Bochum. Ersatzgeschwächter VfL Bochum gewinnt das Testspiel gegen den niederländischen Eredivisie-Klub Heracles Almelo mit 2: 0.

Das nachzuhalten ist schwer. Aber es ist sehr wahrscheinlich, dass einem Trainer des VfL Bochum bei einem Testspiel noch nie so viele Profis gefehlt haben wie Thomas Reis am Freitag gegen Heracles Almelo. 16 Spieler fehlten, weil sie aktuell an Corona erkrankt sind oder waren oder weil sie verletzt sind oder auf Länderspielreise. Ein Bundesligaspiel hätten die Bochumer mit dieser Anzahl an Ausfällen nicht bestreiten können. Der Test funktionierte, weil Reis sechs Spieler aus der U19 dazu nahm. Erfolgreich war der Test dann auch. Die Bochumer Rest-Formation gewann mit 2:0 (0:0) und das völlig verdient.

Reis fachsimpelt mit seinem Trainer-Ausbilder

Nach dem Spiel stand Reis noch länger mit seinem Co-Trainer Markus Gellhaus und Frank Wormuth zusammen. Wormuth ist noch bis zum Saisonende Trainer von Almelo. Mehr als drei Jahre war er dann da. Zuvor war er lange Chef-Trainerausbilder beim DFB. Auch Thomas Reis saß in einem der Lehrgänge, die Wormuth leitete.

Wenn es im Gespräch um eine Lehre, von vielen möglichen Lehren, aus diesem Spiel Bochum gegen Almelo gegangen wäre, wären die Meinungen der drei Trainer wohl einhellig gewesen. Wenn ein funktionierendes Team auf dem Platz steht, fällt es auch U19-Spielern leichter, sich einzufügen und Leistung abzurufen.

Lob von VfL-Trainer Reis für die Einstellung der Mannschaft

„Man hat heute gesehen“, sagte Reis, „dass der Verlauf solcher Testspiele sehr davon abhängig ist, wie die Spieler so ein Testspiel annehmen. Mit Manuel Riemann und nach dem Wechsel Michael Esser im Tor sowie dazu Erhan Masovic, im Mittelfeld Anthony Losilla, Elvis Rexhbecaj und Eduard Löwen sowie vorne Sebastian Polter waren Spieler auf dem Platz, die gezeigt haben, dass sie auch diesen Test gewinnen wollen.“

Da fiel es dann auch kaum ins Gewicht, dass Maxim Leitsch dann doch nicht mitspielen konnte. Der Innenverteidiger war nach überstandener Corona-Infektion bereits wieder im Training. Am Freitagvormittag aber signalisierte er, dass er dann doch nicht würde spielen können. Für ihn rückte Saulo Decarli neben Masovic in die Innenverteidigung.

Mit Ali Demirel stand wie von Reis bereits angekündigt, ein U19-Spieler von Beginn an auf dem Feld. Mit Beginn des zweiten Abschnitts kamen dann zunächst Tim Oermann und Verthomy Boboy dazu. Ab der 60. Minute spielten dann auch Mats Pannewig, Florian Berisha und Luca Tersteeg. Ein Bruch im Spiel war dadurch nicht zu erkennen.

U-19-Spieler Pannewig mit Tor und überzeugendem Spiel

Von den sechs U19-Spielern machte Pannewig das vielleicht beste Spiel. Er bereitete zunächst 64 Sekunden nach Wiederanpfiff das 1:0 durch Löwen vor. Der Mittelfeldspieler setzte einen Distanzschuss direkt an den Innenpfosten, von da sprang der Ball ins Tor.

Nach 65 Minuten setzte sich Pannewig über die linke Seite durch, brachte den Ball scharf nach innen auf Tarsis Bonga, der den Ball zum 2:0 im Tor unterbrachte.

Reis war auch aufgrund des Ergebnisses zufrieden: „Das Spiel war für uns unheimlich wichtig. Wir hatten eine Mannschaft auf dem Platz, die in dieser Konstellation zuvor noch nie zusammengespielt hat. Ich muss den Jungs ein großes Kompliment machen, wie sie die Partie angenommen haben. Wir haben eine deutlich bessere Leistung gezeigt als in den vergangenen Testspielen. Es ist sehr schön, dass wir heute so viele Jungs von der U19 einsetzen konnten. Sie haben ihre Sache gut gemacht.

VfL: Riemann (ab 46. Esser) - Bockhorn, Masovic, Decarli, Soares (ab 46. Oermann) -- Losilla (ab 61. Tersteeg), Löwen, Rexhbecaj (ab 46. Pannewig) - Bonga, Demirel (ab 46. Boboy), Polter (ab 61. Berisha)