Bochum. Seit Montag ist Keven Schlotterbeck beim VfL Bochum. Im WAZ-Interview spricht er über die Gründe für seinen Wechsel und über eine Bruder-WG.
Seit Montag ist Keven Schlotterbeck (25) beim VfL Bochum. Die Verpflichtung des Innenverteidigers, das Leihgeschäft mit dem SC Freiburg, ging zu Beginn des Jahres sehr zügig über die Bühne. Zwischen zwei Trainingseinheiten am Mittwoch hatte Keven Schlotterbeck, der ältere Bruder von Nico Schlotterbeck von Borussia Dortmund, Zeit für ein erstes Interview.
Wieso die Entscheidung für den VfL Bochum? Es gab dem Vernehmen nach auch andere Angebote oder Möglichkeiten.
Weil ich Bock habe, wieder Fußball zu spielen. Ich hatte sehr gute und intensive Gespräche mit den Verantwortlichen des VfL Bochum, mit Geschäftsführer Sport Patrick Fabian, mit Trainer Thomas Letsch. Patrick Fabian hat mir aufgezeigt, wie es für mich beim VfL Bochum laufen kann. Da ist dann eins zum anderen gekommen. Ich freue mich, dass ich hier bin. Ich möchte Teil der Mannschaft sein und der Mannschaft helfen, den Klassenerhalt zu schaffen.
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Es ging alles sehr zügig mit dem, Leihgeschäft. Thomas Letsch war sehr zufrieden, dass Sie sofort am ersten möglichen Tag beim Training dabei sein konnten. Die ersten Gespräche haben dann ja schon früher stattgefunden.
Ja, die Gespräche haben schon früher stattgefunden. Aber es war so abgemacht, dass, wenn ich unterschreibe, dass ich dann zügig nach Bochum komme, mittrainieren und Teil des Teams werden kann. Dass ich auch mit ins Trainingslager komme, dass ich mich so schnell wie möglich eingliedere. Ich glaube, das ist wichtig, gerade jetzt die ersten drei Wochen. Die Saison geht ja relativ schnell wieder los.
Was ist Ihr erster Eindruck vom Team, vom Verein?
Das Team ist sehr nett, es hat mich sehr gut aufgenommen. Das ist schon mal das Wichtige, weil ich direkt Anschluss gefunden habe. Mein Eindruck ist positiv. Die Jungs haben Spaß, die Qualität ist hoch, auch das ist wichtig. Wir müssen alle an einem Strang ziehen, dass es dann zum Klassenerhalt reicht. Ich bin positiv gestimmt, dass wir das Ziel erreichen.
Was sind Ihre bisherigen Erfahrungen mit dem VfL Bochum?
Beim DFB-Pokalspiel in der Vorsaison, da saß ich leider nur auf der Tribüne. Das hat Freiburg durch ein Tor von Roland Sallei in der 120. Minute gewonnen. An das Jahr davor kann ich mich nicht erinnern. Das Hinspiel in dieser Saison in Freiburg war sehr ausgeglichen, da hat Freiburg glücklich gewonnen. Die Atmosphäre im Ruhrstadion ist Wahnsinn. Wie gesagt, ich saß beim DFB-Pokalspiel auf der Tribüne, höre in das Stadion rein, da hat es 120 Minuten lang gekracht. Die Fans in Bochum wissen, worum es geht. Da müssen wir als Verein und Mannschaft und den Fans zusammen stehen, dass wir das Bestmögliche auswärts und daheim herausholen.
Ihr Bruder Nico spielt bei Borussia Dortmund. Der Weg von Bochum nach Dortmund ist nicht so weit. Wohnen Sie jetzt das nächste halbe Jahr, so lange läuft Ihr Vertrag beim VfL Bochum, bei Ihrem Bruder?
Das würde sich anbieten. Bislang und für die erste Woche wohne ich in Bochum im Hotel. Das ist am sinnvollsten, auch für die Wege zum Training. Dann geht es ins Trainingslager und dann wird man weitersehen. Ich denke, bei meinem Bruder werde ich nicht einziehen. Das hatten wir schon einmal das Vergnügen, vier Wochen lang beim SC Freiburg.
Pokalspiel zwischen dem VfL Bochum und dem BVB ist noch kein Thema
Das hat dann nicht geklappt?
Doch, es hat geklappt. Aber wir sind ja eigenständige Personen, und da macht es Sinn, dass jeder seine eigene Wohnung hat. Sagen wir es mal so: Wenn ich nichts finden würde, würde mich Nico aufnehmen. Das hat er mir schon angeboten. Mal schauen, wie es dann endet.
War das DFB-Pokalspiel im Achtelfinale zwischen dem VfL Bochum und Borussia Dortmund Anfang Februar schon ein Thema?
Nein, noch nicht. Nur unser Vater hat direkt angerufen, dass er zwei Karten für das Spiel haben möchte. Bis zum Spiel ist es jetzt ja auch noch ein bisschen hin. Wir als VfL Bochum, wir als Team, müssen uns jetzt erst einmal auf das Spiel zum Start in die zweite Saisonhälfte in der Bundesliga gegen Hertha BSC konzentrieren. Das ist zunächst einmal das wichtigere Spiel, um gut in die zweite Saisonhälfte zu starten.
Sehen Sie sich sofort als Stammspieler?
Das ist eine gute Frage. Wenn als Fußballer zu einem anderen Verein wechselt, sollte man das von sich denken. Als Stammspieler sehe ich mich nicht. Ich muss mich erst einmal beweisen, damit ich überhaupt spielen darf. Das wird schwierig. Wir sind sechs Innenverteidiger, es wird ein harter Fight. Die Jungs lernen mich kennen, ich lerne sie kennen. Jeder hat seine Vor- und Nachteile, am Ende stellt der Trainer auf. Ich muss gut trainieren, gute Leistungen in den Testspielen zeigen, dann muss ich darauf hoffen, dass der Trainer mich dann auch aufstellt.