Bochum. Aufsteiger VfL Bochum hat gegen Freiburg mit 2:1 gewonnen. Trainer Reis trifft viele gute Entscheidungen. So wechselte er erneut Pantovic ein.

Das 2:1 (0:0) des VfL Bochum gegen den SC Freiburg hatte viele Facetten. Es war das erste Mal in dieser Saison, dass der Aufsteiger aus einem Rückstand einen Sieg machte. Es war das wiederholte Mal, dass Torwart Manuel Riemann überragend hielt. Es war das zweite Mal, dass Milos Pantovic aus großer Entfernung traf. Dazu gab Maxim Leitsch sein Comeback, erzielte Sebastian Polter sein drittes Saisontor, zeigte sich Silvere Ganvoula nach seiner Einwechslung stark verbessert, spielte Kapitän Anthony Losilla trotz früher Gelber Karte durch.

Er habe mit Losilla in der Halbzeit gesprochen, sagte Reis dazu. Es sei dann in Absprache mit Losilla eine Bauchentscheidung gewesen, den bereits verwarnten defensiven Mittelfeldspieler auf dem Platz zu lassen und anders zu wechseln.

So kam dann als erster Einwechselspieler Milos Pantovic ins Spiel. Der ist längst auf dem Weg Bochums neuer „Fußballgott“ zu werden – wenn er es nicht schon ist. Gegen Hoffenheim erzielte er im Heimspiel Anfang November den 2:0-Endstand aus 66 Metern Entfernung.

Ein Schmuckstück von einem Tor

Gegen den SC Freiburg traf er nun aus „nur“ 45 Metern Entfernung. Dafür war der Abschluss noch einmal anspruchsvoller als der gegen Hoffenheim. Diesmal brachte Pantovic den Ball gleich mit dem ersten Kontakt auf den Weg. Er habe aber sofort gewusst, sagte er im Sky-Interview, „wo der Ball vom Fuß weg ist, dass er auch im Tor landen würde“.

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Trotz des neuerlichen Schmuckstück eines Tores wird Pantovic wohl auch im nächsten Spiel beim FC Augsburg voraussichtlich wieder „nur“ von der Bank kommen. Reis hatte in der Pressekonferenz erklärt, warum er gegen Freiburg auf Pantovic zunächst verzichtet hatte. „Ich wollte zunächst die Stabilität beibehalten, die wir zuletzt gezeigt haben.“

Die Stabilität war zwar durchaus gegeben. Freiburg agierte zwar überlegen, ging durch den Kopfball von Innenverteidiger Philipp Lienhart nach einem Freistoß von Vincenzo Grifo zu Beginn des zweiten Abschnitts durchaus verdient mit 1:0 in Führung (52.). Eine Vielzahl von richtig guten Möglichkeiten, Torchancen im Übermaß, wie sie Freiburgs Trainer Christian Streich gesehen haben wollte, hatte der Tabellendritte aber nicht.

Bochum agiert effektiver als zuletzt

Festzuhalten aber blieb, dass die Bochumer diesmal deutlich effektiver als zuletzt agierten. Sebastian Polter hatte kaum Abschlüsse, nutzte die eine richtig gute Gelegenheit nach Pass von Gerrit Holtmann aber mit einem Beinschuss gegen Freiburgs Torwart Mark Flekken zum 1:1 (54.). Dazu kam der 2:1-Treffer von Pantovic nach 81 Minuten, den so wohl derzeit auch nur wenige Akteure zu hinbekommen würden.

Mit vorbereitet hatte das Tor Silvere Ganvoula. Kurz zuvor für Polter eingewechselt setzte er auch in dieser Szene konsequent nach und provozierte damit Lienharts Fehler. Bei Ganvoula hatte Reis bereits beim Hinweis auf die Einwechslung gemerkt, dass der Stürmer bereit sei. Ganvoula kam im Vollsprint angerannt, als er das Zeichen bekam, ins Spiel zu kommen. Das war in dieser Saison auch schon anders.

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Der Rest beim VfL Bochum war: Manuel Riemann. Einmal hielt er überragend gegen Freiburgs Hauptangreifer Lucas Höler, ansonsten löste er weitere Situationen mit guten Stellungsspiel und richtigen Entscheidungen.

So konnte Reis fünf Minuten vor dem Ende Maxim Leitsch in der Innenverteidigung zu bringen und Erhan Masovic zur Unterstützung von Losilla ins Mittelfeld zu ziehen. Leitsch hatte seit dem ersten Spieltag verletzt gefehlt. Nun drängt er wieder ins Team. Möglich, dass der Linksfuß bereits im nächsten Spiel in Augsburg wieder startet.