Augsburg. Der VfL Bochum setzt seinen Höhenflug in der Fußball-Bundesliga fort. In Augsburg gewinnt der Aufsteiger mit 3:2 (3:0). Die Reaktionen.
Nach 14 Spieltagen und dem 3:2 (3:0)-Erfolg beim FC Augsburg hat der VfL Bochum 19 Punkte auf dem Konto. Das ist einer mehr, als RB Leipzig nach 14 Spielen hat. Bochum liegt vor den Sonntagsspielen der Bundesliga auf Platz zehn und hat nun sechs Punkte Vorsprung vor Augsburg, das weiter auf dem Relegationsplatz liegt. Abheben wird nach dem zweiten Auswärtssieg der Saison beim VfL aber keiner. Dafür war die zweite Hälfte nach einer gnadenlos effektiven ersten Hälfte einfach zu schwach.
VfL Bochum dominiert in Augsburg die erste Halbzeit
Der Augsburger Mittelfeldspieler Niklas Dorsch fasste das Spiel ziemlich angefressen so zusammen. „Alles lief schief. Das war eine scheiß erste Hälfte. Du kannst nicht mit einem 0:3 in die Pause gehen und dann hoffen, dass man das noch dreht. Wir haben gerade die Standards schlecht verteidigt.“
Sie führten zum 2:0 (40.) und 3:0 (45+2) durch Gerrit Holtmann und Sebastian Polter. Polter hatte auch das 1:0 nach Vorarbeit von Holtmann gemacht (24.). Er war bester Bochumer in diesem guten ersten Durchgang.
DANKE zu euch nach Hause, #meinVfL-Fans!#FCABOC 2:3 pic.twitter.com/LuZ9j3QZNG
— VfL Bochum 1848 (@VfLBochum1848eV) December 4, 2021
Verbessert zeigte sich auch Eduard Löwen. Er bereitete die Tore zum 2:0 und 3:0 durch seine Ecken vor. Es waren die ersten Eckentore für Bochum in dieser Saison, es waren auch die ersten Gegentore nach Ecken für Augsburg. Entsprechend zufrieden war Löwen.
„Die Punkte haben wir verdient“, sagte er im Interview bei Sky. „Aber wir müssen weiter Gas geben, dürfen uns nicht ausruhen. Ich freue mich, dass wir nach meinen Ecken heute zwei Tore gemacht haben.“
Das Team habe eine super erste Hälfte gespielt, „aber in der zweiten Hälfte können wir froh sein, das wir nicht noch das 3:3 kriegen. Das war fahrlässig von uns, Augsburg hätte das 3:3 durchaus verdient gehabt. Wir waren nicht mehr so griffig, lassen ein, zwei Hundertprozentige liegen, wo wird das 4:0 oder 4:1 machen können. Aber man muss auch sagen, wir haben heute drei Tore geschossen.“
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Auch Sebastian Schindzielorz, Geschäftsführer Sport beim VfL Bochum, wollte nach diesem wichtigen Sieg eher das Positive sehen. „Wir hatten einen schwächeren Start in die Saison, haben uns jetzt aber an die Liga gewöhnt, zeigen eine gute Mentalität und Intensität“, sagte er bei Sky. „Die erste Hälfte heute war gnadenlos gut, in der zweiten Hälfte war es am Ende ein wildes Spiel. Das war aber klar, als Augsburg das 2:3 macht. Aber wir haben gewonnen und das wir 19 Punkte haben, ist als VfL Bochum nicht selbstverständlich.“
Und dann richtete er auf Nachfrage noch den Blick auf das kommende Heimspiel. Da geht es für den Aufsteiger gegen Borussia Dortmund. Mit dem Sieg gegen Augsburg hatte auch Schindzielorz diesmal genug Selbstvertrauen mitgetankt. Für ihn schon etwas ungewöhnlich, formulierte er die Antwort auf die Frage, ob da etwas für den VfL gehe, recht forsch. „Wir spielen zu Hause“, sagte er. „Warum sollte da nicht was gehen?“
Trainer Thomas Reis wollte diesen Ball nicht aufnehmen. „Ich kann verstehen, dass das Derby ein großes Thema ist. Aber heute will ich erst einmal das Spiel verarbeiten. In der Bundesliga zu gewinnen ist für den VfL Bochum schwer. Deshalb freuen wir uns, dass wir weitere drei Punkte mitnehmen können.“
Einer, der mit dazu beitrug, war Michael Esser. Er hatte Stammtorwart Manuel Riemann gut vertreten. Reis war zufrieden mit seiner Leistung. „Er hat seine Sache ordentlich gemacht. Wir wussten ja, dass wir einen Torwart mit Qualitäten geholt haben. Er hat der Mannschaft Stabilität gegeben und einige schwierige Bälle gehalten.“
Das war im Spielverlauf nötig, vor allem, weil die Augsburger im zweiten Abschnitt immer besser aufkamen, durch Michael Gregoritsch zum 1:3 (57.) und durch einen verwandelten Elfmeter von Daniel Galigiuri zum 2:3 kamen (86.).
VfL Bochum: Thomas Reis zieht Bilanz
„Wenn wir nach der ersten Hälfte gehen“, sagte Reis, haben wir das Spiel verdient gewonnen. Wenn wir nach der zweiten Hälfte gehen, war es dann glücklich.“
Genauso sah es Michael Esser: „Augsburg hat einige Chancen. Aber wir haben es gut wegverteidigt. Wir können stolz sein, dass wir das Spiel gewonnen haben.“