Bochum. Die Ferienregion Kronplatz ist bei Bundesligisten beliebt. Eintracht Frankfurt war da zum Trainingslager. Demnächst möchte der VfL Bochum folgen.

Thomas Reis würde wohl auch ohne ein Trainingslager auskommen. Der Trainer des Bundesliga-Aufsteigers VfL Bochum hat seit seinem Amtsantritt schon bewiesen, dass er mit dem Team nicht weit wegfahren muss, um es erfolgreich auf die Saison oder auch nur eine Halbserie vorzubereiten. Geplant ist beim VfL Bochum diesmal dennoch eins. Es soll zum neuen Tourismuspartner des VfL in die Ferienregion Kronplatz in Südtirol gehen. Dort hat sich auch schon Eintracht Frankfurt erfolgreich vorbereitet.

Südtirol, die Berge überhaupt, sind in Sommervorbereitungen ein beliebtes Trainingslagerziel von Fußball-Erst- und Zweitligisten. In der kommenden Vorbereitung auf die nächste Bundesliga-Saison fahren neben dem VL Bochum etliche weitere Bundesligisten in die Berge.

Viele weitere Bundesligisten gehen in die Berge

Arminia Bielefeld bereitet sich in Scheffau am Wilden Kaiser in Österreich vor. Die TSG Hoffenheim fährt nach Rottach-Egern am Tegernsee, der SC Freiburg nach Schruns in Österreich, der VfB Stuttgart nach Kitzbühel in Österreich. Union Berlin zieht es nach Tirol in Österreich, Bayer Leverkusen nach Zell am See in Österreich. Borussia Dortmund bereitet sich in Bad Ragaz in der Schweiz vor, RB Leipzig in Saalfelden in Österreich.

Aber es geht auch anders. Julian Nagelsmann, neuer Trainer des FC Bayern München, hat erst einmal kein Trainingslager geplant.

Die Bochumer aber wollen vom 18. bis zum 25. Juli ins Trainingslager in der Ferienregion Kronplatz. Sie werden dort dann das Hotel Windschar in Gais bei Bruneck im Pustertal, Südtirol beziehen. Die Hotelbelegschaft weiß, wie es ist, wenn Bundesliga-Profis da sind. Eintracht Frankfurt war im selben Hotel untergebracht.

Vier-Sterne Ferien- und Wellnesshotel

Es ist ein Vier-Sterne Ferien- und Wellnesshotel. Es hat nach eigenen Angaben eine 4500 Quadratmeter große Gartenanlage mit Sonnenterrasse und Outdoor-Pool und es sieht sich als „optimalen Ausgangspunkt für ihre sportlichen und kulturellen Aktivitäten am Tor zu den Dolomiten“. Schön zu wissen für die VfL-Profis.

Spaß machen soll das Trainingslager aber nicht in erster Linie. Reis will und wird dort mit seinem Trainerteam versuchen, die körperlichen und auch schon taktischen Grundlagen für eine erfolgreiche Bundesligasaison zu legen.

Möglich ist zudem, dass erst bei diesem Trainingslager der komplette Kader zusammen ist. Beim Winter-Trainingslager 2020 in Spanien stellten die Bochumer Robert Zulj als neuen Spieler vor. Er sollte sich dann als wichtiger Faktor erweisen. Erst trug er maßgeblich zum Klassenerhalt bei, dann zum Aufstieg.

Jung wechselt nicht nach Bochum, sondern nach Bremen

Er wird im Übrigen weiter als Spieler des VfL Bochum geführt. Vor inzwischen schon mehr als einer Woche schien der Wechsel in die 1. Liga der Vereinigten Arabischen Emirate zwar schon klar, seitdem aber ist weiter nichts passiert. Weiter fehlt für den Wechsel die offizielle Bestätigung.

Al Nasr, der Verein mit dem Zulj zunächst in Verbindung gebracht wurde, hat inzwischen vermeldet, Mittelstürmer Vincent Aboubakar ablösefrei von Besiktas Istanbul verpflichtet zu haben.

Vollzogen ist auch der Wechsel eines Spielers, der für den VfL Bochum interessant schien. Abwehrspieler Anthony Jung wollten die Bochumer bereits vor der gerade beendeten Saison verpflichten. Seinerzeit scheiterte der Wechsel von Bröndby IF nach Bochum an der Ablöse. Nun hat sich Jung für die 2. Bundesliga entschieden. Er wechselt zu Werder Bremen.

Auch das verdeutlicht, wie schwer es der VfL Bochum weiter auf dem Transfermarkt hat. Darauf hatte auch Sebastian Schindzielorz, Geschäftsführer Sport beim VfL, im WAZ-Interview kurz nach der Saison hingewiesen: „Es ist jetzt jedem bewusst, dass wir vor einer maximal schwierigen Aufgabe stehen, uns in der Bundesliga zu behaupten. Wir müssen und werden dafür unsere Qualität erhöhen. Das läuft bei uns aber nur über ablösefreie Spieler oder Leihspieler. Wir haben unsere Ideen und sind kreativ, aus unserem vergleichsweise geringen Budget das Beste herauszuholen.“