Bochum. Der VfL Bochum bleibt Zweiter der 2. Liga. Der jüngste Sieg zeigte, dass der VfL mehr zu bieten hat als die bisher bekannten Stärken.

Der VfL Bochum hält sich mit verdienten Siegen weiter in der Spitzengruppe der 2. Bundesliga. Beim 2:0-Sieg gegen Eintracht Braunschweig zeigte sich, dass das Team von Trainer Thomas Reis mehr zu bieten hat als das ZZ-Top-Duo mit Robert Zulj und Simon Zoller. Jetzt treffen auch noch die Verteidiger.

Robert Zulj und Simon Zoller haben ein großes Stück mitgeschrieben an der Erfolgsgeschichte des VfL Bochum. Zoller ist mit elf Treffern bester Bochumer Torschütze, dazu hat er acht Tore vorbereitet. Zulj hat zehn Tore erzielt, neun vorbereitet. Gegen Braunschweig waren die Vorbereitungen acht und neun dazugekommen.

Erweiterte Offensiv-Möglichkeiten

Das 1:0 erzielte Innenverteidiger Armel Bella-Kotchap nach einer Zulj-Ecke. Das 2:0 machte Außenverteidiger Danilo Soares nach Pass von Zulj. Zulj und Zoller bleiben maßgeblich bei den Bochumern. Mit den treffenden Verteidigern kommt nun eine weitere Offensiv-Möglichkeit bei den Bochumern dazu. Sie hatten auch deshalb das Spiel im Griff. Nur kurzzeitig sah es danach aus, als könnte Braunschweig von den wenigen Bochumer Fehlern profitieren.

"Wir hatten gegen Braunschweig das Gefühl, das es passt", sagte VfL-Trainer Thomas Reis. "Aber dann machen wir es uns selber schwer. Da kann man schon graue Haare bekommen. Die Abwehrleistung war insgesamt souverän. Aber wir erlauben es dem Gegner, im Spiel zu bleiben." Über 90 Minuten gesehen seien die Siege in der Vorwoche gegen Osnabrück (2:1) und nun gegen Braunschweig (2:0) verdient gewesen. "Aber in beiden Spielen hatten wir Phasen", sagte Reis, "in denen wir es nicht gut machen. Ich möchte, dass bestimmte Dinge noch besser funktionieren."

Drei Tore nach Standards

Richtig gut funktionierten in den vergangenen beiden Spielen die Standards. Vier Tore erzielten die Bochumer, drei davon fielen nach einer Ecke. Dass das so gut klappt, nehmen die Bochumer gerne mit. Extra viel Zeit zum Training der Standards aber nehmen sie sich gar nicht.

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"Standard-Training gehört zu unserem Training dazu", sagt Reis. "Aber gerade zuletzt hätten wir das gar nicht intensiv machen können. Das hat der enge Terminplan nicht hergegeben. Zwei Tage vor einer Meisterschaftspartie aber gibt es auch immer ein Spiel Elf gegen Elf. Dabei simulieren wir auch, was der Gegner anbietet. Dazu kommt, dass wir wissen, dass einige unserer Spieler eine gute Schusstechnik haben."

Das nächste Spiel bleibt das schwerste

Das hat mit dazu beigetragen, dass die Bochumer inzwischen als klarer Aufstiegsaspirant gesehen werden. Reis aber bleibt seiner Linie treu. Bereits die gesamte Saison fährt er gut damit, Fußball-Weisheiten anzuführen. Die bei ihm wichtigste: Das nächste Spiel ist immer das schwerste.

"Wir fokussieren uns immer auf das nächste Spiel", sagt er nun auch vor dem Spiel bei Erzgebirge Aue (Freitag, 18.30 Uhr). "Insofern werden wir nicht jetzt schon an die Spiele gegen den Hamburger SV oder Greuther Fürth denken. Das Spiel in Aue wird schon schwer genug. Aue ist heimstark, wir haben die lange Anreise."

Festspiel-Wochen beginnen gegen Fürth

Wobei Reis natürlich Spaß daran hat, dass sein Team so erfolgreich spielt und mehr Spiele gewinnt als verliert. 13 Siege haben die Bochumer inzwischen gesammelt. So viele wie bislang kein zweites in der 2. Bundesliga. "Aber", sagt Reis, "es sind noch 13 Spiele zu spielen. Erreicht haben wir noch nichts. Wir werden uns aktuell nur damit beschäftigen, den zweiten Platz zu behaupten. Nur das können wir beeinflussen. Wir müssen uns nicht klein machen. Aber es gibt aktuell vier Mannschaften, die nur drei Punkte voneinander entfernt sind. Und es gibt sechs, sieben Mannschaften, die man auf der Liste haben muss."

Die Reis-Rechnung geht runter bis zu Fortuna Düsseldorf auf Platz sieben mit 33 Punkten. Davon liegen Hannover 96 (33 Punkte), Karlsruhe (36), Fürth (39), Kiel (42), Bochum (42) und Hamburg (42). Für die Bochumer stehen zunächst die Partien gegen Aue und Würzburg an. Dann geht es Schlag auf Schlag gegen die Top-Teams der Liga. Die Festspiel-Wochen, die Premium-Spieltage beginnen mit der Partie gegen Fürth, dann geht es gegen Hamburg, Düsseldorf und Kiel.