Brixen. Der VfL Bochum hat sein erstes Testspiel im Trainingslager gewonnen. Gegen den italienischen Erstligisten US Lecce gab es einen 3:2-Sieg.

Mit einem Heimspiel gegen das Serie-A-Team US Lecce bei 33 Grad in Brixen ging für den VfL Bochum die Reihe von Vorbereitungsspielen auf die kommende Saison weiter. Ein Heimspiel war es, weil an mehr als 200 Fans das Team von Trainer Thomas Reis begleiteten und entsprechend Stimmung machten. Sie sahen ein Debüt. Ivan Ordets, Innenverteidiger aus der Ukraine und erst vergangene Woche dank einer Sonderregel verpflichtet, durfte neben Erhan Masovic in der Innenverteidigung beginnen. Sie sahen auch einen Sieg. Die Bochumer drehten ein verdientes 0:2 in ein verdientes 3:2.

VfL Bochum ohne Torwart Manuel Riemann

Reis bot zu Beginn eine Formation auf, die es so, bis auf eine Ausnahme, auch in der Bundesliga geben könnte. Stammtorwart Manuel Riemann setzte aus, er soll im nächsten Test am Samstag gegen Spezia Calcio durchspielen. Michael Esser fing im Tor an, nach der Pause kam Paul Grave.

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Die Innenverteidigung aber könnte es auch in der Liga geben: Cristian Gamboa und Konstantinos Stafylidis auf den Außenpositionen, Ivan Ordets und Erhan Masovic in der Innenverteidigung.

Im Mittelfeld begannen Anthony Losilla, Kevin Stöger und Philipp Förster. Den Angriff bildeten zuerst Gerrit Holtmann, Takuma Asano und Philipp Hofmann

Im letzten Test der Bochumer vor der Abfahrt ins Trainingslager war noch klar zu sehen gewesen, dass der Gegner weiter war, seine Vorbereitung fast abgeschlossen hatte. Der SC Paderborn startet kommenden Sonntag in die 2. Bundesliga. Paderborn profitierte von Fehlern der Bochumer, die sie möglicherweise in zwei Wochen, wenn das erste Pflichtspiel im DFB-Pokal ansteht, nicht mehr machen werden.

Die italienische Serie A dagegen beginnt eine Woche nach der Bundesliga. Für Lecce steht erst Mitte August das erste Spiel an. Der Aufsteiger startet mit einem Heimspiel gegen Inter Mailand. Das Team von Trainer Marco Baroni ist mitten in der Vorbereitung.

Es schien daher vielleicht gerade für Ordets der richtige Gegner zur richtigen Zeit zu sein. Reis hatte kurzfristig entschieden, ihn anfangen zu lassen. Ihm war zwar anzumerken, dass ihm Trainingseinheiten und vor allem Spielpraxis fehlen. Zu erahnen aber war ebenso, dass er die erhoffte Verstärkung in der Innenverteidigung werden kann.

Er war konsequent in der Zweikampfführung, verteidigte teilweise bis zur Mittellinie durch. Vor allem dirigierte er sofort seine Nebenleute. Das 0:1 nach einer Viertelstunde durch Lorenzo Colombo konnte er aber nicht verhindern. Da passierte das, was Reis verhindern möchte. Da stand sein Team nicht kompakt, war nicht griffig. Ein Pass reichte, um für Torgefahr zu sorgen. 

Ordets schaffte es zwar im Laufduell mit dem Lecce-Angreifer, ihn so zu bedrängen, dass Esser den ersten Schuss abwehren konnte, der Abpraller aber fiel Colombo direkt vor die Füße, das Tor war leer. Kurz danach stellte Colombo auf 2:0. Erneut wehrte Esser zunächst ab, diesmal kam der Ball als Bogenlampe zu Colombo, der einköpfte.

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Für Ordets war das Debüt kurz danach beendet. Nach 20 Minuten ging er vom Platz, hatte sich offenbar auch verletzt. Für ihn kam Vasilios Lampropoulos.

Es dauerte bis zur 35 Minute, bis sich die Bochumer im Spiel zurückmeldeten. Gleich mit ihrem ersten richtig guten Angriff kamen sie zum Anschluss. Gamboa hatte auf der rechten Seite viel Platz, seine Flanke kam auf Hofmann, der legte mit dem Kopf quer auf Stöger, der mit einem Seitfallzieher zum 1:2 traf. Nach 42 Minuten wäre der Ausgleich möglich gewesen. Asano nutzte sein Tempo, spielte steil auf Holtmann. Dessen Tempo reichte nicht, Lecces Torwart war kurz vor ihm am Ball.

Zwei Minuten später war Lecces Torwart machtlos. Diesmal klappte das Zusammenspiel der beiden bis dahin auffälligsten Bochumern. Erneut passte Asano auf Holtmann, der drehte den Ball mit rechts direkt zum 2:2 in den Winkel. Es war ein sehenswertes Tor, das den schwachen Auftritt der Bochumer bis dahin mächtig aufhübschte.

Mit Simon Zoller als Kapitän statt des für Patrick Osterhage ausgewechselten Losilla sowie  einer auf drei Positionen veränderten Viererkette ging es in den zweiten Abschnitt. Eine Besserung im Bochumer Spiel trat nicht ein. Lecce traf wieder zuerst. Das Tor aber wurde wegen einer Abseitsstellung nicht gegeben. Die nächste Chance vereitelte Paul Grave. 

VfL Bochum: Ganvoula erzielt das Siegtor gegen Lecce

Nach einer Stunde und der Hereinnahme von Silvere Ganvoula für Hofmann drehte sich das Spiel. Förster zog im Mittelfeld das Tempo an, steckte auf Ganvoula durch. Der behielt vor dem Torwart die Ruhe, traf zum 3:2. Es war sein sechstes Tor im sechsten Spiel.

Damit machte der Stürmer wieder positiv auf sich aufmerksam, lieferte Argumente für einen Verbleib in Bochum. Zu Beginn des Trainingslagers war er negativ aufgefallen. Reis ließ ihn aus disziplinarischen Gründen eineinhalb Tage allein trainieren.

Das nächste Testspiel steht am Samstag, 16. Juli an. Erneut in Brixen geht es für die Bochumer mit Spezia Calcio wieder gegen ein Serie-A-Team. 

VfL Bochum: Esser (46. Grave) – Gamboa (46. Osei-Tutu), Masovic (46.Oermann), Ordets (20. Lampropoulos), Stafylidis (46. M. Tolba) – Losilla (46. Osterhage), Stöger, Förster – Asano (46. Zoller), Hofmann (60. Ganvoula), Holtmann (60. Bonga)