Bochum. Für Philipp Hofmann ist das Spiel gegen Schalke eine Rückkehr. Der Stürmer des VfL Bochum hat für Schalke gespielt. Nur nie in der vollen Arena.

Dass die Fragen jetzt kommen würden, war Philipp Hofmann schon klar, als er vor der Saison den Spielplan sah. In der Bundesliga steht der sechste Spieltag an. Hofmann spielt da mit seinem neuen Verein VfL Bochum gegen den FC Schalke 04 und damit den Verein, mit dem er seinen bisher einzigen Titel geholt hat. Mit der Schalker U19 wurde er 2012 Deutscher Meister. Im Finale gegen die Bayern schoss er das Siegtor zum 2:1. Am Samstag wird er nun voraussichtlich das erste Mal in einer ausverkauften Schalke-Arena spielen. Er freut sich drauf und denkt gerne an seine Zeit auf Schalke zurück.

Kurz zurück zum Spiel gegen Werder Bremen. Als Sie das Tor zum 1:0 machen, haben Sie etwas zögerlich gewirkt. Haben Sie sofort geahnt, dass der Schiedsrichter das Tor wegen Handspiels zurücknehmen würde?

Ich habe gemerkt, dass ich den Ball an die Hand bekomme. Dann habe ich überlegt, ob ich die Hände weiter weg vom Körper hatte. Das hatte ich nicht. Deswegen dachte ich, dass es zählt. Ich war mir unsicher, weil ich schon an der Hand etwas gespürt habe, es war unter dem Ellenbogen. Ich wusste nicht, dass das immer abgepfiffen wird, egal wo man die Hand hat. Aber der Schiedsrichter hat es mir dann auch noch einmal erklärt.

Was hat er Ihnen gesagt?

Es tat ihm selber leid, aber es musste das Tor zurücknehmen. Es ist halt bitter und passt leider zu unserer Situation. So ein Tor hätte uns mal gut getan, so ein Drecks-Tor. Danach waren die Köpfe wieder unten, das war ein Rückschlag, obwohl wir ein gutes Spiel gemacht haben. Dann bekommen wir zu einfach das erste Gegentor. Ich habe ja schon am Samstag gesagt, dass man so ein Spiel auch mal mit einem 0:0 nach Hause bringen muss. Dass wir uns durch individuelle Fehler selber schaden, ist ärgerlich.

Jetzt ist dieses Spiel auf Schalke. Mit dem Karlsruher SC haben Sie gegen Schalke in der vergangenen Saison nicht verloren. Auf Schalke haben Sie mit Karlsruhe an einem Freitagabend, Anstoß 18.30 Uhr, mit 2:1 gewonnen. Das Rückspiel endete 1:1. Wegen Corona aber war die Schalke-Arena nicht ausverkauft.

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Das stimmt. Es waren 22.000 Zuschauer da. Es ist am Samstag also dann voraussichtlich das erste Mal, dass ich vor einem ausverkauften Arena spiele. Da freue ich mich natürlich drauf, weil ich lange für die Jugend des FC Schalke 04 gespielt habe und Deutscher Meister mit der U19 geworden bin. Es waren schöne Zeiten, auch wenn ich leider nie für die erste Mannschaft gespielt habe. Deswegen ist es für mich schon ein besonderes Spiel.

Wie gehen Sie das Spiel an? Nehmen Sie sich für dieses für Sie besondere Spiel etwas Besonderes vor?

Nein. Ich versuche einfach zu spielen. Man geht immer zu verkrampft in ein Spiel, wenn man sich etwas Besonderes vornimmt. Ich glaube, man muss einfach bleiben, marschieren und arbeiten für die Mannschaft, dann wird man auch belohnt.

Ihre Rolle beim VfL Bochum hat sich innerhalb der ersten fünf Spiele geändert. Zunächst waren sie Stammspieler, jetzt kommen Sie von der Bank ins Spiel. Wie ist das für Sie?

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Natürlich will man immer spielen, das ist keine Frage. Aber ich bin jetzt kein Spieler, der Stunk macht. Für mich ist die Bundesliga immer noch eine neue Liga. Ich merke auch immer noch, dass ich mich noch an das Spiel auf diesem Niveau, an die Intensität gewöhnen muss. Aber es ist jetzt schon besser als im ersten Spiel. Ich gebe mir selber noch die Zeit, ich weiß ja was ich kann. Und das werde ich hoffentlich in dieser Saison auch noch zeigen können.

Wie viele Karten mussten Sie für das Spiel gegen Schalke besorgen?

Tatsächlich nur vier, unter anderem für meine Frau und meine Eltern. Die Jungs aus meinem Freundeskreis fahren zusammen alle mit ihren Schalke-Fanclubs, sie haben Dauerkarten.