Bochum. Noch ist für die Frauen des VfL Bochum in der Aufstiegsrunde zur 2. Liga alles möglich. Zum Start ging es gegen den 1. FC Köln II.

Seit Ende Oktober wieder ein Fußballspiel verfolgen zu können, das nicht in einer der Bundesligen stattfindet, war schon fast etwas ungewohnt. Auch deswegen war Paul Müller, Trainer der Regionalliga-Fußballerinnen des VfL Bochum, zufrieden, dass sich sein Team im ersten Entscheidungsspiel für die Relegation zur 2. Bundesliga 1:1 vom 1. FC Köln II trennte.

„Ich bin nicht nur zufrieden, sondern auch stolz auf die Mannschaft, was sie nach einer so langen Zeit ohne Spiele und Training gezeigt hat“, sagte er.

Nach dem Anstoß drückten die Bochumerinnen dem Spiel direkt ihren Stempel auf. Aus mehr Ballbesitz und Offensivakzenten entstanden daher auch schnell gefährliche Aktionen. In der achten Minute setzte sich Laura Radke auf der linken Seite durch und lupfte den Ball auf Svenja Streller, die den Ball schließlich an Kölns Schlussfrau zum 1:0 ins Tor schob.

Köln vom schnellen Gegentor beeindruckt

Vom schnellen Gegentreffer dann doch etwas beeindruckt, ließen sich die Gäste fallen, Bochum drückte weiter. Ein weiterer VfL-Treffer blieb jedoch aus, Köln fand zunehmend wieder zu sich. Mitte der ersten Hälfte spielte sich das Geschehen vornehmlich im Mittelfeld ab, wobei Bochum nach wie vor mehr im Ballbesitz war.

Kam Köln doch mal an den Strafraum heran, war vor allem auf die wieder genesene Maja Hünnemeyer und Ann-Sophie Vogel Verlass, die zahlreiche Kölner Chancen im Keim erstickten. Als sich der erste Spielabschnitt dem Ende zuneigte, schien es so, als würde der VfL die 1:0-Führung mit in die Pause nehmen.

In der 41. Minute kratzte VfL-Torfrau Julia Matuszek gerade noch einen Kölner Freistoß auf Höhe des Mittelkreises unter der Latte weg und ließ den Ball nach vorne abprallen. Vor ihr befanden sich allerdings nur vier ihrer Gegenspielerinnen, wovon Daria Pollas völlig frei zum 1:1 traf. „Ein sehr ärgerliches Gegentor, weil wir in dem Moment einfach nicht geschaltet haben“, sagte Müller.

Müller sieht ein „verdientes Unentschieden“

Im zweiten Durchgang sah es schließlich anders aus als zuvor. Köln war nun viel wacher, was auch dem Bochumer Spiel anzumerken war. Die Müller-Elf musste nun ordentlich arbeiten. Erst die eingewechselte Carolin Dej setzte sich in der 60. Minute gefährlich über links durch und kreierte die erste Bochumer Chance im zweiten Durchgang, die aber schlussendlich nicht ins 2:1 umgemünzt wurde.

Das Spiel nahm an Fahrt auf, die vom VfL-Coach ausgemachte Zweikampfstärke der Kölnerinnen zeigte sich immer mehr. Aber auch die körperbetonte, zum Teil sehr rüde Gangart der Gäste wurde offensichtlicher. Leidtragende war vor allem Leistungsträgerin Mara Wilhelm, die nach dem dritten harten Foul verletzt ausgewechselt werden musste.

Beide Mannschaften investierten ihr Möglichstes, aber auf beiden Seiten zeichneten sich die Defensivreihen durch Sicherheit aus, so dass wirklich gefährliche Torchancen ausblieben. „Am Ende ist es ein verdientes Unentschieden“, sagte Müller.

Für die Ausgangslage seines Teams bedeutet das Ergebnis, die nächsten beiden Spiele gewinnen zu müssen, um in die Relegation zur 2. Bundesliga einzuziehen. Mit einem Punkt stehen sie derzeit auf Rang drei. Bei zwei Siegen gegen die Sportfreunde Siegen und den 1. FFC Recklinghausen würde der VfL aber alle Mannschaften hinter sich lassen, selbst wenn Siegen nach dem 2:0-Sieg über Recklinghausen noch gegen Köln gewinnen sollte.
VfL: Matuszek – An. Vogel, Meißner, Hünnemeyer, Brinkert – Al. Vogel (86. Al. Vogel), Angrick, Maiwald (64. Fölsing), Wilhelm (70. Kilic) – Streller, Radke (59. Dej)
Tore: 1:0 Streller (8.), 1:1 (41.)