Bochum. Das 1:1 im Test gegen Monheim hat Thomas Reis geärgert. Der Trainer des VfL Bochum muss eine Vorbereitung steuern, wie er sie noch nie hatte.
Die Meinung zum Testspiel gegen den 1. FC Monheim hatte sich bei Thomas Reis nach einer Nacht drüber schlafen nicht geändert. Der Trainer des VfL Bochum ärgerte sich immer noch über das 1:1 beim Oberligisten vom Niederrhein. Er ordnete das Spiel und das Ergebnis aber in das Große und Ganze der durchaus ungewöhnlichen verlaufenden Vorbereitung ein. Es ist eine Vorbereitung, wie Reis sie nach eigenem Bekunden „auch noch nie erlebt hat“.
„Es ist dieses Jahr das erste Mal, dass die Spieler mit unterschiedlichen Voraussetzungen kommen“, sagte er. In der Vorwoche waren aus dem möglichen Kader der kommenden Saison nur acht Akteure da, darunter drei Torhüter. Simon Zoller war krank, stieg dann mittwochs ein. Kevin Stöger fehlte die komplette erste Woche, weil er krank war. Er startete am vergangenen Montag mit vier zurückgekehrten Nationalspielern, dann stieß Rückkehrer Jordi Osei-Tutu zum Team dazu, schließlich – als bisher letzter Akteur – Saidy Janko, neu verpflichtet.
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Am Donnerstag wird Takuma Asano in Bochum zurückerwartet, Anfang nächster Woche wird mit Jacek Goralski der nächste neue Spieler dazu kommen. Dazu sollen noch weitere neue Spieler kommen. Bis Reis den Kader komplett hat und alle Spieler im Training sind, wird es dauern.
In der nächsten Woche sollen möglichst viele Spieler auf einem Niveau sein
Weil die Spieler zu unterschiedlichen Zeitpunkten da sind, da sein werden, musste und muss Reis das Training staffeln. „Deswegen habe ich mit der einen Gruppe von Spielern schon vor einer Woche angefangen zu trainieren“, sagte er. „Die andere Gruppe ist jetzt zurück, hat schon gespielt, obwohl ich das sonst nie machen würde. Es geht aber im Moment nicht anders. Und ich bin froh, dass beide Gruppen dann in der nächsten Woche auf einem Niveau sind und wir uns dann noch mehr erarbeiten können.“
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Die einen hätten bisher etwas mehr gemacht, die anderen seien nun aus dem Urlaub zurück. „Sie haben jetzt eine Woche Zeit, haben vorher wenig Urlaub gehabt“, sagte Reis. „Wir müssen berücksichtigen, dass nichts normal ist.“ Genau deshalb machen alle Spieler einen besonderen Ausdauertest, damit die Trainer und Betreuer das Training und die Belastung entsprechend individuell steuern können.
„Wichtig ist, dass alle zum ersten Pflichtspiel, dem DFB-Pokalspiel gegen Viktoria Berlin, fit sind“, sagte Reis. „Dann bist auch immer noch nicht bei einhundert Prozent. Die bekommst du erst durch die ersten Spiele. Durch die Spielpraxis, durch den Wettkampf bekommst du die letzten drei, vier Prozent. Das ist normal.“
So viele Nationalspieler hatte Reis noch nie im Team
Nicht normal ist für ihn dagegen, dass er so viele Nationalspieler im Team hat. Wobei das auch eine Folge der Erfolge ist, die der VfL mit Reis als Trainer in den vergangenen beiden Jahren hingelegt hat. Mit Patrick Osterhage, Antwi-Adjei, Holtmann, Asano, Erhan Masovic und Goralski sind es derzeit sechs.
„Das ist für mich wieder mal etwas Neues, etwas Anderes“, sagte Reis. „Ich habe elf Mann, mit denen wir Übungsformen machen, die du normalerweise nicht in der ersten Woche machst. Es ist eine Vorbereitung, die für mich neu ist.“
Für ihn sei zunächst wichtig, dass alle Spieler gesund durch die Vorbereitung kommen. „Man hat ja gestern beim Test gesehen, auf welch' unterschiedlichen Stand die Spieler sind. Bei Jordi Osei-Tutu war nach 20 Minuten der Stecker gezogen, bei Gerrit Holtmann und Christopher Antwi-Adjei auch. Aber ich hätte das Spiel gestern auch nicht mit elf Mann bestreiten können und alle durchspielen lassen.“
Reis macht ein schwaches Testspiel nicht nervös
Nervös macht ihn die Situation oder das schwache Testspiel in Monheim nicht. „Ich denke, dass ich als Spieler und Trainer genug Erfahrung gesammelt habe, dass solche Tests immer mal vorkommen.“ Trotzdem bleibe er dabei, dass sein Team so einen Gegner, bei der Anzahl an Torchancen, mit fünf, sechs Toren Unterschied schlagen müsse. „Das haben wir nicht getan. Wir haben noch genug Arbeit. Wir haben zu lange den Ball gehalten, haben zu viele Kontakte benötigt, um den Ball zu kontrollieren, auch, weil die Spieler müde waren.“
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Das werden sie voraussichtlich auch am Samstag nach dem nächsten Test sein – auch wenn es in Bocholt nicht ganz so werden soll, wie es am Mittwoch in Monheim war. Reis hat weiterhin nicht so viele Spieler im Training, dass er beim Test gegen den Regionalligisten 1. FC Bocholt komplett zur Halbzeit wechseln könnte.
Asano kehrt am Donnerstag zurück, wird nicht spielen. Goralski ist noch nicht da. Danilo Soares fehlt weiter verletzt, Nachwuchsstürmer Luis Hartwig stellt sich in Österreich vor. U19-Nico Böll, der gegen Monheim durchspielte, ist nun im Urlaub.