Bochum/Karlsruhe. . Am Sonntag tritt Robin Bormuth mit dem KSC beim VfL Bochum an. Der Revierklub ist für ihn einer der Aufstiegskandidaten

An die Szene aus dem Hinspiel kann sich Robin Bormuth noch gut erinnern. „Ich bin eine halbe Sekunde zu spät gewesen“, sagt der Innenverteidiger des Karlsruher SC im Gespräch mit dieser Redaktion. Das reichte: Bochum-Torjäger Simon Zoller setzte zu einem gefühlvollen Schlenzer von der Strafraumgrenze an, der Ball landete im Tor und schrieb eine besondere Geschichte. Zoller schoss sein erstes Tor in dieser Saison, dem in der Liga neun weitere folgen würden. Zugleich war es eine Wiedergutmachung. Denn bei seinem Ex-Klub hatte sich der 29-Jährige Monate zuvor eine Knieverletzung zugezogen. Und Bormuth? „Ich weiß nicht, ob es Glück war. Aber so einen macht er nicht noch einmal – jedenfalls nicht gegen uns.

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Uns. Der 25-Jährige, der nach fünf Jahren bei Fortuna Düsseldorf zum KSC wechselte, fühlt sich bei seinem neuen Klub pudelwohl. Nach dem Bundesliga-Aufstieg mit den Rheinländern sank der Stern von Bormuth. Unter Friedhelm Funkel und seinem Nachfolger Uwe Rösler wurde er kaum noch eingesetzt. Im August 2020 verließ er den Klub, um schloss sich dem KSC an. „Es macht einfach Spaß in einem Umfeld zu arbeiten, in dem man gewertschätzt wird und das Vertrauen bekommt. Ich fühle mich hier sehr wohl momentan.“

Der KSC steht in der 2. Bundesliga sieben Punkte hinter dem VfL Bochum

Trainer Christian Eichner weiß die Leistungen des Innenverteidigers zu schätzen. Erst drei Spiele verpasste Bormuth, spielte zuletzt vier Spiele in Folge 90 Minuten. Beim 1:0 unter der Woche gegen Hannover fehlte er wegen einer Gelb-Sperre.

Eine Szene aus dem Hinspiel zwischen dem KSC und dem VfL Bochum: Robin Bormuth (Nummer 32) kommt gegen Bochums Stürmer Simon Zoller zu spät.
Eine Szene aus dem Hinspiel zwischen dem KSC und dem VfL Bochum: Robin Bormuth (Nummer 32) kommt gegen Bochums Stürmer Simon Zoller zu spät. © firo

Bormuth fühlt sich in Karlsruhe so wohl, dass er sogar Torjäger-Qualitäten an sich entdeckt. Beim 3:2 gegen Holstein Kiel und beim 1:1 gegen Heidenheim erzielte er jeweils die entscheidenden Treffer. „Die beiden Toren freuen mich natürlich sehr. Ich habe auch lange genug darauf warten müssen. Ich hoffe, dass es jetzt genauso weitergeht.“ Auch für die Mannschaft. Der KSC ist in diesem Jahr noch ungeschlagen, liegt in der Tabelle sieben Punkte hinter Bochum: „Ich glaube, wir fangen an uns zu belohnen. Wir haben sehr hart dafür gearbeitet. Und oft braucht es im Fußball ja auch das Quentchen Glück. Das hat uns in einigen Spielen gefehlt.“

Ex-Düsseldorfer Robin Bromuth traut dem VfL Bochum den Aufstieg zu

In Bochum erwartet den KSC allerdings eines der Teams der Stunde. Bormuth traut dem VfL den Aufstieg zu: „Die Mannschaften, die jetzt oben stehen, haben auch gute Chancen, am Ende der Saison um den Aufstieg zu spielen. Dazu zähle ich den HSV, Bochum, Kiel, Fürth und Düsseldorf.“ Das Auswärtsspiel wird ein ganz schweres: „Bochum steht zu Recht oben. Da sind schon einige Mannschaften unter die Räder gekommen. Wenn ich an Düsseldorf denke. Wir wissen, was uns erwartet und werden alles reinwerfen. Ärgerlich ist nur, dass wir ohne Fans spielen müssen. Die Fans an der Castroper sind bekannt für ihre Stimmung.“

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Der Aufstieg ist beim KSC, der mit einem Sieg bis auf einen Punkt an die Bochumer herankommen könnte, kein Thema. „Gott bewahre! Nein, darüber sprechen wir nicht. Wir tun gut daran, auf dem Teppich zu bleiben und uns auf die Spiele zu konzentrieren. Es läuft gut, so kann es weitergehen.“ Genauso wie für Bormuth in Karlsruhe.​