Bochum. Trainer Reis war unzufrieden am Dienstag. Beim Training des VfL Bochum sah er (erneut) zu viele Ballverluste. Auch Stammkräfte müssten „paddeln“.

Es gab schöne Tore, gelungene Balleroberungen, flotte Spielzüge zu sehen beim Training des VfL Bochum am Dienstagvormittag. Die Zuschauerinnen und Zuschauer durften sich an der Technik und Passgenauigkeit in hohem Tempo von Takuma Asano erfreuen. Von seinen leichten muskulären Problemen beim Pokalspiel in Berlin war nichts zu sehen.

Schöne Tore? Trainer Thomas Reis schüttelte den Kopf. Er war angefressen. Nicht wegen Asano, nicht wegen der Intensität, „die war gut“, sagte Reis. Doch beim Spiel zehn gegen zehn ging es nicht in erster Linie um den Abschluss. Sondern um Kompaktheit, um gemeinsame Defensivarbeit. Erst offensiver (frühes Pressing) ausgerichtet, dann defensiver, den Gegner tiefer aufnehmend. Entsprechend ging es auch um Lösungen im Aufbau.

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VfL Bochum: Reis kritisiert Zweikampfverhalten und einfache Ballverluste

„Man darf den Gegenspieler nicht aus dem Auge verlieren. Es gab zu viel Risiko im Aufbau, zu viele einfache Ballverluste nach Querpässen“, grantelte Reis. Auch das Zweikampfverhalten von manch einem Spieler stieß ihm sauer auf. Reis deutlich: „So werden wir in der Liga keine Chance haben.“

Die Kritik an noch fehlender Kompaktheit und am Zweikampfverhalten äußerte Reis in der Vorbereitung auf die Saison schon häufiger, noch nicht alle haben sie offenbar verinnerlicht. Im Training bildeten die zehn Spieler das A-Team, die auch beim Pokalspiel bei Viktoria Berlin (3:0) loslegten. Es fehlte lediglich der verletzte Jannes Horn, der noch zwei Wochen ausfallen wird.

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VfL Bochum: Stafylidis arbeitet wie geplant intensiv mit Ball

Reis machte deutlich, dass nicht automatisch diese zehn Spieler am Samstag gegen Mainz 05 zur Startelf zählen: „Der eine oder andere wird paddeln müssen“, sagte er. (Mindestens) ein Spieler rückt ohnehin noch ins A-Team auf – einer für die linke Außenverteidiger-Position.

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Mangels Quantität war im Training ein Spiel elf gegen elf nicht möglich. Das könnte sich am Mittwoch ändern, sofern ein Co-Trainer einen Part übernimmt. Denn Linksverteidiger Konstantinos Stafylidis arbeitete wie geplant am Dienstag auf dem oberen Trainingsplatz intensiv, sowohl läuferisch als auch mit Ball und in dosierten Zweikämpfen.

Trainer Reis rechnet damit, dass er am Mittwoch wieder ins Mannschaftstraining einsteigen kann. Hält die Muskulatur, kann Stafylidis also seine Zweikampfstärke ohne Respekt vor Rückschlägen ausspielen, dürfte er gegen Mainz in der Startelf stehen. Alternativ müsste Reis wieder Rechtsverteidiger Saidy Janko auf die linke Seite ziehen.