Bochum. In der Jugend des VfB Stuttgart spielte Philipp Förster mit Joshua Kimmich und Serge Gnabry. Dem VfL Bochum will er im Mittelfeld helfen.

Gefühlt war die Nummer zehn beim VfL Bochum nur für wenige Augenblicke frei. Takuma Asano hatte sie in der vergangenen Saison. Er wollte nun lieber die Nummer elf. Die hat er, nachdem sie nach dem Abgang von Herbert Bockhorn frei geworden war, nun bekommen. Die Zehn hat nun Philipp Förster. Er wechselte vom VfB Stuttgart nach Bochum. Er ist nicht der klassische Nummer-Zehn-Spieler, also nicht der, der überwiegend für offensive Glanzpunkte sorgt. Er kann im Mittelfeld viele Positionen besetzen und ist damit ein Spieler, der genau ins Anforderungsprofil von Trainer Thomas Reis und des VfL passt.

Sebastian Schindzielorz, Geschäftsführer Sport des VfL Bochum, beschrieb den 27-Jährigen bei der Vorstellung als „guten Box-to-Box-Spieler, groß und robust. Neben diesen athletischen Komponenten ist er technisch sehr gut ausgebildet und bringt viel Dynamik ins Spiel. Philipp kann im Mittelfeld variabel eingesetzt werden, sowohl auf der Achter-Position als auch auf der Doppel-Sechs“.

Auch Trainer Thomas Reis glaubt, dass Försters Spielweise gut zu seinem Team passt. „Wir haben nicht so viele Mittelfeldspieler, waren nach den Abgängen von Elvis Rexhbecaj, Robert Tesche, Milos Pantovic und Eduard Löwen da dünn besetzt. Mit Anthony Losilla, Patrick Osterhage, Kevin Stöger, Jacek Goralski und nun Philipp Förster sind wir jetzt erst mal gut aufgestellt. Wir haben den Eindruck, dass er Feuer und Flamme für den VfL Bochum ist. Solche Spieler brauchen wir.“

Gespräche mit Reis und Schindzielorz gaben den Ausschlag

Den Ausschlag für den Wechsel zum VfL gaben für Förster die Gespräche mit Sebastian Schindzielorz und Thomas Reis. „Letzten Endes“, sagte Förster, „haben die zwei Personen die entscheidende Rolle gespielt, dass ich mich dem VfL Bochum anschließe, um der Mannschaft zu helfen und um in meiner Entwicklung den nächsten Schritt zu gehen.“

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Im ersten Test, den Förster am Mittwoch gegen Sittard für die Bochumer bestritt, brachte Reis ihn als offensiven Mittelfeldspieler. Auch für Förster gilt, was für alle Profis gilt: er will spielen, die Position ist zweitrangig. „Wo ich spiele, entscheidet am Ende immer der Trainer. Ich kann im Zentrum eigentlich alle Positionen spielen. Von daher bin ich froh, wenn ich spielen darf und dann ist es egal, auf welcher Position genau.“

Förster spielte in der VfB-Jugend mit Werner, Gnabry und Kimmich

Unabhängig davon hat sich Förster gut eingelebt. Geholfen hat dabei Kevin Stöger. Mit ihm hat Förster früher ein Internatszimmer beim VfB Stuttgart geteilt. Von 2010 bis 2014 spielte Förster unter anderem mit Timo Werner, Joshua Kimmich, Serge Gnabry und eben Stöger für die U17 und U19 der Stuttgarter.

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Er sei erst einmal froh, beim VfL Bochum zu sein. „Die Mannschaft und das gesamte Trainerteam haben es mir sehr einfach gemacht, mich hier wohlzufühlen. Die Jungs haben mich super aufgenommen.“ Er freue sich bereits auf sein erstes Spiel im Trikot des VfL Bochum im Vonovia Ruhrstadion. Bisher war er nur als gegnerischer Spieler dort. „Es war immer besonders, hier zu spielen“, sagte er. „Das Stadion war meistens voll, wenn ich hier gespielt habe. Es ist eine beeindruckende Atmosphäre.

Eine lange Anlaufzeit benötigte er nicht, um im Training Vollgas geben zu können. „Ich glaube, ich bin ganz fit“, sagte er. „Ich habe die Leistungstest noch in Stuttgart mitgemacht. Da war ich unter den Topspielern dabei. Klar, in der vergangenen Woche habe ich dann etwas weniger trainiert, da der Wechsel anstand. Wir haben jetzt noch vier Wochen Zeit. Ich werde alles daran setzen, dass ich zum Saisonstart topfit bin.“