Bochum. So lange frei hatten die Profis des VfL Bochum lange nicht. Mittwoch geht es für sie weiter. Situation bleibt wegen Corona besonders.

So lange frei hatten die Profis des VfL Bochum lange nicht. So lange frei werden sie in dieser Saison wohl nicht mehr haben. Nach dem 3:1-Sieg des VfL gegen den 1. FC Nürnberg steht das nächste Mannschaftstraining erst am Mittwoch an. Die freien Tage sind dabei keine Belohnung für den fünften Sieg in Folge. Trainer Thomas Reis hätte der Mannschaft auch bei einem Nicht-Sieg frei gegeben.

Vorausgesetzt, die Leistung, die Einstellung der Spieler hätte gestimmt. Das hatte Reis dem Team vor dem Spiel klar gemacht. „Die Trainingswoche vor dem Nürnberg-Spiel war nicht gut“, sagte Reis. „Das hat mir nicht gefallen. Ich habe das auch entsprechend angesprochen.“

Privilegierte Lage

Es bleibt eine besondere Saison und Situation für die Trainer, Verantwortlichen und Spieler im Profi-Fußball. „Es bleibt schwierig für die Spieler, mit dieser besonderen Situation umzugehen“, sagte Reis. „Wir sind in der privilegierten Lage, unseren Beruf ausüben zu dürfen. Aber die Jungs fahren zum Training, fahren zum Spiel und kommen dann nach Hause und können nichts unternehmen.“

Um den Kopf mal wieder etwas freier zu bekommen, habe die Mannschaft bis Mittwoch frei. Er habe sich dazu mit dem Mannschaftsrat ausgetauscht. „Die Spieler haben einen Plan mitbekommen. Sie sollen individuell trainieren. Jetzt können wir uns noch diese Pause erlauben. Nach dem Spiel in Sandhausen geht es Schlag auf Schlag, dann kommen harte Wochen.“

32 Punkte plus X zum Ende der Hinrunde

In die geht der VfL Bochum von einer guten Position aus. Ein Spiel steht in der Hinrunde noch aus. Die Bochumer werden sie mit 32 Punkten plus X beenden. In der Vorsaison hatte nur der spätere Meister und Aufsteiger Arminia Bielefeld so viele Punkte zu diesem Zeitpunkt.

„Wir denken weiter von Spiel zu Spiel“, sagt Thomas Reis dennoch – oder gerade deswegen. „Wir dürfen nicht zu locker werden. Wir dürfen uns im Training kein Larifari erlauben. Spaß gehört dazu, und den haben wir ja auch, weil wir so gute Ergebnisse liefern und vorne dabei sind. Aber wir müssen trotzdem konzentriert weiter arbeiten.“

VfL Bochum: Riemann strahlt Ruhe und Sicherheit aus

Das Spiel in Sandhausen werde schwer genug. „Und alle noch ausstehenden Spiele werden ebenfalls schwer. Wir haben uns einen Punktepuffer erarbeitet. Diesen Puffer wollen wir so spät wie möglich einsetzen. Unser Tabellenplatz und die guten Ergebnisse bleiben eine Momentaufnahme. Der Moment dauert jetzt schon etwas länger an. Wir wollen, dass er so lange wie möglich anhält.“

Dass es so gut läuft, daran hat auch die Abwehr vor dem viel Ruhe und Sicherheit ausstrahlenden Torwart Manuel Riemann einen großen Anteil. Wobei sie keineswegs fehlerfrei agiert. Gerade Armel Bella-Kotchap baut immer wieder Fehler ein. Reis ist dennoch zufrieden mit ihm. „Armel Bella-Kotchap macht es zu 85 Prozent gut. Die Fehler, die er macht, sind dann manchmal unerklärlich. In der Offensive sagt keiner was, wenn du zehn Chancen liegen lässt und dann die elfte nutzt. In der Abwehr sieht das anders aus. Aber er ist ein junger Spieler, er muss nach Fehlern aufstehen und weitermachen. Daran arbeiten wir.“

VfL Bochum: Blum fällt weiterhin aus

Auch außerhalb des Spielfeldes sei es besser geworden. In der Vorsaison war Bella-Kotchap nicht immer pünktlich beim Training gewesen. Nun zeigt er sich offenbar auch da deutlich professioneller. „Die Trainingsleistungen stimmen auch“, sagte Reis. „Deswegen spielt er auch.“

Einen Stammplatz hatte zuletzt auch immer Danny Blum. Gegen Nürnberg fehlte er aufgrund einer Verletzung. Für ihn wird es für es wohl auch für das Spiel in Sandhausen eng. „Vielleicht klappt es bis zum Spiel bei St. Pauli“, sagte Reis.

Am Mittwoch wird er mit Tarsis Bonga aber dafür wohl einen Spieler wieder im Mannschaftstraining begrüßen können, der lange verletzt fehlte. Ebenso weiter nicht dabei ist Innenverteidiger Vasileios Lampropoulos.