Bochum. Der VfL Bochum ist perfekt in das Jahr 2022 gestartet. Gegen den VfL Wolfsburg reichte ein Treffer von Milos Pantovic zum 1:0-Erfolg.
Milos Pantovic braucht nicht immer die große Entfernung: Nach zwei Traumtoren aus der Distanz köpft der Mittelfeldspieler den VfL Bochum gegen den VfL Wolfsburg zum 1:0 (1:0)-Sieg. Der Bundesliga-Aufsteiger feiert den fünften Heimsieg in dieser Saison, nach einem enttäuschenden Jahresabschluss geht es für den VfL wieder nach oben. Für den VfL Wolfsburg war es hingegen die sechste Liga-Pleite in Serie – Vereinsrekord.
Nicht nur wegen des Zuschauer-Verbots fehlte es der Partie in Bochum am Sonntagabend an Stimmung. Torchancen waren rar im Duell der Tabellennachbarn. Doch der 25-jährige Pantovic sorgte noch in der 65. Minute für Hochstimmung in Bochum. Es war sein dritter Saisontreffer.
VfL Bochum hofft auf ähnliche Ausbeute wie in der Hinrunde
Die Partie gegen die Niedersachsen ist kein Kassenschlager, an Bedeutung mangelte es ihr vor Anpfiff aber nicht. Nach zwei Niederlagen vor der Winterpause brauchte der Aufsteiger wieder einen Sieg. Die Hinrundenausbeute mit 20 Punkten stellt die Verantwortlichen zwar zufrieden, es bedarf aber einer ähnlichen Rückrunde, um die Klasse zu halten. Wolfsburg hat zwar ebenfalls 20 Punkte, läuft als Tabellenvierter der vergangenen Saison seinen Ansprüchen aber weit hinterher. Der neue Trainer Florian Kohfeldt schafft bislang auch nicht die Kurswende.
In der Winterpause sollten die Bochumer Spieler „die Köpfe freibekommen“, danach stand vor allem die Defensive auf dem Plan. Trainer Thomas Reis ärgert sich über die Gegentore – am Sonntag musste er ausgerechnet auf zwei Verteidiger verzichten (Erhan Masovic war gelbgesperrt, Konstantinos Stafylidis mit Corona infiziert). Zwei ehemalige Stammspieler bekamen dafür die Chance: Toptalent Armel Bella-Kotchap, der nicht an die Leistung in der Aufstiegssaison anknüpfen kann, und Rechtsverteidiger Cristian Gamboa.
Neuzugang Jürgen Locadia sitzt zunächst auf der Bank
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Der neuverpflichtete Jürgen Locadia saß zunächst auf der Bank. Aber auch ohne den technisch versierten ehemaligen Premier-League-Profi war es ein flotter Beginn. Der VfL bekam gegen harmlose Wölfe viel Platz, hatte schon nach vier Minuten drei Ecken. Kunstschütze Milos Pantovic, in die Startelf zurückgekehrt, versuchte es in der 15. Minute mit einem Fallrückzieher (15.), traf aber nicht den Ball. Vier Minuten später schubste der Wolfsburger Yannick Gerhardt Pantovic im Strafraum, doch das war zu wenig für Schiedsrichter Daniel Schlager .
Das Spektakel fehlte, was zur allgemeinen Geisterstimmung im Vonovia-Ruhrstadion passte. Die Wölfe, angetreten ohne drei Spieler in Quarantäne (Vranckx, Lukebakio, Ginczek), brauchten lange, um bei vier Grad Celsius warm zu werden. Ein abgefälschter Abschluss von U21-Europameister Ridle Baku flog knapp am Pfosten vorbei (26.). Die beste Chance in Halbzeit eins. Passend zu einer wenig erwärmenden Partie: Kurz vor der Pause hämmerte Pantovic den Ball auf die Tribüne.
Nach der Pause nahm die Partie Fahrt auf
In der Pause machte sich Locadia mit Verteidiger Vasilios Lampropoulos warm – dick eingepackt in eine Winterjacke. In Bewegung kam er noch nicht. Dafür setzte nach Wiederanpfiff Anthony Losilla ein Ausrufezeichen. Der Kapitän, der jüngst seinen Vertrag verlängert hatte, kam in der 48. Minute frei zum Kopfball – genau in die Arme von Torwart Koen Casteels. Doch auch die Wolfsburger kamen in Bewegung: Baku zog nach einer Flanke volley im Strafraum ab. Der Schuss ging neben das Tor (54.).
Wolfsburg-Trainer Kohfeldt wechselte doppelt, um neue Impulse zu bringen. Doch kurz darauf bekam die Partie die entscheidende Wendung: Bochum setzte einen schnellen Angriff über Takuma Asano an, Wolfsburg konnte klären, verlor aber den Ball im Spielaufbau. Holtmann brachte eine scharfe Flanke auf Pantovic rein – Tor. Pantovic, der gegen Hoffenheim und Freiburg aus der Ferne getroffen hatte, kann es auch aus der Nahdistanz. Das durfte auch Locadia feststellen, der auf sein Debüt für den VfL weiter warten muss.