Bochum. Großer Jubel über kein Tor. Das ist eine Schlagzeile zum 0:0 des VfL Bochum. Dazu kommt Neues von Stadionsprecher Wurst. Der Medienüberblick.

Nach unentschiedenen Spielen sind sich die beteiligten Team zumeist darüber einig, dass mehr drin gewesen wäre: Für beide Teams. Nach dem 0:0 des VfL Bochum gegen den VfB Stuttgart gibt es daher in den verschiedenen Medienkanälen Lob für gute Abwehrleistungen und Kritik an schlechten Angriffsleistungen. Für den Moment des Spieles sorgte einmal mehr Bochums Stadionsprecher Michael Wurst.

Er teilt sich die Aufgabe mit Ansgar Brinkmann. Die Aufstellungen beider Teams und daher dann auch den Austausch mit den Fans beim Verlesen der Bochumer Starter, übernahm diesmal Wurst.

Er nutzte die Gelegenheit, um Simon Zoller vielstimmige Genesungswünsche zukommen zu lassen. Der Stürmer wird mit einem Kreuzbandriss lange fehlen. Da konnte Wurst noch so sehr den Freddy Quinn machen: „Junge, komm bald wieder“, rief er Zoller zusammen mit den Fans zu.

„Junge, komm bald wieder“

Allerdings verpasste er die Gelegenheit, Quinns Lied zu spielen. Das hat nämlich sehr gute weitere Zeilen: „Junge, komm bald wieder, bald wieder nach Haus, Junge, fahr nie wieder, nie wieder hinaus. Ich mach mir Sorgen, Sorgen um dich. Denk auch an morgen, denk auch an mich. Wohin die Seefahrt mich im Leben trieb. Ich weiß noch heute, was mir Mutter schrieb. In jedem Hafen kam ein Brief an Bord. Und immer schrieb sie: Bleib nicht solange fort.“

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Zoller war einer der 15.300 zugelassenen Fans im Ruhrstadion, das damit ausverkauft war. Er hatte zuvor im Interview beim Streamingdienst DAZN erklärt, wie es mit ihm weitergeht. Der Plan sei, nach ein paar Tagen auf Krücken operiert zu werden und dann die Reha zu starten.

„Mich schmerzt es extrem, weil ich gerne Fußball spiele, erst recht hier im Ruhrstadion. Vergangene Saison mussten wir ohne Fans spielen. Mit Fans im Ruhrstadion ist es herausragend.“ Erst recht natürlich, wenn man von den Fans so gefeiert wird.

„Ohne Zoller rappelt’s nicht“

Joachim Droll und Max Backhaus von der Bild-Zeitung fassten in ihrem Bericht das Spiel ganz im Zoller-Style so zusammen: „Schade, Bochum bleibt auf Abstiegsplatz 17 kleben . . . Nullnummer gegen Stuttgart: Ohne Zoller rappelt’s nicht!“

Zumindest gegen Stuttgart nicht. Laut wurden die VfL-Fans daher nur, als das 1:0 der Stuttgarter durch Konstantinos Mavropanos durch den Videoassistenten Guido Winkmann wegen Handspiels einkassiert wurde. Es war ein kollektives Aufatmen.

Oder wie es Philipp Selldorf in der Süddeutschen Zeitung schrieb: „Großer Jubel über kein Tor.“ Nach dem 1:0 durch Mavropanos lag der Ball bereits zum Wiederanpfiff an der Mittellinie: „Doch dann meldete sich mit Recht der Kölner Keller. Mavropanos hatte den Arm eingesetzt, um sich den Ball parat zu legen. Der Jubel über die Aberkennung des Tores war gewaltig, das heimische Publikum feierte. Aber es blieb der einzige große Freudenmoment an diesem Sonntagnachmittag.“

Erhan Mašović überzeugt

Das allerdings stimmt nicht ganz. Grund zur Freude hatten einige Bochumer Akteure. Zum Beispiel Herbert Bockhorn, der wieder von Beginn an ran durfte und überzeugte. Zum Beispiel auch Erhan Mašović, der sein Startelfdebüt feierte.

Darüber sprach Stuttgarts Mavropanos möglicherweise nach Spielschluss mit seinem Landsmann Vasilios Lampropoulos. Der hatte seinen Startplatz in der Innenverteidigung nach dem 0:7 bei den Bayern eben genau an Erhan Mašović verloren.

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Fabian Kirschbaum widmete dem jungen Serben online auf „Ligainsider“ einen Text und diese Zeile: „Reis: Erhan hat seine Sache gut gemacht.“ Mašović habe dabei geholfen, dass dem VfB kein Tor gelingen konnte.

Lob von Trainer Thomas Reis

„Ich habe ja gesagt, dass man sich ein Training anschaut. Aus meiner Sicht hat er überzeugt. Und es war jetzt so, dass der eine oder andere vielleicht vorher ein bisschen im Loch drin war und sich im Training etwas freischwimmen konnte“, sagte Reis.

Er fügte zudem an: „Erhan hat seine Sache gut gemacht, weil wir wussten, dass Stuttgart im Normalfall immer wieder versucht, das Zentrum zu überladen und dass die äußeren Spieler immer wieder nach innen ziehen. Dann haben wir gesagt, dass wir einen Spieler brauchen, der mutig ist im Durchdecken. Und das hat den Ausschlag für Erhan gegeben. Und ich bin froh, dass er sich einfach belohnt hat für die Arbeit in der letzten Woche im Training.“