zum dritten Mal in Folge ging das Letsch-Team in einem Spiel in Führung. Das Muster dafür ist längst bekannt, so einfach, und scheinbar nur schwer zu verteidigen. Frankfurt zumindest konnte das nächste Bochumer Standard-Tor nicht verhindern. Antwi-Adjei brachte eine Einwurf-Flanke auf Ordets, der verlängerte per Kopf auf Losilla. Dessen Abschluss konnte Kevin Trapp im Frankfurter Tor noch halten, aber Asano staubte ab (14.). Es war das erste Stürmertor seit dem Hoffenheim-Spiel.
Kolo Muani lässt VfL-Keeper Riemann keine Chance
Ordets war dann auch kurz danach im Blickpunkt. Er musste ins Laufduell gegen den deutlichen schnelleren Randal Kolo Muani. Der Frankfurter lief dem Bochumer Innenverteidiger weg, Ordets konnte ihn im Strafraum nur foulen. Den Elfmeter verwandelte Kolo Muani selber zum 1:1, Riemann war ohne Chance (22.).
Frankfurt blieb danach das bestimmende Team, das Team mit mehr Möglichkeiten und Chancen. Mit den Spielverlagerungen hatten die Bochumer echte Schwierigkeiten. Vor allem bekamen sie im Mittelfeld nicht wie zuletzt den Zugriff. Gegen Leipzig hatten sie die letzten zehn Minuten unter Dauerdruck gestanden. Frankfurt fing mit Beginn der zweiten Hälfte an, den Druck immer mehr zu erhöhen.
Die Frankfurter Doppelspitze Kolo Muani/Borre beschäftigte die Bochumer Abwehr permanent, Mario Götze war viel unterwegs und dadurch für die Bochumer kaum zu greifen. Erneut schien es nur eine Frage der Zeit, bis Frankfurt in Führung gehen würde. Nach einem Freistoß nach einer Stunde sah es schon danach aus. Riemann musste sich strecken, als Philipp Max den Ball unter der Mauer hindurch auf das Tor brachte.
Bochum dauerhaft unter Druck
Die Bochumer aber haben sich inzwischen daran gewöhnt, haben eine gewisse Freude daran entwickelt, intensiv zu verteidigen. Die beiden Zu-Null-Siege haben ihnen Selbstvertrauen gegeben. Teilweise sah es dann doch so aus, wie Letsch in der PK vor dem Spiel gesagt hatte: „Vielleicht spielen wir hinten auch mit einer Neunerkette.“ Bochumer Konter hatten Seltenheitswert. Aber es gab sie. So war Stöger nach 71 Minuten nur durch ein Foul an der Strafraumkante zu stoppen. Den Freistoß setzte er auf die Latte. Während Letsch Keven Schlotterbeck für den gelb-rot-gefährdeten bringen musste, wechselte Frankfurts Trainer Oliver Glasner offensiv.
Das Bild änderte sich nicht. Das Spiel lief in Richtung Bochumer Tor, die bessere Chance hatte Bochum. Nach einem weiteren Freistoß verpasste Masovic sein fünftes Saisontor. Frankfurt verpasste schließlich ebenso das zweite Tor und bleibt im siebten Spiel in Reihe ohne Sieg. Bochum dagegen ist seit nunmehr drei Spielen ungeschlagen.