Bochum. Die Zeit des Wartens war lang. Mehr als 4100 Tage gab es keinen Bundesliga-Fußball in Bochum. Nun freuen sich alle beim VfL auf das Mainz-Spiel.

Die Wiederholung ist ein rhetorisches Mittel zur Verstärkung. Befragt zum Spiel gegen den FSV Mainz 05 nutzte Thomas Reis dieses Mittel zwar eher unbewusst, glaubhaft aber war er deshalb natürlich dennoch. Er freue sich tierisch auf das erste Heimspiel der Saison gegen den FSV Mainz 05, sagte der Trainer des VfL Bochum während der Spieltagspressekonferenz mehrmals.

Da war überhaupt viel Freude bei Reis und Sebastian Schindzielorz, dem Geschäftsführer Sport des VfL Bochum, der bei der PK mit auf dem Podium saß.

Reis freut sich auf das Spiel, die Fans, den Gegner. Bereits vor, während und nach dem Spiel de Bochumer in Wolfsburg war ihm das Gefühl der Freunde, der Spaß an seiner Arbeit anzusehen. Reis wirkte gerade in der PK nach dem Spiel in Wolfsburg sehr locker.

VfL Bochum: Reis will sich weiter beweisen

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„Ja, das stimmt, dass ich in der Pressekonferenz nach dem Spiel sehr gelöst war“, sagte er. „Jeder hat persönliche Ziele, eins meiner Ziele war, als Trainer in der Bundesliga zu arbeiten. Das habe ich geschafft, nun will ich mich da auch weiter beweisen.“

Dem ersten Auswärtsspiel folgt das erste Heimspiel in der Bundesliga. „Ich habe auch gelesen, dass es mehr als 4000 Tage her ist, dass der VfL Bochum ein Heimspiel in der Bundesliga hatte“, sagte er. „Wir haben das erreicht und können jetzt auch unseren Fans zeigen, dass wir Gas geben können. Deswegen freue ich mich auf das Spiel, die Fans im Rücken. Ich hoffe, dass es die möglichen 13.500 Zuschauer werden. Dann wäre es fast so, als wäre es ausverkauft.“

Schindzielorz formulierte seine Vorfreude etwas anders. „Noch zweimal schlafen“, sagte er. „So sagt man es doch immer, wenn besondere Tage anstehen.“ Er finde nicht, dass das Team jetzt Druck hätten, weil Fans im Stadion seien. „Wir spielen für die Fans und ganz klar ist, dass wir mit Fans stärker sind, als alleine.“

Fans können sich auf das Spiel auswirken

Es könnte sich in der Tat positiv auf das Bochumer Spiel auswirken, dass nur VfL-Fans im Stadion sein dürfen. Gut zu hören war so ein Heimvorteil am ersten Spieltag beispielsweise bei der Partie des 1. FC Köln gegen Hertha Berlin. Als die Berliner in Führung gingen, war es leise im Stadion. Als die Kölner ausglichen, dann zum 2:1 und 3:1 trafen, wurde es richtig, richtig laut. Fans können für einen Schub bei den Spielern sorgen.

Reis hätte nichts dagegen, wenn es zu einem Wechselspiel zwischen Team und Tribüne kommen würde. Sein Team kann Unterstützung gebrauchen. Wobei er davon ausgeht, dass es sich gerade zu Beginn des Spiels anders präsentiert als in Wolfsburg. Da sah es danach aus, als wäre der Aufsteiger überrascht, mit welchem Tempo, welcher Intensität die Wolfsburger sofort angriffen.

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„Wir müssen mit Vorfreude in dieses Spiel gehen“, sagte Reis. „Mit Vorfreude, nicht mit Angst. Angst ist eh kein guter Ratgeber. Aber wir müssen aus den Dingen lernen, die wir gegen Wolfsburg nicht so gut gemacht haben.“

Reis meinte damit insbesondere das Zweikampfverhalten vor dem Tor von Wout Weghorst. Es war das 1:0 und der Siegtreffer. „So ein Gegentor hätten wir in der 2. Bundesliga vielleicht nicht bekommen“, sagte er. „Aber die Angreifer in der Bundesliga haben eben eine andere Qualität. Da müssen wir schneller und besser in den Zweikampf kommen.“