Bochum. Drei Spiele stehen für den VfL Bochum noch an. Trainer Thomas Reis hält im Saisonfinale an den gewohnten Abläufen fest
Gefühlt wird jeder um den VfL Bochum herum von Spieltag zu Spieltag aufgeregter. Viele rechnen schon und wissen, wie die Kontrahenten und der VfL selber spielen müssen und wann dem Team von Trainer Thomas Reis rechnerisch der Aufstieg nicht mehr zu nehmen ist. Reis selber aber bleibt nach außen auch in dieser entscheidenden Phase der Saison ganz gelassen. Er wirkt wie eine Schutzplane für sein Team. Er vertraut dabei auch auf die Macht der Gewohnheit.
Es wäre zu verstehen gewesen, wenn die Bochumer vor dem Spiel gegen Jahn Regensburg noch einmal etwas Besonderes probiert hätten. Es wäre gerade nach dem 1:3 beim SV Darmstadt 98 zu verstehen gewesen. Um das Rennen um den Aufstieg, auf der Zielgeraden nicht zu verlieren, müssen alle Mittel und Wege überdacht werden.
Reis musste nicht lange überlegen, um seinen Weg und damit den des Teams zu finden. Die Abläufe bei den Bochumern vor dem Spiel gegen Regensburg unterschieden sich nicht von den Abläufen vor den Heimspielen zuvor.
Reis ändert nichts an den Abläufen
„Am Freitag machen wir noch einmal ein Elf gegen Elf im Stadion“, sagte Reis. „Am Samstag ist Abschlusstraining, Sonntag treffen wir uns wie gewohnt zweieinhalb Stunden vor dem Spiel.“
Er verändere nichts mehr an den Abläufen. „Wir haben es 31 Spiele lang gut gemacht, wir sind nach 31 Spielen Spitzenreiter und werden für die letzten Spiele nichts ändern. Ich glaube, das wäre kontraproduktiv.“
Jeder könne die Tabelle lesen und wenn die Sinne jetzt nicht geschärft seien, dann wisse er nicht wann sonst. „Wir haben jetzt noch drei Spiele, in denen wir punkten können.“ Holen die Bochumer alle neun Punkte, kann sie sowieso keiner mehr abfangen. Je nachdem wie die Kontrahenten spielen, reichen auch weniger Punkte.
Reis: „Wir brauchen weiter jeden Spieler“
Auch bei der Mannschaft und der Aufstellung setzt Reis darauf, dass wenig Wechsel viel bringen. „Die Situation in der Mannschaft hat sich nicht verändert“, sagte er. „Das Team hat sich gefunden, viele Stammplätze sind vergeben. Ich werde die Mannschaft jetzt nicht auf acht Positionen verändern. Aber wir brauchen weiter jeden Spieler.“
Im Tor stehen wird wieder Patrick Drewes. Er ist nach der Verletzung von Manuel Riemann zur Nummer eins geworden. Dadurch war eine Veränderung im Bochumer Spiel zu erwarten. Riemann ist fußballerisch einer der, wenn nicht sogar der beste Torwart der 2. Bundesliga. Er agierte oft in dieser Saison als elfter Feldspieler.
Wenige Wechsel von Spiel zu Spiel
Reis nimmt aber durch diesen Wechsel im Tor keine Veränderung im Spiel seines Teams wahr. „Es hat sich nicht dadurch verändert, dass Patrick Drewes statt Manuel Riemann im Tor steht. Die beiden sind unterschiedliche Typen, aber auch Drewes hat die langen Bälle an den Mann gebracht und unsere Innenverteidiger haben ihn wie sonst auch immer wieder angespielt. Patrick Drewes coacht jetzt auch mehr.“ Drewes profitiert aber ebenso davon, dass er eine einspielte Abwehrreihe und Mannschaft vor sich hat.
Reis wechselt in dieser wenig von Spiel zu Spiel. Seine personellen Veränderungen gründen sich fast immer in Verletzungen oder Sperren. Für die weiteren Spieler im Kader macht es das extrem schwer, ins Team zu rutschen.
„Bei Saulo Decarli tut es mir leid, dass ich ihm nicht mehr Spielzeit geben kann“, sagt Reis. „Er trainiert gut, haut sich rein, gibt Vollgas. Er sieht aber auch, dass es Maxim Leitsch und Armel Bella-Kotchap gut machen.“
In der nächsten Saison würden die Karten neu gemischt. So sei das im Fußball. „In der vergangenen Saison war Silvere Ganvoula gesetzt, jetzt ist er kein Stammspieler“, sagt Reis. „Umgekehrt lief es bei Armel Bella-Kotchap. Der war in der vergangenen Saison hinten dran, jetzt ist er Stammspieler.“