Bochum. Er war der Schnellste der Bundesligen in der Vorsaison. Gerrit Holtmann hat früh Fahrt aufgenommen. Bald will er für die Philippinen spielen.
Ein Haken, ein Antritt, eine präzise Flanke. Simon Zoller vollstreckte per Kopf zum 2:0 im Testspiel gegen den SC Verl. Gerrit Holtmann, der Turbomann des Bundesligisten VfL Bochum auf dem offensiven Flügel, hat schon Fahrt aufgenommen. Solange die Kräfte reichen.
Auch Trainer Thomas Reis ist bisher zufrieden nach den ersten zwei Vorbereitungswochen. Zumal bisher ja die Defensivarbeit im Fokus stand. Die offensiven Abläufe sollen erst im Trainingslager detaillierter einstudiert werden, in Südtirol wird ab nächster Woche das Tempospiel über die Außen mit Läufen in die Tiefe ein Kernthema sein.
Trainer Reis lobt Holtmann, fordert aber mehr Effektivität
„Gerrit ist gesund, er macht seine tiefen Läufe, hat das Tor gegen Verl gut vorbereitet“ sagt Reis. Allerdings gilt für den 26-Jährigen weiterhin, „dass er an seiner Effektivität arbeiten muss“, so der Coach. Auch gegen Verl sei seine Lösung beim letzten Pass mitunter nicht die beste gewesen.
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Bereits in der Vorsaison aber hat Holtmann einen großen Schritt nach vorne gemacht. Ende August vom FSV Mainz 05 nach vorheriger Leihe nach Paderborn ins Revier gekommen, sah man seine erste Torvorlage erst Mitte Dezember gegen Ex-Klub Paderborn, seinen ersten Pflichtspiel-Treffer beim Pokalhit gegen Ex-Klub Mainz, seinen ersten Ligatreffer Mitte Februar gegen Würzburg. Seit Dezember hat er auch im Abschluss zunehmend an Stärke gewonnen. Am Limit ist er freilich noch nicht.
Holtmann war der schnellste Mann der Bundesliga in der Vorsaison
Dabei war der Flügelspieler, dessen Topspeed beim Spiel in Fürth mit 36,43 km/h gemessen wurde und der damit die Nummer eins der beiden Bundesligen war in der Vorsaison, von Beginn an Stamm, von einer kurzen Findungsphase nach kurioser Gelb-Roter Karte in Karlsruhe mal abgesehen.
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Letztlich brachte es Holtmann auf 30 Einsätze, davon 28 von Beginn an. Er erzielte vier Ligatore, bereitete sechs Treffer vor. Und er kennt die Bundesliga, spielte mit Mainz und Paderborn 50 Mal in der ersten Klasse (drei Tore, zwei Torvorlagen). Mit Takuma Asano und Christopher Antwi-Adjei, den er dank seiner Bundesliga-Saison beim SC Paderborn ja bestens kennt, hat er neue Konkurrenz bekommen. „Das sind gute Jungs, sie bringen uns weiter“, sagt Holtmann entspannt. Und macht deutlich, dass er seinen Stammplatz verteidigen will.
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Zwei Wochen war Holtmann auf Abruf bereit für sein Debüt für die Philippinen
Derzeit hat er wohl gute Karten, noch aber ist der VfL am Anfang der Vorbereitung. Die sei „anstrengend“, sagt Holtmann lächelnd, wie es sich eben gehört. Gut erholt aber hatte er sich im Heimaturlaub in Bremen, wobei er in den ersten zwei Wochen das Handy auch dienstlich stets griffbereit hatte.
Denn eigentlich sollte Holtmann, dessen Mutter Philippina ist, nach der vergangenen Saison sein Länderspiel-Debüt geben für die Philippinen. Er war nominiert, doch es fehlten ein paar Unterlagen. Zwei Wochen lang aber stand der ehemalige deutsche U20-Nationalspieler, der in Bremen geboren wurde, noch auf Abruf bereit, erzählt er. Letztlich ließen die Formalitäten sein Debüt noch nicht zu.
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Holtmann setzt zum Saisonstart auch auf die Euphorie-Welle
Das ist verschoben auf Anfang September, auf die erste weltweite Länderspielperiode der neuen Saison. Dann, erklärt Holtmann, will er erstmals für die Philippinen auflaufen. Und zuvor mit dem VfL gut in die Saison starten. „In der Bundesliga sind Tempo und individuelle Qualität deutlich höher als in der 2. Liga“, sagt er. „Wir müssen immer gallig und eklig zu bespielen sein.“ Holtmann setzt für das Ziel Klassenerhalt auch auf einen guten Start, „um möglichst lange auf der Euphoriewelle weiterzuschwimmen.“