Bochum. In der Vorrunde hat der VfL Bochum gegen die Topteams der 2. Liga sechs Punkte geholt. Dass das Team Zweiter ist hat andere Gründe.
Trainer Thomas Reis findet beim VfL Bochum immer Dinge, die seine Spieler besser machen könnten. Auch nach den jüngsten Siegen gegen Osnabrück und Braunschweig fand er ausreichend Ansatzpunkte zur Kritik. Sein Team ist aber derzeit in der Lage Spiele zu gewinnen, ohne komplett zu überzeugen. Das kann im Aufstiegsrennen der 2. Bundesliga eine wichtige Qualität sein.
Beim VfL Bochum muss sie das vielleicht auch sein. In der Hinrunde schafften die Bochumer gegen die derzeitigen Topteams der Liga zwei Siege. Sie gelangen gegen den Hamburger SV und Karlsruhe. Dagegen verloren sie gegen Holstein Kiel und gegen Greuther Fürth.
Titelrennen bleibt spannend
Das Team von Thomas Reis ist in dieser Saison aber außerdem in der Lage dort regelmäßig zu punkten, wo die anderen Topteams regelmäßig Punkte liegen lassen. Und es gewinnt eben am häufigsten. Hätten Karlsruhe, Hamburg und Fürth so gut gegen die Nicht-Topteams der Liga gepunktet wie die Bochumer, das Titel- und Aufstiegsrennen wäre vermutlich schon vorentschieden. Ist es aber nicht. Es bleibt spannend.
Auch das ist eine Fußball-Binse, dass Meisterschaften eben nicht in den Spielen der Topteams untereinander entschieden werden. Nur wer dauerhaft in den anderen Partien punktet, steht schließlich ganz oben.
Nur einmal zwei Niederlagen in Reihe
Deshalb misst Reis den beiden kommenden Spielen bei Erzgebirge Aue (Freitag, 18.30 Uhr) und gegen die Würzburger Kickers (27. Februar) besondere Bedeutung bei. Danach geht es gegen Fürth, Hamburg und Kiel. Nach diesen Spielen aber stehen eben auch noch sieben weitere Partien an. Da ist Konstanz gefragt.
Die haben die Bochumer in dieser Spielzeit gezeigt. Sie waren vor allem nach Niederlagen stets in der Lage, rasch wieder in die Spur zu finden. Das war nach der Heimniederlage gegen Fürth so, als das Team danach mit 3:1 in Hamburg und daheim mit 5:0 gegen Düsseldorf gewann. Das war nach dem 1:3 bei Holstein Kiel so, als die Bochumer danach mit 3:0 gegen Paderborn gewannen.
Wenig Verletzungssorgen
Mehr als eine Niederlage am Stück hat es in dieser Saison genau einmal gegeben. Da brauchte es aber zwei Wettbewerbe. Die Bochumer verloren zunächst in der Liga gegen Karlsruhe, kurz danach dann auch im DFB-Pokalspiel gegen RB Leipzig.
Dass die Bochumer so gut dastehen, hat auch damit zu tun, dass sie von Verletzungen wichtiger Spieler fast komplett verschont geblieben sind. Nur Danny Blum, der bereits in der Vorsaison länger ausfiel, war zuletzt nicht spielfähig. Das ist nun wieder anders. Bereits am Montag, als eigentlich frei war, weil das einen Tag nach dem Spiel gemeinhin so ist, hatte er eine Extraeinheit absolviert. Er drängt ins Team.
Blum könnte gegen Aue eine Alternative sein
Gegen Aue könnte er daher auch wieder eine Alternative sein. Seit dem 2:0-Sieg bei Jahn Regensburg, das war am 10. Januar, war er nicht mehr im Kader. Sechs Spiele hat er seitdem verpasst. "Danny Blum möchte wieder spielen", sagt Reis nun. "Wenn er fit ist, bekommen wir Qualität dazu. Es fällt ihm natürlich auch leichter, in eine erfolgreiche Mannschaft zurückzukommen. Wir müssen jetzt abwarten, wie er die nächsten Trainingseinheiten verkraftet und dann sehen wir, ob er zumindest gegen Aue im Kader stehen wird."
Vasileios Lampropoulos und Tom Weilandt fallen dagegen weiterhin aus. "Wenn alle gesund sind", sagt Reis, "müssen wir schauen, wie wir die Kaderplätze belegen. Fünf Spieler für die Außenbahn können wir dann auch nicht mitnehmen." Zuletzt waren die beiden U19-Akteure Luis Hartwig und Verthomy Boboy nicht im Spieltagskader. Das muss aber laut Reis keine Dauereinrichtung werden. "Sie haben weiter bei uns die Möglichkeit, mit zu trainieren und Erfahrungen zu sammeln. Luis Hartwig hatte ja auch schon seinen ersten Einsatz. Verthomy Boboy ist Jungjahrgang. Er hat noch etwas mehr Zeit, um an sich zu arbeiten."