London. Beim Zweitligisten VfL Bochum sah er keine Zukunft mehr, also ging Vitaly Janelt nach England zum FC Brentford. Nun spricht er über den Wechsel.
Anfang Oktober des vergangenen Jahres hatte 21-Nationalspieler Vitaly Janelt (22) den Zweitligisten VfL Bochum verlassen, um in die englische Championship zum FC Brentford in den Westen Londons zu gehen. Beim Zweitligisten hatte der Mittelfeldspieler einen Vierjahresvertrag unterschrieben. Doch warum hatte er diesen Schritt überhaupt getätigt? „Ich kam aus Bochum, wo ich keine große Rolle gespielt habe und mein einziges Plus war, dass ich in der U21-Nationalmannschaft für Aufmerksamkeit sorgen konnte“, sagt Janelt nun in einem Interview auf transfermarkt.de. „Den Schritt zu gehen, war für mich deshalb relativ schwierig. Ich bin aber immer zu 100 Prozent überzeugt, wenn ich etwas mache, ich hatte hierauf sehr viel Bock. Es war nicht der einzige Ausweg für mich, in der Situation aber der beste. Weil ich den englischen Fußball liebe.“
Beim VfL Bochum konnte sich der talentierte Spieler aber nie durchsetzen. „Ich denke, dass ich zum einen mein Potenzial – warum auch immer – nicht voll ausgeschöpft habe. Das kann ich mir auch nicht richtig erklären“, sagt Janelt. „Ich hatte ja auch gute Spiele. Als wir unten drin standen, hat Trainer Thomas Reis zum anderen auf meiner Position eher auf Erfahrung gesetzt mit Anthony Losilla und Robert Tesche. Und das hat ja auch funktioniert, wir haben die Punkte geholt und haben letztlich oben mitgespielt. Da ist es dann schwer, reinzurutschen. Vielleicht habe ich nach ein, zwei schlechteren Spielen auch nicht das nötige Vertrauen bekommen wie andere, die immer gespielt haben.“
"Nicht mit dem Kopf bei der Mannschaft"
Trotzdem verfolgt er die Spiele seines Ex-Klubs aus dem Ruhrgebiet weiter. Janelt: „Ich gucke jedes Spiel, wenn ich es zeitlich schaffe. Mit einem engeren Kreis von fünf, sechs Spielern habe ich auch noch eine Chatgruppe, in der wir uns regelmäßig austauschen.“ Anfang 2017 war Janelt zunächst auf Leihbasis von RB Leipzig nach Bochum gekommen, im Sommer 2018 wurde der gebürtige Hamburger fest bis zum Ende der laufenden Saison verpflichtet. Für den VfL bestritt er 62 Pflichtspiele, die ersten acht davon noch in der U19 des Talentwerks.
Janelt hatte zu Beginn der Saison zumindest noch im jeweiligen Spieltagskader gestanden. Dann aber setzte Trainer Thomas Reis nicht auf ihn, begründete das damit, dass Janelt mit dem Kopf nicht bei der Mannschaft sei. Damals kam er nicht an den Routiniers Robert Tesche und Anthony Losilla vorbei, dazu hatte der Verein mit Raman Chibsah einen weiteren Mittelfeldspieler geholt. Maxim Leitsch war Stammspieler und überzeugte Woche für Woche mit guten Leistungen. Da kam Janelt ins Grübeln. „Sehr konkret wurde es erst Ende September, da haben die Vereine dann noch um die Ablöse verhandelt. Der VfL Bochum verlangte anfangs mehr, als Brentford zahlen wollte, weil mein Vertrag 2021 ausgelaufen wäre – ein ganz normaler Prozess. Ich wollte dahin und nicht warten, bis ich im Januar dann unterschreiben und ein Jahr später ablösefrei wechseln kann. Bochum wusste Bescheid, und zum Ende haben sich die Vereine geeinigt.“ (fs)