Freiburg. Die meisten Profis des VfL Bochum erlebten beim 0:3-Debakel gegen den SC Freiburg einen Tag zum Vergessen. Entsprechend fallen die Noten aus.

Es war ein gebrauchter Karsamstag des VfL Bochum: Der SC Freiburg war beim hochverdienten 3:0-Sieg mental und qualitativ deutlich stärker. Auch Leistungsträger wie Soares und die Innenverteidiger Leitsch und Bella Kotchap hatten einen Tag zum Vergessen. Entsprechend fallen die Noten aus.

Auch interessant

Manuel Riemann: Samstag, 15.30 Uhr, das ist seine Zeit, das ist Fußball, sagte Riemann in dieser Woche dieser Redaktion. Und am Karsamstag in Freiburg lebte er seinen Traum zunächst so weiter, wie er ihn in den meisten Spielen lebte. Gleich nach drei Minuten verhinderte er mit einem Fuß-Reflex gegen Eggestein das 0:1. An den dann folgenden Treffern war er machtlos, zeigte mit dem Fuß ebenso leichtsinnige Fehler wie seine Vorderleute, hob beim 0:3 gar nicht erst ab, regte sich vor seiner Parade gegen Schlotterbeck als einem von fünf (!) vor ihm allein gelassenen Freiburger gar nicht erst auf. Verhinderte auch im Verlauf ein noch höheres Debakel mit einigen Glanzparaden. Note: 3

Cristian Gamboa: War zunächst noch der Beste einer in der ersten Halbzeit indisponierten Viererkette, die gegen Leverkusen noch so stark aufgetrumpft hatte. Doch auch Gamboa leistete sich mehr Fehler und verlorene Zweikämpfe als normalerweise. Ließ sich vor dem 0:3 sehr einfach austanzen von Flankengeber Jeong. Note: 4

Armel Bella Kotchap: Wirkte von Beginn an so, als sei er nicht auf Freiburg fokussiert. Zu behäbig, ohne den Biss und die Zweikampfhärte, die ihn zuletzt so stark gemacht hatten. Auch beim 0:2 schaute er nur zu statt wenigstens noch zu versuchen, Sallai zu attackieren. Wie alle anderen auch beim Freiburger Standard in Minute 60 schläfrig, kam fast immer zu spät. Note: 4,5

Maxim Leitsch: Freiburg und Leitsch, das passt diese Saison nicht. Im Pokal gegen Freiburg patzte er entscheidend in Minute 120. In Freiburg zeigte er im ersten Durchgang seine schwächste Bundesliga-Leistung. Verlor schon nach acht Minuten verheerend ein Dribbling gegen Kübler, kam vor dem 0:2 zu spät gegen Sallai, hatte wiederum Sallai bei dessen Kopfball zum möglichen 3:0 aus den Augen verloren. In der zweiten Halbzeit etwas besser als seine Nebenleute, vor allem in Unterzahl. Note: 4

Danilo Soares: War in den ersten zehn Minuten defensiv gar nicht präsent, verlor Kübler vor dem 0:1 aus den Augen. Hatte dann mehr Ballbesitz, ließ Freiburg aber weiterhin zu viele Räume, zeigte nicht im Ansatz seine gewohnte Zweikampfstärke, mit der er gegen Leverkusen noch überragte. Note: 5

Anthony Losilla: Auch am Kapitän lief die Partie diesmal vorbei, gegen das Freiburger Pressing fand der ordnende Mittelfeldmann keine Lösung im Verbund mit seinen Hinter- und Vorder- und Nebenleuten. Verlor vor dem 0:2 ein entscheidendes Duell auf Mittellinien-Höhe. Mühte sich, glänzte mit einer Außenrist-Flanke, aber gönnte sich auch im Aufbau zu viele Fehler. Note: 4

Konstantinos Stafylidis: Er ist er ja bekannt als aggressiver Spieler, und im Vergleich zu etlichen Bochumern ging der Grieche auch noch konsequent zur Sache. Allerdings häufiger ohne Erfolg als üblich, und im Aufbau mit vielen Fehlpässen. Übernahm dann in der zweiten Halbzeit die linke Abwehrseite von Soares. Sah vor dem 0:3 nicht gut aus. Kam bei der Grätsche gegen Sallai zu spät, traf mit gestrecktem Bein den Knöchel, sah die Rote Karte (68.). Note: 5

Eduard Löwen (bis 66.): Der 25-Jährige erhielt den Vorzug vor dem bisher gesetzten, zuletzt aber etwas nachlassenden Elvis Rexhbecaj. Als offensiver, zentraler Mittelfeldmann sollte er seine Technik und Übersicht ausspielen, für mehr Torgefahr sorgen als Rexhbecaj. Das gelang ihm nicht. Löwen zeigte immer mal wieder seine feine Ballbehandlung, aber sein Spiel war und ist im Zweikampf und bei der Entscheidungsfindung zu langsam. Note: 4,5

Takuma Asano (bis 46.): Wenn der VfL im ersten Durchgang vorne auftauchte, dann über Takuma Asano. Schlug nach Löwen-Pass früh eine halbwegs brauchbare Flanke (11.), wirklich viel gelingen wollte ihm aber auch nicht. Note: 4

Sebastian Polter (bis 66.): Hatte natürlich einen schweren Stand ganz vorne, weil ihm auch jegliche Unterstützung fehlte. Schmiss sich rein, zeigte wenigstens Ansätze von Torgefahr. Ernsthaft durchsetzen konnte er sich nicht. Note: 4

Milos Pantovic (bis 46.): Er spielte erneut auf der Position des Außenstürmers, doch nach vorne kam von Pantovic nichts. Auch defensiv mit Schwächen, leitete fast das 0:3 ein mit einem Fehlpass, letztlich vergab Jeong. Blieb wie Asano und Soares nach der Pause in der Kabine. Note: 5

Eingewechselt

Simon Zoller (ab 46.): Bis zum 0:3 kam Bochum etwas besser ins Spiel nach den drei Wechseln zur Pause. Zoller mühte sich. Mehr ging nicht. Note: 4

Danny Blum (ab 46.): Siehe Zoller: In so einem Spiel hineinzukommen, ist schwierig. Passte sich dem Niveau seiner Kollegen an, schlug aber immerhin ein paar gute Flanken. Note: 4

Elvis Rexhbecaj (ab 46.): Reihe sich im Mittelfeldzentrum ein, Stafylidis ging nach hinten links. Hatte Bochums erste Torchance in Minute 50, schoss aber aus 18 Metern drüber. Als Freiburg zum 3:0 traf, waren die Partie gegessen und die Wechsel im Prinzip verpufft. Note: 4

Ab 68.: Jürgen Locadia und Patrick Osterhage, beide ohne Note.

Reserve: Esser, Masovic, Bockhorn, Tesche